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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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sollte er denn lügen?«, mischte sich Rachael wütend ein. »Wenn schon, würden wir mit Lügen eher das Gegenteil versuchen.«
    Â»Ich möchte, dass von Ihnen eine Knochenmarksanalyse angefertigt wird«, sagte Rick zu ihr. »So kann man organisch feststellen, ob Sie ein Androide sind oder nicht. Zugegeben, das ist ein langwieriger und schmerzhafter Vorgang, aber …«
    Rachael unterbrach ihn: »Nach dem Gesetz kann man mich zu keinem Knochenmarkstest zwingen. Außerdem dauert eine solche Untersuchung bei einer lebenden Person – nicht bei einem erledigten Androiden – sehr lange. Dass Sie diesen verdammten Voigt-Kampff-Test durchführen dürfen, liegt nur an den Sonderfällen. Die muss man beständig im Auge behalten, und während sich die Regierung mit diesem Problem befasste, habt ihr Polizeibeamten nebenbei den Voigt-Kampff-Test mit durchgesetzt. Aber was Sie sagen, stimmt schon: Damit ist es aus mit den Tests!« Sie stand auf, tat einige Schritte und blieb mit dem Rücken zu ihm stehen, die Hände auf ihre Hüften gestützt.
    Â»Es geht jetzt gar nicht um die Rechtmäßigkeit eines Knochenmarkstests«, sagte Eldon Rosen rau, »sondern darum, dass Ihr Gefühlsaufzeichnungsverfahren bei meiner Nichte
versagt hat. Ich kann Ihnen erklären, warum das Testergebnis ähnlich wie bei einem Androiden ausgefallen ist. Rachael ist an Bord der Salander 3 aufgewachsen. Sie wurde im Raumschiff geboren. Vierzehn von ihren achtzehn Jahren hörte sie nichts anderes, als was die Tonbänder der Salander und die neun erwachsenen Besatzungsmitglieder über die Erde wussten. Dann kehrte das Schiff, wie Sie wissen, nach einem Sechstel des Weges nach Proxima um, sonst hätte Rachael die Erde nie zu sehen bekommen. Oder zumindest erst in hohem Alter.«
    Â»Sie hätten mich glatt erledigt«, sagte Rachael über die Schulter. »Bei einer Polizeirazzia wäre ich umgebracht worden. Das weiß ich, seit ich vor vier Jahren hier landete. Ich werde nicht zum ersten Mal mit der Voigt-Kampff-Skala getestet. Ich verlasse auch kaum dieses Gebäude – das Risiko ist einfach zu groß, weil die Polizei überall Straßenblockaden errichtet, diese fliegenden Teststationen, um bisher unerkannte Sonderfälle zu entdecken.«
    Â»Und Androiden«, fügte Eldon Rosen hinzu. »Aber das erfährt die Öffentlichkeit natürlich nicht. Das Volk soll nicht wissen, dass sich Androiden auf der Erde befinden, mitten unter uns.«
    Â»Ich glaube auch nicht, dass das zutrifft«, erwiderte Rick. »Ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass die verschiedenen Polizeibehörden hier und in der Sowjetunion alle erwischt haben. Die Erdbevölkerung ist ja inzwischen klein genug geworden. Jeder stolpert früher oder später über eine zufällig aufgebaute Straßensperre.« Das war zumindest die Idee.
    Â»Wie lauten Ihre Anweisungen für den Fall, dass Sie bei dem Test einen Menschen als Androiden einstufen sollten?«, erkundigte sich Eldon Rosen.
    Â»Das ist Dienstgeheimnis.« Rick begann seinen Apparat in die Tasche zu packen. Rosen und seine Nichte sahen ihm
dabei schweigend zu. Rick fuhr fort: »Logischerweise habe ich in diesem Fall die weiteren Tests zu unterlassen – was ich hiermit tue. Wenn der Test einmal versagt hat, ist es sinnlos, weiterzumachen.« Er ließ die Tasche zuschnappen.
    Â»Wir hätten Sie beschwindeln können«, sagte Rachael. »Weshalb sollten wir zugeben, dass Ihr Test bei mir versagte? Dasselbe gilt auch für die anderen neun Testobjekte, die wir ausgesucht haben.« Sie machte eine heftige Handbewegung. »Wir brauchten nichts weiter zu tun, als ganz einfach Ihre Testergebnisse anzuerkennen, wie sie auch ausfielen.«
    Rick wandte ein: »Ich hätte darauf bestanden, im Voraus eine Liste zu bekommen – eine genaue Aufteilung in versiegeltem Umschlag. Damit hätte ich meine eigenen Testergebnisse vergleichen können. Die Übereinstimmung hätte sich rasch herausgestellt.« Und jetzt weiß ich, dass ich sie nie bekommen hätte, fügte er in Gedanken hinzu. Bryant hat recht. Zum Glück bin ich nicht auf Prämienjagd aus mit diesem Test als Grundlage.
    Â»Ja, ich glaube, das hätten Sie vermutlich getan«, sagte Eldon Rosen. Er warf Rachael einen Blick zu. Sie nickte. Ȇber diese Möglichkeit haben wir auch schon gesprochen«,

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