Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
Verderben gelaufen sind.«
»Aber der Verband ist doch unser Freund«, warf Sammy Mundo ein.
»Nach dieser Katastrophe ist niemand mehr unser Freund«, sagte Al Hammond.
Â
Ein solarbetriebener Hubschrauber mit der Aufschrift MORATORIUM UNSERE LIEBEN ANVERWANDTEN wartete am Rande der Landebahn. Daneben stand ein insektenartiger Mann, der einen Tweedtalar, flache Schuhe, eine leuchtend rote Schärpe und eine purpurfarbene Propellermütze trug. Der Moratoriumsleiter streckte seine behandschuhte Hand aus, als Chip die Schiffsrampe hinunterkam.
»Eine Reise nicht ganz voll ungetrübter Freude, würde ich bei Ihrem Anblick meinen«, sagte von Vogelsang, während sie sich kurz die Hände schüttelten. »Gestatten Sie, dass meine Männer an Bord Ihres hübschen Schiffes gehen und â¦Â«
»Ja. Gehen Sie und holen Sie ihn.« Die Hände in den Taschen schlurfte Chip zur Cafeteria des Raumhafens. Er fühlte sich völlig niedergeschlagen. Was jetzt kommt, ist reine Routine, dachte er. Wir sind wieder auf der Erde, Hollis hat uns nicht erwischt, wir hatten Glück. Die Reise zum Mond â dieses furchtbare Gefühl, wie eine Ratte in der Falle zu sitzen â ist Vergangenheit. Eine neue Phase beginnt, eine, über die wir keine direkte Kontrolle haben.
»Fünf Cents, bitte«, sagte die Cafeteria-Tür.
Er wartete, bis ein Pärchen herauskam, huschte schnell durch die Tür, ging auf einen freien Platz zu und setzte sich. Die Hände auf der Theke gefaltet, las er die Menükarte. »Kaffee«, sagte er dann.
»Milch? Zucker?«, fragte die Monade, die den Laden leitete.
»Beides.«
Ein Fenster öffnete sich und eine Tasse Kaffee, zwei Zuckertütchen und ein röhrenartiger Milchbehälter kamen heraus.
»Einen internationalen Poscred, bitte«, sagte die Monade.
»Stellen Sie es Glen Runciter, Runciter Associates, New York, in Rechnung.«
»Bitte geben Sie die Kreditkarte ein.«
»Ich habe seit fünf Jahren keine Firmenkreditkarte mehr.«
»Einen Poscred, bitte.« Die Monade begann zu ticken. »Oder ich rufe die Polizei. Sie haben zehn Sekunden Zeit.«
Chip schob ihr den Poscred hin. Das Ticken hörte auf.
»Leute wie Sie brauchen wir hier nicht«, sagte die Monade.
»Eines Tages«, erwiderte Chip wütend, »werden Leute wie ich die Oberhand haben und dann ist die Tyrannei der homöostatischen Maschinen zu Ende. Dann wird eine Zeit kommen, in der wieder menschliche Werte wie Mitleid und Warmherzigkeit gelten, und jemand wie ich, der durch das Feuer gegangen ist und nun einen simplen Kaffee braucht, damit er wieder auf die Beine kommt, wird seinen Kaffee bekommen â ob er einen Poscred hat oder nicht.« Er hob den Milchbehälter kurz an und stellte ihn dann wieder hin. »Und im Ãbrigen: Ihre Milch, oder was immer es ist, ist sauer.«
Die Monade blieb stumm.
»Wollen Sie nichts unternehmen? Sie waren sehr redselig, als es um den Poscred ging.«
In diesem Moment kam Al Hammond herein, ging auf Chip zu und setzte sich neben ihn. »Runciter ist jetzt an Bord des Hubschraubers. Sie sind startbereit, möchten aber noch wissen, ob Sie mitfliegen wollen.«
»Sehen Sie sich diese Milch an.« Chip hielt den Behälter mit der verklumpten Flüssigkeit hoch. »Das kriegen Sie für einen Poscred in einer der modernsten, technisch fortgeschrittensten
Städte der Erde. Ich gehe hier nicht eher weg, bevor ich nicht meinen Poscred zurück oder eine neue Milch bekomme.«
Hammond legte eine Hand auf Chips Schulter und sah ihn an. »Was ist los mit Ihnen, Joe?«
»Zuerst meine Zigarette, dann das zwei Jahre alte Nummernverzeichnis und jetzt setzt man mir eine saure Milch vor. Da komme ich nicht mehr mit, Al.«
»Trinken Sie den Kaffee schwarz und gehen Sie dann zum Hubschrauber, damit wir Runciter ins Moratorium bringen können. Die anderen warten so lange im Schiff, bis Sie wieder zurück sind und wir im nächsten Firmenbüro Bericht erstatten können.«
Chip griff nach der Kaffeetasse â und bemerkte, dass der Kaffee kalt, dünn und mit einer merkwürdigen Schaumschicht bedeckt war. Angewidert setzte er die Tasse wieder ab. Was geht hier vor?, fragte er sich. Was ist nur mit mir los? Eine seltsame, nebelhafte Panik überkam ihn.
»Kommen Sie, Joe«, sagte Hammond. »Vergessen Sie den Kaffee. Wir müssen Runciter in
Weitere Kostenlose Bücher