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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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gestorben, wenn der UN-Satellit sie nicht ausfindig gemacht hätte.
    Der junge männliche Bleiche rappelte sich langsam auf, verbeugte sich und sagte mit bebender, schwacher Stimme: »Der Regen, der durch Eure wundersame Gegenwart auf uns fällt, schenkt uns Kraft und Stärke, Herr.«
    Jack Bohlen warf seinen Kanister dem jungen Bleichmann zu, der sich sofort hinkniete, den Verschluss abschraubte und ihn dem erschöpften älteren Paar reichte. Die alte Dame nahm ihn und trank.
    Schlagartig machte sie eine Veränderung durch. Sie schien wieder zum Leben zu erwachen, vor seinen Augen das schmutzige Totengrau abzulegen.
    Â»Dürfen wir unsere Eierschalen füllen?«, fragte der junge männliche Bleiche. Mehrere Paka-Eier standen aufrecht im Sand, farblose Schalen, die, wie Jack sah, völlig leer waren. In diesen Gefäßen transportierten die Bleichmänner Wasser; ihr technisches Geschick war so gering, dass sie nicht einmal Tontöpfe besaßen. Und doch, überlegte er, hatten ihre Vorfahren das große Kanalsystem angelegt.
    Â»Sicher«, sagte er. »Es kommt noch ein Schiff mit viel Wasser.« Er ging wieder zum Hubschrauber und kramte sein Lunchpaket heraus, kehrte damit zurück und reichte es dem männlichen Bleichen. »Nahrung«, erklärte er. Als ob sie es nicht wüssten. Schon war das ältere Paar auf den Beinen und streckte schwankend die Arme danach aus.

    Hinter Jack erscholl der Lärm eines zweiten Hubschraubers. Er setzte zur Landung an, eine Zwei-Personen-Maschine, die jetzt schlitternd aufkam und stehen blieb, während der Rotor sich langsam weiterdrehte.
    Der Pilot rief herunter: »Brauchen Sie mich noch? Wenn nicht, fliege ich weiter.«
    Â»Ich habe nicht genug Wasser für sie«, sagte Jack.
    Â»Okay.« Der Pilot stellte den Rotor ab. Er sprang heraus und zerrte einen Fünf-Gallonen-Kanister hinter sich her. »Den hier können sie haben.«
    Jack und der Pilot standen Seite an Seite und sahen zu, wie die Bleichmänner ihre Eierschalen mit Wasser aus dem Kanister füllten. Sie besaßen nicht viel – einen Köcher mit vergifteten Pfeilen, jeder eine Tierhaut; die beiden Frauen hatten ihre Hackbretter dabei, ihr einziger Besitz von Wert: Ohne die Bretter waren sie keine vollwertigen Frauen, denn darauf bereiteten sie Fleisch oder Getreide zu, je nachdem, welche Nahrung sie erbeuten konnten. Und sie hatten ein paar Zigaretten.
    Â»Mein Fluggast«, flüsterte der junge Pilot Jack ins Ohr, »ist nicht gerade begeistert darüber, dass die UN uns zwingen können, solche Zwischenlandungen vorzunehmen. Aber ihm ist nicht klar, dass sie diesen Satelliten da oben haben und es sehen können, wenn man nicht landet. Und das Bußgeld ist verdammt hoch.«
    Jack drehte sich um und blickte in den parkenden Hubschrauber. Drinnen sah er einen untersetzten Mann mit Glatze sitzen, einen wohlgenährten, selbstzufriedenen Menschen, der ziemlich sauer wirkte und die fünf Bleichmänner keines Blickes würdigte.
    Â»Man muss sich ans Gesetz halten«, verteidigte sich der Pilot. »Letzten Endes bin ich es, dem sie das Bußgeld aufbrummen würden.«

    Jack ging zum Hubschrauber hinüber und rief dem darin sitzenden stämmigen Glatzkopf zu: »Bereitet es Ihnen nicht ein gutes Gefühl, zu wissen, dass Sie fünf Menschen das Leben gerettet haben?«
    Der Glatzkopf blickte zu ihm herunter. »Fünf Niggern, meinen Sie wohl. Fünf gerettete Menschen würde ich die nicht gerade nennen. Sie etwa?«
    Â»Ja, ich schon. Und ich habe vor, sie auch weiterhin so zu nennen.«
    Â»Von mir aus, nennen Sie sie so«, sagte der Glatzkopf. Mit knallrotem Gesicht warf er einen kurzen Blick auf Jacks Hubschrauber und las die Kennung. »Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.«
    Der junge Pilot trat neben Jack und sagte hastig: »Das ist Arnie, mit dem Sie da reden. Arnie Kott.« Er rief nach oben: »Wir können jetzt starten, Arnie.« Der Pilot kletterte hoch, verschwand im Innern des Hubschraubers, und schon begann der Rotor sich wieder zu drehen.
    Die Maschine hob ab und ließ Jack allein mit den fünf Bleichmännern zurück. Sie hatten jetzt ausgetrunken und aßen von dem Lunchpaket, das er ihnen gegeben hatte. Der leere Wasserbehälter war beiseitegelegt worden. Man hatte die Paka-Eierschalen gefüllt und verschlossen. Die Bleichmänner sahen nicht auf, als der

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