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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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keinerlei Beachtung mehr.
    Hammond trat aus der Reihe wartender Kunden heraus und inspizierte die Regale. Schließlich kam er zu den Zigarettenkartons, alle nur erdenklichen Marken, etliche Meter hoch aufgestapelt. »Wählen Sie eine Marke«, sagte er zu Chip.
    Â»Dominos. Sie kosten genauso viel wie Wings.«
    Â»Herrgott, nehmen Sie doch einmal eine bekannte Marke, wie Winstons oder Kools.« Hammond zog einen Karton heraus. »Der ist leer.« Er schüttelte ihn. »Das merke ich am Gewicht.« Und doch – irgendetwas war in dem Karton, irgendetwas Leichtes, Kleines. Er riss ihn auf und sah hinein.
    Eine Notiz. In einer Handschrift, die ihm bekannt vorkam und Chip auch. Er nahm sie heraus und sie lasen sie gemeinsam:

    Erforderlich, Sie zu erreichen. Lage ernst, in zunehmendem Maße. Verschiedene
Erklärungen möglich, die ich mit Ihnen besprechen muss.
Jedenfalls: Geben Sie nicht auf. Das mit Wendy Wright tut mir leid. In
der Hinsicht haben wir alles getan, was in unseren Kräften stand.
    G. R.
    Â 
    Â»Also weiß er von Wendy«, sagte Hammond nach einer Weile. »Vielleicht bedeutet das, dass so etwas nicht wieder passiert – mit einem von uns.«
    Chip sah ihn an. »Ein x-beliebiger Karton mit Zigaretten, in einem x-beliebigen Kaufhaus, in einer x-beliebigen Stadt. Und darin finden wir eine Nachricht von Glen Runciter an uns. Was enthalten wohl die anderen Kartons? Dieselbe Notiz?« Er griff nach einem L&M-Karton, schüttelte und öffnete ihn. Zehn Zigarettenpackungen und darunter zehn weitere – völlig normal.
    Völlig normal? Hammond nahm eine Zigarettenpackung heraus.
    Â»Der ist in Ordnung, wie man sieht«, sagte Chip und zog einen weiteren Karton hervor. »Der hier ist auch voll.« Er öffnete ihn nicht, stattdessen griff er nach dem nächsten. Und einem weiteren. Alle enthielten Packungen mit Zigaretten.
    Zigaretten, die unter Hammonds Fingern zerbröselten.
    Â»Woher konnte er nur wissen, dass wir hierherkommen würden«, fragte er. »Und dass wir ausgerechnet diesen Karton nehmen würden?« Es ergab keinen Sinn. Aber auch hier waren eben die beiden entgegengesetzten Kräfte wirksam: Verfall versus Runciter. Auf der ganzen Welt war das so. Vielleicht im ganzen Universum. Womöglich erlischt einmal die Sonne, dachte Hammond, und Glen Runciter wird sie durch eine neue ersetzen. Wenn er dazu in der Lage ist.
    Ja, das ist die Frage: Wozu ist Runciter in der Lage? Oder anders gefragt: Wie weit kann der Verfallsprozess noch gehen?

    Â»Lassen Sie uns noch etwas anderes ausprobieren.« Hammond ging durch die Gänge des Kaufhauses, bis er schließlich in der Elektroabteilung landete. Dort griff er nach einem teuren, in Deutschland hergestellten Tonbandgerät. »Das sieht doch gut aus«, sagte er zu Chip, der ihm gefolgt war. »Wir kaufen es und nehmen es nach New York mit.«
    Â»Wollen Sie nicht den Karton öffnen? Um es auszuprobieren?«
    Â»Ich glaube, ich weiß bereits, was wir finden werden.« Hammond trug das Tonbandgerät zur Kasse.
    Â 
    Nach New York zurückgekehrt brachten sie das Gerät unverzüglich in die Firmenwerkstatt und eine Viertelstunde später lieferte der Werkstattleiter seinen Bericht ab: »Alle beweglichen Teile sind abgenutzt. Das Treibrad hat etliche Lücken und im Innern fliegen Gummistücke herum. Die Bremsen für das Umschalten von schnellem Vorlauf auf Rücklauf sind praktisch nicht mehr vorhanden. Das Gerät muss sehr häufig in Gebrauch gewesen sein, tatsächlich müsste es vollständig überholt werden, einschließlich dem Einsetzen neuer Treibriemen.«
    Â»Ist es womöglich schon mehrere Jahre in Gebrauch?«, fragte Hammond.
    Â»Kann sein. Wie lange haben Sie es denn schon?«
    Â»Ich habe es erst heute gekauft.«
    Â»Unmöglich. Und wenn, dann hat man Ihnen …«
    Â»Ich weiß, was man mir verkauft hat. Ich wusste es schon, bevor ich den Karton geöffnet habe.« Hammond wandte sich an Chip. »Ein brandneues Tonbandgerät – völlig abgenutzt. Und mit Spielgeld bezahlt. Wertloses Geld, wertlose Ware. Es steckt eine gewisse Logik darin.«
    Â»Das ist heute wirklich nicht mein Tag«, sagte der Werkstattleiter. »Als ich heute Morgen aufstand, war mein Papagei tot.«
»Weshalb?«, fragte Chip.
    Â»Ich weiß nicht – er war einfach tot. Steif wie ein Brett.« Der Werkstattleiter

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