Blade 02 - Nachtklinge
bestanden.«
»Darüber kann man geteilter Meinung sein. Du hast Iacopo getötet, die vorhergehende Klinge. Du hast die Kriegshunde auf Giudecca in die Falle gelockt und ihnen gewaltigen Schaden zugefügt. Du hast Frederick mit eingekniffenem Schwanz nach Hause geschickt.«
Er wollte protestieren, aber Giulietta legte ihm den Finger auf den Mund und quietschte, als er hineinbiss. »Das ist zumindest die Ansicht meiner Tante. Am besten, du lässt sie in dem Glauben.«
»Sie weiß nicht, dass Frederick die
Wolfsseele
besitzt?«
»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Sie will dich zum Baron machen, und der Rat der Zehn wird entsprechend entscheiden. Wenn du nicht so jung wärst, würde sie dich wahrscheinlich am liebsten in den Rat einberufen.«
»Ich habe noch nicht zugestimmt, die Klinge zu übernehmen.«
»Natürlich wirst du zustimmen.«
Als die Kerze abgebrannt war, lagen sie im Dunkeln, nur mit einem Laken bedeckt. Giulietta fröstelte es offenbar, denn sie schmiegte sich dicht an Tycho.
»Kann ich dir eine Frage stellen?«, erkundigte sie sich.
Tycho nickte und rechnete damit, nach der Klinge oder dem Tod Andronikos’ befragt zu werden. Sie hatten bisher auch noch kein Wort über seine Verwandlung gewechselt. Er wusste nicht genau, was sie gesehen hatte. Oder wie das, was mit ihm geschehen war, für sie aussehen mochte.
»Wusstest du Bescheid über die Freundschaft zwischen Rosalie und Eleanor?«
»Nein, du etwa?«
Giulietta schüttelte den Kopf.
»Hat Rosalie aus diesem Grund Venedig verlassen?«
»Zumindest war das einer ihrer Gründe. Venedig erinnert sie an schlimme Zeiten. Ich habe ihr Geld gegeben. Sie hat … Fähigkeiten. Eines Tages hören wir bestimmt wieder von ihr.«
»Rosalie ist in dich verliebt.«
Tycho erstarrte, das Mädchen in seinen Armen wirkte dagegen völlig unbekümmert. Aber bei Giulietta wusste man nie, woran man war.
»Das glaube ich nicht.«
Lächelnd drückte Giulietta einen Kuss auf seine Stirn. »Ein guter Mann, doch häufig auch ein Narr. Natürlich ist sie in dich verliebt. Ihre Freundschaft mit Eleanor bedeutet doch nicht, dass sie nicht auch in dich verliebt sein kann.«
»Ich war nicht verliebt in sie.«
»Deswegen ist sie ja abgereist. Eleanor ist fort, und dich kann sie nicht haben … Meine Mutter hatte übrigens Ländereien in den Karpaten, Städte und Dörfer, die ich noch nie besucht habe.«
»Ich weiß nicht recht …«
»Die Schenkung wird nicht von mir kommen«, erklärte Giulietta. »Alexa wird Rosalie die Urkunde senden, mit der Unterschrift des Dogen, als Dank für ihre Verdienste um Venedig. Verstehst du, wie ernst es mir ist? Ich will dich heiraten und Venedig wieder zu einer Republik machen.«
Tycho lächelte.
Über Jon Courtenay Grimwood
Jon Courtenay Grimwood wurde auf Malta geboren und wuchs in Großbritannien und Skandinavien auf. Neben seiner Tätigkeit als Romanautor arbeitet er auch für zahlreiche Magazine und Zeitschriften. Wenn er nicht gerade auf Reisen ist, lebt er mit seiner Frau in London und Winchester.
Über dieses Buch
Das Intrigenspiel in der Lagunenstadt geht weiter, in seinem Zentrum die trauernde Giulietta, die von allen Seiten umworben wird. Tycho, verletzt von ihrer Zurückweisung, will die Stadt schon für immer verlassen, als die geheimnisvolle Rosalyn auftaucht und den Kampf um Venedigs Zukunft wieder eröffnet.
Impressum
Die englische Originalausgabe erschien 2012
unter dem Titel »Faith« bei Orion Books, London.
Copyright © 2013 der eBook Ausgabe by Knaur eBook
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
Copyright © 2012 by JonCGLimited
Copyright © 2013 der deutschsprachigen Ausgabe bei
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Übersetzung: Sabine Reinhardus
Redaktion: Eva Stadler
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: © FinePic ® , München
© www.droemer-knaur.com
ISBN 978-3-426-41815-4
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