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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Körper des Burschen. 
    Nur dass es kein Bursche war! 
    Rosige, vor Kälte aufgerichtete Brustwarzen drückten sich gegen den beinahe durchsichtigen Hemdstoff. Die nassen Haare hingen in das mit einem Mal überhaupt nicht mehr jungenhafte Gesicht. Adam kam sich lächerlich vor. Alles an dieser kleinen, zierlichen Person schien ihn zu verspotten, schien lautstark zu rufen ‚Wie konntest du nur so blind sein?‘.
    Mit einem lauten Knurren riss er sie aus Smithes und Henrys Griff und gab ihr einen kräftigen Stoß in Richtung seiner Kabine.
    „Geh!“, befahl er. Seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut, und sein Kiefer zuckte, so als kostete es ihn große Überwindung, ihr nicht hier und jetzt etwas anzutun. 
     
    Josie war wie versteinert. Schützend verschränkte sie die Hände vor der Brust, in ihren Augen schwammen Tränen, aber sie rührte sich nicht von der Stelle. Sie würde lieber sterben, als vor den Kerlen Schwäche zu zeigen. Befahl er sie in seine Kabine, um sie dort zu schänden? Wenn er sich ihr aufdrängen wollte, dann würde sie sich wehren, zur Not gegen alle diese widerlichen Piraten. Trotzig reckte sie das Kinn vor und straffte die Schultern.
    Blacksoul trat einen Schritt auf sie zu und, anders als zuvor, als er wütend seine Stimme erhoben hatte, raunte er nun gefährlich leise, aber so, dass sich Josie am ganzen Körper eine Gänsehaut aufstellte:
    „ Geh in die Kabine. Jetzt! “
    Und Josie tat genau das. Vielleicht war es so etwas wie die Stimme der Vernunft, die jedes einzelne ihrer Widerworte im Keim erstickte. Vielleicht die Erkenntnis, dass es ihr Tod wäre, nicht zu tun, was dieser Mann verlangte. Sie hatte keine Wahl.
     
    Adam sah die Angst in ihrem Blick und Bei Gott!, die sollte sie auch haben! Seit Jahren hatte er so ein Gefühl nicht mehr verspüren müssen! Langsam ging sie rückwärts in Richtung seiner Kabine, traute sich nicht, ihm den Rücken zuzukehren. Er selbst konnte sich kaum beherrschen. Seine Wut war so groß, dass er fürchtete, sich nicht unter Kontrolle halten zu können. Erst als sie die Tür hinter sich schloss, atmete er aus. Sofort suchte er die Gesichter seiner Crew nach Regungen ab. 
    „Und ihr, …“, befahl er in einem Ton, der keinen Widerstand duldete, „… ihr lasst eure Pfoten von der Kleinen, ist das klar?“
    Ein Murren ging durch die Reihen, Schultern wurden gezuckt. Henry schließlich wagte es zu sagen, was vielen auf der Zunge lag.
    „Was soll das? Da ist uns das Glück hold und beschert uns ein Weib und …“
    „Halt den Rand! Ich dulde keine Frauen an Bord. Das wusstet ihr alle, als ihr hier angeheuert habt.“
    „Ja schon, aber sie ist ja jetzt da!“
    Alle nickten und murmelten zustimmend.
    „Ruhe! Ich sage euch eines! Wer das Mädchen anrührt, verlässt dieses Schiff in einen Seesack eingenäht mit einer Kanonenkugel zu seinen Füßen. Hat das jeder verstanden?“
    „Und was sollen wir jetzt mit ihr machen?“, fragte Smithe, der erkannte, wie groß die Gefahr für sie alle hier an Deck war. Frauen an Bord brachten Unglück, das sah er wie sein Kapitän. Besonders, wenn eine so lange Fahrt vor ihnen lag, und die Männer anfangen würden, sich zu langweilen. Wenn Blacksoul schlau war, würde er umdrehen und das Weib absetzen. 
    „Das geht euch nichts an. Ich kümmere mich um sie, und ihr haltet euch von ihr fern, so einfach! Und jetzt geht wieder an die Arbeit“, gab Adam an. 
    Murrend zerstreute sich die Versammlung, und nur Smithe blieb an seiner Seite stehen.
    „Captain, das kann Ärger geben“, flüsterte er.
    Adam nickte und fuhr sich durch die Haare. Sein Hals war wie zugeschnürt, seine Gedanken drehten sich im Kreis.
    „Ich weiß. Aber wir halten den Kurs. Der Höllenhund ist zum Greifen nahe.“
    „Nicht, dass nach einer Meuterei Ihr es seid, der in einem Seesack das Schiff verlässt“, gab Smithe zu bedenken.
    „Ich bin ein großer Kerl, Smithe. Ich kann auf mich aufpassen. Pass du nur auf die Männer auf.“
    Damit machte er sich auf, dem Ärgernis in seiner Kabine zu begegnen.

 Kapitel 6
     
    J osie schloss die Tür hinter sich. Die Angst lähmte sie. Konnte es sein, dass sie sich vor Blacksoul mehr fürchtete, als vor der ganzen Horde aufständischer Sklaven oder dem Überfall auf Hendersons Schiff? Sie musste sich den Kerl irgendwie vom Leib halten, sich verteidigen – sie brauchte eine Waffe. Eilig rannte sie zum Schreibtisch, riss die Fächer und Schubladen auf. So gering die Wahrscheinlichkeit auch

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