Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
murmelte Rosen widerwillig.
»Dieses Problem ist Ihnen einzig und allein aus Ihrer Arbeitsmethode erwachsen«, sagte Rick. »Niemand zwang Sie dazu, die Verfeinerung humanoider Roboter so weit zu treiben, dass â¦Â«
»Wir produzierten nur, was die Kolonisten haben wollten«, unterbrach ihn Rosen. »Damit folgten wir dem ehrwürdigen Prinzip jeglichen geschäftlichen Unternehmens. Wenn unsere Firma nicht immer menschlichere Androiden hergestellt hätte, wären uns andere Unternehmen auf diesem Gebiet zuvorgekommen. Wir kannten sehr wohl das Risiko, das wir mit der Entwicklung des Denkzentrums Nexus-6 eingingen.
Aber Ihr Voigt-Kampff-Test war schon ein Versager, bevor wir diesen Androidentyp auf den Markt brachten! Ich hätte noch verstanden, wenn es Ihnen nicht gelungen wäre, einen Nexus-6 als Androiden zu erkennen, wenn Sie ihn als Menschen eingestuft hätten ⦠aber so!« Seine Stimme wurde hart und durchdringend. »Ihre Polizeidienststelle â und andere wohl auch â könnte sehr wohl echte Menschen mit unterentwickelten Gefühlsreaktionen wie meine unschuldige Nichte hier als vermeintliche Androiden erledigt haben, ja hat es vermutlich sogar getan. Vom moralischen Standpunkt aus ist Ihre Position auÃerordentlich schwach, Mr. Deckard! Unsere nicht!«
Rick erwiderte bissig: »Mit anderen Worten: Ich soll gar keine Gelegenheit bekommen, einen einzigen Nexus-6 zu überprüfen. Um das zu verhindern, habt ihr mir zuallererst dieses schizoide Mädchen vorgesetzt.« Und damit ist mein Test ausgelöscht, das wurde ihm sofort klar. Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen. Nun ist es zu spät.
»Wir haben Sie in der Hand«, erklärte Rachael Rosen ruhig und sachlich. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an.
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Selbst in diesem Augenblick war ihm noch nicht restlos klar, wie es dem Rosen-Konzern gelungen war, ihn hereinzulegen, und noch dazu so schnell. Darin waren sie ganz groÃe Könner! Ein solcher Mammutkonzern verfügt eben über zu viel Erfahrung. Er kann sich auf eine Art Kollektivgehirn stützen. Eldon und Rachael Rosen fungierten als Sprecher für diese Gesamtheit. Er hatte offensichtlich den Fehler begangen, sie als Individuen zu betrachten. Doch das sollte ihm nicht noch mal passieren.
»Mr. Bryant, Ihr Vorgesetzter, wird kaum verstehen können, wie Sie dazu kamen, Ihren Testapparat vor uns bloÃzustellen, noch ehe die eigentliche Ãberprüfung begann«, fuhr Rosen
fort und deutete zur Decke. Rick entdeckte die Kameralinse. Der unverzeihliche Fehler, der ihm gegenüber dem Rosen-Konzern unterlaufen war, schien tatsächlich auch noch im Film festgehalten worden zu sein.
Eldon fuhr mit einer einladenden Handbewegung fort: »Ich denke, für uns alle wäre es am vernünftigsten, wir setzten uns zusammen und erzielten irgendeine Einigung, Mr. Deckard. Es besteht kein Anlass zur Besorgnis. Der Androiden-Typ Nexus-6 ist eine Tatsache. Wir vom Rosen-Konzern haben uns damit abgefunden, und ich denke, Sie inzwischen auch.«
Rachael beugte sich über Rick und fragte: »Würden Sie nicht gern eine Eule besitzen?«
»Ich bezweifle sehr, dass ich jemals Besitzer einer Eule sein werde.« Aber er wusste genau, was sie meinte. Er durchschaute jetzt, welches Geschäft der Rosen-Konzern vorhatte. In ihm entstand eine Spannung, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte; allmählich explodierte sie in jedem Teil seines Körpers. Er fühlte, wie diese Spannung, wie das Bewusstsein dessen, was hier vorging, ihn völlig in Beschlag nahm.
Eldon Rosen sagte: »Aber Sie wünschen sich doch eine Eule, wie?« Er warf seiner Nichte einen fragenden Blick zu. »Ich glaube, er hat noch keine Idee â¦Â«
»Natürlich hat er das«, widersprach sie. »Er weià ganz genau, worauf diese Unterhaltung hinausläuft. Oder etwa nicht, Mr. Deckard?« Diesmal beugte sie sich noch dichter über ihn. Er roch ihr feines Parfüm, spürte etwas wie Wärme, die von ihr ausging. »Sie haben es praktisch schon erreicht. Mr. Deckard. Praktisch sind Sie bereits Eulenbesitzer.« Sie wandte sich zu Eldon Rosen: »Er ist von Beruf Prämienjäger, das weiÃt du doch. Er lebt also von seinen Prämien und nicht vom Gehalt. Stimmt das etwa nicht, Mr. Deckard?«
Er nickte.
»Wie viele Androiden sind diesmal entkommen?«, erkundigte sich Rachael.
Er antwortete
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