Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
ziehen.« Ihre schwarzen Augen flammten auf; sie funkelte ihn böse an, als der Lift stoppte und die Tür aufglitt. »Da die Polizei nicht in der Lage ist, ein so simples Problem zu lösen, wie es die Entdeckung der verschwindend kleinen Anzahl von Nexus-6-Typen ist, die ausbrechen â¦Â«
Ein hagerer, älterer, elegant gekleideter Herr kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen. Er trug eine bekümmerte Miene zur Schau, als hätte sich vor Kurzem alles überstürzt.
»Ich bin Eldon Rosen«, stellte er sich vor und gab Rick die Hand. »Hören Sie, Deckard â Ihnen ist doch klar, dass wir hier auf der Erde keinerlei Produktionsstätten unterhalten? Wir können nicht einfach unsere Fabrik anrufen und beliebig viele Musterexemplare kommen lassen. Das soll nicht heiÃen, dass wir nicht bereit wären, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ich habe jedenfalls getan, was ich konnte.« Er fuhr sich mit der leicht zitternden Linken durch das schüttere Haar.
Rick deutete auf seine Aktentasche. »Von mir aus kannâs losgehen.« Die Nervosität des Seniorchefs der Rosen-Werke stärkte seine Zuversicht. Erstaunt stellte er fest: Sie haben Angst vor mir! Auch Rachael Rosen. Wahrscheinlich könnte ich sie wirklich dazu zwingen, die Produktion von Nexus-6 einzustellen. Was ich innerhalb der nun folgenden Stunde mache, wird einen entscheidenden Einfluss auf das gesamte Unternehmen haben. Es kann durchaus die Zukunft des Rosen-Konzerns bestimmen, hier in den Vereinigten Staaten, in der Sowjetunion und auf dem Mars.
Die beiden Angehörigen der Familie Rosen betrachteten ihn besorgt, und er spürte die Unsicherheit in ihrem Benehmen. Er war hergekommen und hatte die Leere mitgebracht, hatte eine innere Hohlheit und den Hauch des wirtschaftlichen Todes heraufbeschworen. Sie verfügen über unkontrollierte Macht, dachte er. Dieses Unternehmen wird als einer der industriellen Drehpunkte des Systems erachtet. Die Herstellung von Androiden ging eng mit den Kolonisationsbemühungen einher. Der Untergang der einen wäre über kurz oder lang auch das Ende der andern. Das wusste der Rosen-Konzern natürlich ganz genau. Und für Eldon Rosen war dies offensichtlich klar, seit Harry Bryant angerufen hatte.
»An Ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Rick, als ihn die beiden einen hellerleuchteten Korridor entlangführten. Er empfand ruhige Gelassenheit. Diesen Augenblick genoss er mehr als irgendeine andere Situation, derer er sich erinnern konnte. Nun, bald würden sie es ohnehin alle wissen, was das Testgerät leisten konnte â und was nicht.
»Falls Sie in die Voigt-Kampff-Skala kein Vertrauen haben«, erklärte er, »hätte Ihre Firma vielleicht ein anderes Testverfahren entwickeln sollen. Es lässt sich nicht abstreiten, dass Sie einen Teil der Verantwortung mittragen. â Oh, danke!« Rosen und seine Nichte hatten ihn vom Korridor weg in einen hübschen, wohnlich eingerichteten Raum geführt, mit Teppichen, Lampen, einer Couch und niedrigen, modernen Beistelltischchen mit den neuesten Magazinen darauf. Er bemerkte auf den ersten Blick, dass sich darunter auch die Februar-Ausgabe des Sidney-Katalogs befand, die er selbst noch nicht gesehen hatte. Eigentlich sollte sie erst in drei Tagen erscheinen. Die Firma Rosen musste über einen direkten Draht zu Sidney verfügen.
Verärgert hob er den Katalog auf. »Das ist ein Verstoà gegen Treu und Glauben! Niemand darf die Preisänderungen im Voraus erfahren.« Tatsächlich konnte dies die Bundesstatuten verletzen; Rick versuchte sich das entsprechende Gesetz in Erinnerung zu rufen, doch es gelang ihm nicht. »Ich nehme ihn mit«, schloss er und steckte den Katalog in seine Aktentasche.
Nach kurzem Schweigen sagte Eldon Rosen bedrückt: »Hören Sie, es ist bestimmt nicht unsere Art, uns Vorausinformationen zu verschaffen â¦Â«
»Ich gehöre nicht zum Ordnungsamt«, unterbrach ihn Rick. »Ich bin Prämienjäger.« Er holte das Voigt-Kampff-Gerät aus seiner Tasche, setzte sich an einen Couchtisch aus Rosenholz
und begann das ziemlich einfache polygrafische Gerät aufzubauen. »Sie können den Ersten hereinschicken«, sagte er zu Eldon Rosen, der noch abgespannter aussah als zuvor.
»Ich möchte zusehen«, sagte Rachael und nahm ebenfalls Platz. »Ich habe noch nie gesehen, wie der Empathietest angewandt
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