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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Psychiater.« Doch er war zutiefst dankbar, so unzutreffend Arnies Bemerkung auch gewesen sein mochte. Er merkte, wie sein Gesicht vor Freude rot anlief. »Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um herzukommen – ich musste noch schnell nach Neu-Israel. Bo – Bosley Touvim – benötigte in einer medizinischen Angelegenheit, die er für dringend hielt, meinen Rat.«
    Â»Pfundskerl, dieser Bos«, sagte Arnie. Er hatte sich eine Zigarre angezündet, eine echte, auf der Erde gerollte Optimo Admiral. »Ein richtiger Draufgänger. Aber kommen wir zum Geschäft. Warten Sie, ich bestelle Ihnen einen Drink.« Er schaute Glaub fragend an, während er die Cocktail-Kellnerin heranwinkte.
    Â»Scotch, wenn Sie haben«, sagte Glaub.
    Â»Cutty Sark, Sir«, erwiderte die Kellnerin.
    Â»Ah, gut. Ohne Eis, bitte.«
    Â»Okay«, sagte Arnie ungeduldig. »Nun passen Sie auf, Doc. Sie bringen mir doch den Namen eines wirklich fortgeschrittenen Schizos, oder?« Er sah Glaub prüfend an.
    Â»Ã„h …«, sagte Glaub, und dann fiel ihm sein Besuch eben in Neu-Israel ein. »Manfred Steiner.«
    Â»Verwandt mit Norbert Steiner?«
    Â»Allerdings, sein Sohn. In Camp B-G … Ich glaube, es stellt keinen Vertrauensbruch dar, wenn ich Ihnen das sage. Total autistisch, von Geburt an. Mutter: kalte, intellektuell-schizoide Persönlichkeit, macht alles streng nach Vorschrift. Vater …«
    Â»Vater tot«, sagte Arnie knapp.
    Â»Richtig. Sehr bedauerlich. Netter Kerl, aber depressiv. Es war Selbstmord, wissen Sie. Typischer Schub während eines Tiefs. Ein Wunder, dass er es nicht schon vor Jahren getan hat.«
    Â»Am Telefon sagten Sie mir, Sie hätten eine Theorie, wonach die schizophrene Person nicht mit der Zeit in Einklang stünde.«

    Â»Ja, es handelt sich um eine Störung des inneren Zeitgefühls.« Dr. Glaub merkte, wie alle drei ihm zuhörten, und er erwärmte sich für das Thema; es war sein Lieblingsthema. »Wir müssen das noch durch Experimente verifizieren, aber das kommt.« Und dann gab er schamlos und ohne zu zögern die Berghölzli-Theorie als seine eigene aus.
    Scheinbar schwer beeindruckt sagte Arnie: »Sehr interessant.« Zum Mechaniker Jack Bohlen sagte er: »Könnte man solche Zeitlupenkammern bauen?«
    Â»Ohne Zweifel«, murmelte Jack.
    Â»Und Sensoren«, sagte Glaub. »Um den Patienten aus der Kammer wieder in die reale Welt zurückzuführen. Gesichtsfeld, Hörvermögen …«
    Â»Lässt sich machen«, sagte Jack.
    Â»Wie wär’s hiermit?«, sagte Arnie ungeduldig und begeistert. »Könnte der Schizophrene, verglichen mit uns, so schnell die Zeit durchlaufen, dass er sich faktisch an einem Ort befindet, der für uns die Zukunft ist? Würde das nicht die Gabe der Präkognition erklären?« Seine hellfarbenen Augen glitzerten vor Aufregung.
    Glaub zuckte auf eine Weise die Achseln, die Zustimmung verhieß.
    Arnie wandte sich an Jack und stammelte: »He, Jack, das ist es! Verdammt, ich sollte Psychiater werden. Ihn verlangsamen, Teufel auch. Ihn beschleunigen, sage ich. Ihn außerhalb der Zeitphase leben lassen, wenn er das will. Aber ihn unbedingt dazu bringen, seine Wahrnehmungen mit uns zu teilen – richtig, Bohlen?«
    Glaub sagte: »Nun ja, aber da gibt’s einen Haken. Speziell bei Autismus ist die Fähigkeit interpersoneller Kommunikation drastisch herabgesetzt.«
    Â»Verstehe«, sagte Arnie, aber das entmutigte ihn nicht. »Himmel noch mal, ich weiß genug darüber, um einen Ausweg
zu kennen. Hat dieser Knilch von früher – Carl Jung -, hat der es nicht schon vor Jahren fertiggebracht, die Sprache der Schizophrenen zu entschlüsseln?«
    Â»Ja«, sagte Glaub, »Jung hat schon vor Jahrzehnten die private Sprache der Schizophrenen geknackt. Aber beim kindlichen Autismus wie in Manfreds Fall gibt es gar keine Sprache, wenigstens keine gesprochene. Möglicherweise ganz private persönliche Gedanken … aber keine Worte.«
    Â»Scheiße«, sagte Arnie.
    Das Mädchen warf ihm einen tadelnden Blick zu.
    Â»Die Sache ist ernst«, sagte Arnie zu ihr. »Wir müssen diese Unglücklichen, diese autistischen Kinder, dazu bringen, mit uns zu reden und uns zu sagen, was sie wissen. Stimmt das nicht, Doc?«
    Â»Ja«, sagte Glaub.
    Â»Dieses Kind ist jetzt eine Waise«, sagte Arnie,

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