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Blade 02 - Nachtklinge

Blade 02 - Nachtklinge

Titel: Blade 02 - Nachtklinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Courtenay Grimwood
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Schmeicheln.
    »Durchlaucht, vielleicht wollt Ihr Venedig verlassen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Venedig sich das leisten kann. Nicht einmal, um Heiden zu besiegen.«
    Der Regent schnaubte.
    »Das ist mein Ernst, Durchlaucht. Ihr habt die Castellani und die Nicoletti versöhnt, als Prinzessin Giulietta entführt wurde. Wenn Ihr die Stadt verlasst, ist Venedig in den Händen von …« Er stockte.
    »Dogaressa Alexa?«
    »Sie ist eine Frau. Außerdem ist sie eine …«, Alexa blickte neugierig in ihre Jadeschale. Wie würde er das in Worte fassen? »Sie ist keine Venezianerin«, schloss Iacopo vorsichtig.
    »Du willst sagen, sie ist Mongolin?«
    Iacopo nickte.
    »Gibt es auch andere, die so denken?«
    »Ja, Durchlaucht. Die meisten einfachen Leute sind dieser Ansicht, und viele reiche Händler und Edelleute haben ihre Hoffnung auf Euch gesetzt.«
    Das war die richtige Antwort.

23
    T ycho erwachte gegen Abend und begab sich umgehend zur Dogaressa, die ihn zu sehen wünschte. Die Wachen an der Porta della Carta ließen ihn ohne Umstände ein. Ein Bediensteter der Dogaressa nahm ihn in Empfang und trieb ihn hastig an wartenden Bittstellern vorbei. Schon war er in Marcos Gemach und sah sich der Dogaressa gegenüber.
    Weshalb er ein Gesuch gestellt habe, in dem er sie um ein Gespräch bat, wollte sie wissen. Was er getan habe, um ihren Schwager derart in Rage zu bringen. Und warum sich ihre Nichte in der Ca’ Friedland eingeschlossen habe.
    Tycho sagte, dass es auf alle drei Fragen dieselbe Antwort gebe: Er habe Prinzessin Giulietta einen Antrag gemacht. Sofort zweifelte er, ob es eine gute Idee gewesen war, das der Dogaressa zu erzählen.
    »Du hast was?«
    Tycho trat einen Schritt zurück. Wut schien wie lodernde Hitze von Alexa auszustrahlen. Er fühlte sich, als würde seine Haut platzen und sein Fleisch bis auf die Knochen verbrennen.
    »Lasst uns allein«, stieß Alexa hervor.
    Selbst Marco, der sich als Letzter aus dem Zimmer schleppte, sah verwirrt und traurig aus. Er hatte sich erst erhoben, als er ganz sicher war, dass die Aufforderung seiner Mutter auch ihm galt. Nun trabte er langsam hinter Alexas Zofen, ihrer Hofdame und den zwei Wachen zur Tür. Bevor er den Raum verließ, legte er einen Finger unter sein Kinn und hob es ein wenig an. Kopf hoch, sollte das wohl heißen.
    Oder hatte Tycho sich die Geste nur eingebildet?
    »Nun?«, fragte Alexa ungeduldig.
    »Ich habe mich hier im Palast mit dem Regenten getroffen.«
    »Warum?«
    »Er hat mir angeboten, was ich haben will.«
    »Geld?«, fragte Alexa verächtlich. »Ein größeres Haus? Goldketten für den Hals und Stickereien auf deinem Umhang? Oder einen gefälschten Stammbaum, der beweist, dass du schon immer adelig warst? Du wärst nicht der Erste.«
    »Giulietta.«
    Alexa war sprachlos.
    Giulietta war eine Millioni-Prinzessin. Sie war die Witwe eines Prinzen, und nun hatte wiederum ein Prinz um ihre Hand angehalten.
    Wie konnte einer wie Tycho es wagen …
    Alexa zügelte ihr Temperament, ein eindrucksvoller und etwas unerwarteter Anblick. Sie presste die Hände auf den Marmortisch, als wolle sie ihren Zorn in den kalten Stein strömen lassen. Dann lehnte sie sich zurück. Als sie wieder sprach, war ihre Stimme fast normal. »Ich hoffe, du weißt, dass Alonzo dich umbringen lässt, wenn er erfährt, dass du mir davon erzählt hast?«, sagte sie.
    »Dasselbe hat er von Euch behauptet.«
    »Dann bist su wohl sehr von dir überzeugt.«
    Ihr täuscht Euch. Ich weiß nicht einmal, wer ich bin.
    Falls er selbstsicher wirkte, war er dankbar dafür. Man hatte ihm erlaubt, Giulietta den Hof zu machen und sie für sich zu gewinnen, was er sich mehr als alles andere wünschte. Doch seine Feigheit hatte alles verdorben. Warum fiel es ihm so schwer,
ich liebe dich
zu sagen?
    Er konnte der Dogaressa seine Gefühle für Giulietta gestehen, selbst wenn er damit eine Verhaftung riskierte. In Gegenwart von Giulietta hingegen hatte er die entscheidenden Wörter nicht herausgebracht. Ihr spöttischer Blick hatte ihn aus der Bahn geworfen.
    Alexa schob eine blasse, mit Wasser gefüllte Jadeschale beiseite und bedeckte sie mit einem Tuch. »Meine Nichte schmollt.«
    »Sie ist unglücklich, Dogaressa.«
    Alexa seufzte. »Unsere Spione sagen, man spreche in Konstantinopel bereits über das Angebot des deutschen Kaisers. Weißt du, was das bedeutet?«
    Wie sollte er das wissen?
    »Der Basileus wurde jedenfalls aufmerksam.«
    Als Tycho sie verständnislos ansah, verzog sie

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