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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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hinausgeschoben werden.« Er stellte den Rotor ab und öffnete die Kabinentür. »Willkommen im Moratorium ›Unsere lieben Anverwandten‹«, sagte er dann, als sie auf dem Landedach standen. »Meine Sekretärin, Miss Beason, wird Sie in das Wartezimmer führen. Die Farben und Stoffe dort um Sie herum werden Ihren Seelenfrieden vorteilhaft beeinflussen, während Sie warten. Sobald meine Techniker eine Verbindung zu ihm hergestellt haben, werde ich Mr. Runciter bringen lassen.«
    Â»Ich möchte bei dem ganzen Vorgang dabei sein«, erwiderte Chip. »Ich möchte sehen, wie Sie ihn zum Leben erwecken.«
    Von Vogelsang wandte sich Hammond zu. »Vielleicht können Sie als Freund ihm das erklären.«
    Â»Wir müssen auf ihn warten, Joe«, sagte Hammond.
    Chip blickte ihn verbittert an. »Onkel Tom«, murmelte er.
    Â»Das ist in allen Moratorien so«, fuhr Hammond fort.
    Â»Wie lange wird es dauern?«, fragte Chip den Moratoriumsbesitzer.
    Â»Die ersten fünfzehn Minuten sind entscheidend. Wenn wir da kein Signal erhalten …«
    Â»Sie versuchen es nur fünfzehn Minuten lang? Sie versuchen nur fünfzehn Minuten lang, einen Menschen, der größer ist als wir alle zusammen, zurückzuholen, Al.« Chip war zum Heulen zumute. »Los, kommen Sie mit.«
    Â»Sie kommen mit«, sagte Hammond. »Und zwar in das Wartezimmer.«
    Chip tat, wie ihm geheißen.
    Â»Zigarette?«, fragte Hammond, nachdem sie auf einer Couch, die mit künstlicher Büffelhaut bezogen war, Platz genommen hatten. Er hielt Chip die Packung hin.

    Â»Die sind ungenießbar.« Chip brauchte sie sich nicht einmal anzusehen.
    Â»Ja, stimmt, das sind sie.« Hammond steckte die Packung wieder weg. »Woher wussten Sie das?« Er wartete kurz, dann sagt er: »Sie lassen sich wirklich schnell entmutigen. Wir haben Glück, dass wir noch am Leben sind. Wir könnten alle in Kaltpackung liegen. Und Runciter könnte hier in diesem Raum mit diesen blödsinnigen Farben sitzen.« Er blickte auf die Uhr.
    Â»Alle Zigaretten, die es gibt, sind nicht mehr genießbar.« Auch Chip sah auf die Uhr. Er war in Gedanken versunken, unzusammenhängende, wirre Gedanken, die wie Silberfische durch ihn hindurchschwammen. Angst, Abneigung, Widerwillen. Und alle diese Silberfische schwammen im Kreis und immer wieder tauchte die Angst auf. »Wenn Runciter am Leben wäre«, sagte er dann, »und hier säße, wäre alles in Ordnung. Ich weiß es – aber ich weiß nicht, weshalb.« Er fragte sich, was wohl in diesem Augenblick zwischen den Moratoriumstechnikern und den Überresten von Glen Runciter vor sich ging. »Erinnern Sie sich an Zahnärzte?«
    Â»Nicht genau, aber ich weiß, dass es sie gegeben hat.«
    Â»Menschliche Zähne pflegten früher zu erkranken.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen.«
    Â»Mein Vater hat mir einmal erzählt, was für ein Gefühl es war, wenn man im Wartezimmer eines Zahnarztes saß. Jedes Mal, wenn die Sprechstundenhilfe die Tür öffnete, dachte man: Jetzt bin ich dran. Davor habe ich mein Leben lang Angst gehabt.«
    Â»Und so ist Ihnen jetzt zumute?«
    Â»Nein, ich frage mich eher, weshalb der Schafskopf, der dieses Unternehmen leitet, nicht hereinkommt und sagt, dass er lebt, dass Runciter lebt. Oder dass er nicht lebt. Entweder – oder. Ja oder nein.«
    Â»Es ist fast immer ›ja‹. Laut Statistik, wie Vogelsang …«

    Â»In diesem Fall wird es ›nein‹ sein.«
    Â»Das können Sie überhaupt nicht wissen.«
    Chip sah Hammond an: »Mich würde wirklich interessieren, ob Ray Hollis hier in Zürich aktiv ist.«
    Â»Natürlich ist er das. Bringen Sie einen Präkog hierher und Sie wissen es genau.«
    Â»Ich werde einen anrufen. Sofort.« Chip sprang auf und überlegte, wo er ein Videophon finden konnte. »Geben Sie mir bitte fünfundzwanzig Cents.«
    Hammond schüttelte den Kopf.
    Â»Sie sind in gewisser Weise mein Angestellter«, sagte Chip scharf. »Sie haben zu tun, was ich sage, oder ich werfe Sie raus. Nach Runciters Tod habe ich die Leitung der Firma übernommen, ich bin verantwortlich seit dem Augenblick, als die Bombe detonierte. Es war meine Entscheidung, ihn hierher zu bringen, und es ist meine Entscheidung, einen Präkog zu mieten. Geben Sie mir also die fünfundzwanzig Cents.« Er streckte

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