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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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anders konnte er sie sich gar nicht vorstellen. Arnie tat gut daran, die ihm anvertrauten Gelder in sie zu investieren; sie würde nicht nachlassen. Er sah diesen Ausdruck von Reife in ihrem Gesicht, und das war bei Frauen eine Seltenheit.
    Arnie sagte zu ihm: »Wir gehen aus, einen trinken. Wenn Sie die Maschine rechtzeitig hinkriegen …«
    Â»Sie funktioniert wieder.« Er hatte den zerrissenen Treibriemen gefunden und ihn durch einen aus seinem Werkzeugkasten ersetzt.
    Â»Sehr gut«, sagte Arnie und grinste wie ein fröhliches Kind. »Dann begleiten Sie uns doch.« Dem Mädchen erklärte er: »Wir treffen uns mit Milton Glaub, dem berühmten Psychiater. Sicher hast du schon von ihm gehört. Er hat versprochen, einen mit uns zu trinken. Gerade habe ich mit ihm telefoniert, und der Bursche klingt, als wäre er schwer in Ordnung.« Er schlug Jack lautstark auf die Schulter. »Ich wette, als Sie mit Ihrem Hubschrauber auf dem Dach landeten, haben Sie nicht im Traum daran gedacht, dass Sie bald mit einem der bekanntesten Psychoanalytiker des Sonnensystems einen heben würden, was?«
    Soll ich mitgehen, überlegte Jack. Aber warum eigentlich nicht? Er sagte: »Okay, Arnie.«
    Â»Doc Glaub will einen Schizophrenen für mich auftreiben. Ich brauche einen, ich brauche seine Berufserfahrung.« Arnie lachte und zwinkerte, er fand seine Bemerkung ungeheuer komisch.
    Â»So?«, sagte Jack. »Ich bin schizophren.«

    Arnie hörte auf zu lachen. »Machen Sie keine Witze. Das hätte ich nie gedacht. Ich meine, Sie sehen doch ganz normal aus.«
    Während er den Chiffrierer wieder zusammensetzte, sagte Jack: »Ich bin auch normal. Ich bin geheilt.«
    Doreen sagte: »Schizophrenie ist nicht heilbar.« Ihr Ton war leidenschaftslos; sie sprach eine simple Tatsache aus.
    Â»Doch«, erwiderte Jack, »wenn es sich um situationsbedingte Schizophrenie handelt.«
    Arnie musterte ihn mit großem Interesse, sogar mit Argwohn. »Sie nehmen mich auf den Arm. Sie versuchen nur mein Vertrauen zu erschleichen.«
    Jack zuckte die Achseln und fühlte, wie er errötete. Er widmete sich wieder voll und ganz der Arbeit.
    Â»Ich wollte Sie nicht kränken«, sagte Arnie. »Sie sind wirklich einer, kein Scheiß? Hören Sie, Jack, ich hätte da eine Frage. Haben Sie auch nur ansatzweise die Fähigkeit oder Macht, die Zukunft vorherzusagen?«
    Nach einer langen Pause sagte Jack: »Nein.«
    Â»Sind Sie sicher?«
    Â»Ich bin sicher.« Jack wünschte jetzt, er hätte die Einladung mitzukommen vorhin gleich abgelehnt. Die gezielten Fragen gaben ihm das Gefühl, schutzlos zu sein; Arnie kam ihm zu nahe, überschritt die Grenze des Anstands – das Atmen fiel ihm schwer, und Jack ging auf die andere Seite des Schreibtischs, um eine größere Entfernung zwischen sich und den Klempner zu bringen.
    Â»Was ist?«, fragte Arnie scharf.
    Â»Nichts.« Jack arbeitete weiter, ohne Arnie oder das Mädchen anzusehen. Beide beobachteten ihn, und seine Hände zitterten.
    Schließlich sagte Arnie: »Jack, ich will Ihnen sagen, wie ich es bis hierher geschafft habe. Eine Begabung hat mich so weit
gebracht. Ich kann Leute beurteilen und sagen, wie es in ihrem Innern aussieht, wie sie wirklich sind, unabhängig davon, was sie tun oder sagen. Ich glaube Ihnen nicht. Ich wette, dass Sie mich, was Ihre Präkognition angeht, belügen. Stimmt’s? Sie brauchen nicht einmal zu antworten.« An das Mädchen gewandt, sagte er: »Machen wir einen drauf, ich bin ganz heiß auf diesen Drink.« Er winkte Jack, ihnen zu folgen.
    Jack legte seine Werkzeuge beiseite und ging widerwillig mit.

7
    Als er per Hubschrauber nach Lewistown flog, um dort Arnie Kott zu treffen und einen Drink mit ihm zu nehmen, fragte Dr. Milton Glaub sich immer wieder, ob so viel Glück wahr sein konnte. Ich kann’s gar nicht fassen, dachte er, das ist ein Wendepunkt in meinem Leben.
    Er war sich nicht sicher, was Arnie eigentlich wollte; der Anruf war so unerwartet gekommen, und Arnie hatte so schnell gesprochen, dass Glaub ganz perplex gewesen war und nur noch wusste, dass es etwas mit parapsychologischen Aspekten bei Geisteskranken zu tun hatte. Also, über dieses Thema konnte er Arnie praktisch alles berichten, was es zu wissen gab. Und doch spürte Glaub, dass sich hinter dieser Anfrage mehr verbarg.
    Allgemein gesprochen, war das

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