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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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Situation im Kernkraftwerk Saint-Laurent. Er zwang sich zur Konzentration.
    »Und natürlich wissen wir auch da nicht, was sie schreibt.«
    »Luc ist gerade dabei, es herauszufinden. Er zapft das WLAN an.«
    Bollard stand auf.
    »Ihr haltet mich auf dem Laufenden.«
    Unser Korrespondent in Stockholm hat tatsächlich eine Bestätigung für die Sabotage erhalten, las Shannon Eric Laplantes Antwort im E-Mail. Das Pariser Büro erreichte sie über dessen Satellitenverbindung.
    Shannon klapperte mit fliegenden Fingern auf der Tastatur.
    Habe ich euch doch gesagt. Ich sitze hier an der Quelle. Wenn ich weitermachen können soll, muss der Sender die Spesen für ein Quartier und einen Leihwagen übernehmen. Falls ich auch nur eines davon überhaupt noch bekomme.
    Okay, kam die Antwort. Dazu fügte Laplante die Daten einer Firmenkreditkarte.
    Gute Arbeit, Lauren.
    Shannon ballte triumphierend die Faust. Sie ging zum Portier.
    »Haben Sie noch immer kein Zimmer frei?«
    »Tut mir leid.«
    »Können Sie mir woanders eines besorgen?«
    »Haben wir schon für Stammgäste versucht. Jedes Haus mit Notversorgung in der Stadt ist restlos ausgebucht.«
    »Und Mietwagen?«
    »Können wir versuchen. Bevorzugen Sie einen bestimmten Anbieter?«
    »Den, der einen Wagen mit vollem Tank hat.«
    Der Portier musste minutenlang probieren, bevor er ein kurzes Telefonat führen konnte. Er legte die Hand auf die Muschel und sagte ihr: »Ich habe nur einen erreicht. Er hätte noch genau einen Wagen. Ist aber nicht billig.«
    »Wie viel?«
    »Hundertfünfzig Euro. Pro Tag.«
    »Was ist das? Ein Ferrari?«
    »Ein Porsche.«
    »Ist nicht Ihr Ernst.«
    »Wahrscheinlich der letzte freie Leihwagen mit vollem Tank in ganz Den Haag und Umgebung, den Sie noch bekommen. Die billigen Wagen sind alle schon weg oder die Verleihstationen überhaupt geschlossen.«
    Shannon zuckte mit den Schultern. Laplante würde toben.
    »Na dann.«
    »Und Sie müssen bar zahlen.«
    Shannon erstarrte. Laplante würde vorerst nicht toben. Wenn sie den Wagen haben wollte, musste sie die Gebühr von ihren Barreserven vorstrecken.
    Und wenn schon! War jetzt auch schon egal! Sie ließ sich den Weg beschreiben.
    Eine Stunde später schob sie den Zündschlüssel in das Schloss des silbernen Sportwagens, über dessen Karosserie sich bunte Streifen zogen wie bei einem Rennauto. Vorsichtig versuchte sie sich an Kupplung und Schaltung. Der Motor heulte auf. Der Angestellte des Verleihs sah ihr besorgt zu. Sie winkte ihm und rollte zur Ausfahrt der Garage.
    Bis sie zurück im Hotel war, beherrschte sie den Boliden immerhin für den Stadtverkehr.
    Sie klopfte an Manzanos Zimmertür, und als dieser öffnete, gestand sie ihm: »Ich habe ein Problem. Ich muss über Nacht bleiben. Aber in der ganzen Stadt ist kein Zimmer aufzutreiben. Und ich dachte, weil Sie mir schon so geholfen haben, vielleicht …«
    »Was? Dass Sie bei mir unterschlüpfen können?«
    »Ich kenne sonst niemanden.«
    »Was ist mit dem Schwiegersohn Ihrer Pariser Nachbarn, Herrn Bollard?«
    »Der will nicht einmal mit mir reden.«
    »Sie haben ein Vertrauen in die Menschen«, schnaubte Manzano kopfschüttelnd. »Wollen mit einem wildfremden Mann das Bett teilen.«
    »Das Zimmer!«
    »… hat nur ein Doppelbett. Das Sofa ist zu klein, um darauf zu schlafen.«
    »Ich bleibe auch auf meiner Seite«, versprach Shannon.
    »Wehe, Sie schnarchen«, sagte Manzano.
    Berlin
    In der Kaserne am Treptower Park herrschte Hochbetrieb. Den ganzen Tag lang hatten Hartlandt und seine Kollegen die Daten der vergangenen Jahre gesichtet, dazu die laufend neu eintreffenden Informationen gesammelt, analysiert, kategorisiert. Sofern Informationen eintrafen. Die erst in den letzten Jahren erfolgte Umrüstung von analogem auf digitalen BOS -Funk hatte tatsächlich seit der ersten Nacht einen entscheidenden Unterschied gemacht. Jahrzehntelang hatten sich die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS , in Deutschland bei Notfällen über ein analoges Funksystem verständigt. Wegen dessen schlechter Verschlüsselbarkeit waren seit den Achtzigerjahren digitale Systeme entwickelt worden, die mittlerweile in den meisten Ländern zum Einsatz kamen. Doch während die USV , die unterbrechungsfreie Stromversorgung der analogen Stellen, noch einen Betrieb von vier bis acht Stunden garantiert hatte, schaffte die batteriegestützte Überbrückung der digitalen TETRA -Geräte lediglich zwei Stunden. Seit Samstagmorgen waren alle Anstrengungen

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