Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
schwieg und sagte dann: »Es sind Leute wie Sie mit Ihren grausamen Ansprüchen, die überhaupt erst Schizophrenie hervorrufen.«
»Na und? Ich habe gewisse MaÃstäbe, an denen muss er sich messen lassen, das ist alles. Sehr strenge MaÃstäbe, ich weiÃ.«
»Er hat auch strenge MaÃstäbe.«
»Nicht so streng wie meine. Also, gibt es sonst noch was, Doc Glaub?«
»Nein«, sagte Glaub. »AuÃer â¦Â« Seine Stimme bebte. »Nichts weiter. Danke für Ihre Zeit.«
»Danke für den Anruf.« Arnie legte auf. »Dieser schwanzlose Hurensohn, er ist zu feige zu sagen, was er denkt.« Angeekelt entfernte er sich vom Fon. »Hat Angst, für das, was er glaubt, auch einzutreten. Für so einen habe ich nur Verachtung übrig. Wieso ruft er überhaupt an, wenn ihm der Mumm fehlt?«
Doreen sagte: »Erstaunlich, dass er überhaupt angerufen hat. Sich hervorwagte. Was hat er über Jack gesagt?« Ihr Blick verdüsterte sich vor Sorge; sie erhob sich und ging auf Arnie
zu, legte ihm die Hand auf den Arm, damit er nicht mehr umherlief. »Sagâs mir.«
»Ach, er meinte nur, dass er heute eine Weile mit Jack zusammen war. Ich nehme an, Bohlen hatte eine Art Anfall, sein Leiden, weiÃt du.«
»Kommt er?«
»Herrje, ich weià nicht. Wieso muss eigentlich immer alles so kompliziert sein? Ãrzte rufen an, du schnappst wie ein geprügelter Hund nach mir.« Grollend und ablehnend befreite er sich von ihr und schob sie zur Seite. »Und dann dieser bescheuerte Nigger in der Küche; mein Gott! Braut er da drinnen einen Hexentrunk? Das dauert jetzt schon Stunden!« Mit leiser, aber beherrschter Stimme sagte Doreen: »Arnie, hör zu. Wenn du Jack zu hart anpackst und ihm wehtust, werde ich nie mehr mit dir schlafen. Ich schwörâs.«
»Alle Welt beschützt ihn, kein Wunder, dass er krank ist.«
»Er ist ein guter Kerl.«
»Er sollte lieber auch ein guter Techniker sein; er sollte lieber den Geist dieses Kindes wie eine StraÃenkarte vor mir ausbreiten, damit ich drin lesen kann.«
Sie sahen einander an.
Kopfschüttelnd wandte Doreen sich ab, nahm ihren Drink und entfernte sich, mit dem Rücken zu Arnie. »Okay. Du musst selbst wissen, was du tust. Du kannst ein Dutzend Frauen haben, die genauso gut im Bett sind wie ich. Was bin ich schon für den groÃen Arnie Kott?« Ihre Stimme klang traurig und verbittert.
Er folgte ihr unbeholfen. »Verdammt, Dor, du bist einmalig, ich schwörâs, du bist unglaublich, was für einen irre weichen Rücken du zum Beispiel hast, das Kleid, das du gerade anhattest, darin konnte manâs deutlich sehen.« Er streichelte ihren Nacken. »Das war der Hammer, selbst nach irdischen MaÃstäben.«
An der Tür läutete es.
»Das ist er«, sagte Arnie und ging sofort hin.
Er öffnete die Tür, und Jack Bohlen stand vor ihm, sichtlich erschöpft. Bei ihm war ein Junge, der unaufhörlich auf Zehenspitzen um ihn herumtänzelte, von einer Seite zur anderen, mit leuchtenden Augen, die alles in sich aufnahmen, ohne sich auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren. Plötzlich zwängte der Junge sich an Arnie vorbei ins Wohnzimmer, sodass Arnie ihn aus den Augen verlor.
Verwirrt sagte Arnie zu Jack Bohlen: »Treten Sie ein.«
»Danke, Arnie«, sagte Jack und tatâs. Arnie schloss die Tür, und die beiden sahen sich nach Manfred um.
»Er ist in die Küche gegangen«, sagte Doreen.
Und richtig, als Arnie die Küchentür öffnete, stand da der Junge und beobachtete ganz versunken Heliogabalus. »Was ist?«, fragte Arnie den Jungen. »Hast du noch nie einen Bleichmann gesehen?«
Der Junge schwieg.
»Was für ein Dessert machst du da, Helio?«, fragte Arnie.
»Auflauf«, sagte Heliogabalus. »Ein philippinisches Gericht, Eierkuchen mit Karamelsauce. Aus Mrs. Rombauers Kochbuch.«
»Manfred«, sagte Arnie, »das hier ist Heliogabalus.«
Doreen und Jack standen in der Küchentür und schauten zu. Der Bleichmann schien den Jungen tief zu beeindrucken, fiel Arnie auf. Wie gebannt verfolgte er mit den Augen jede Bewegung, die Helio machte. Ungemein sorgfältig goss Helio die schaumige Masse in Formen, die er ins Gefrierfach des Kühlschranks stellte.
Fast scheu sagte Manfred: »Hallo.«
»He«, sagte Arnie. »Er hat doch wahrhaftig ein Wort von
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