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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Fischschuppen-Mantel und hatte eine beutelartige Tasche bei sich. Sie gab sich gar keine Mühe, von uns nicht gesehen zu werden – als ob es ihr gleichgültig wäre.«

    Â»Ja, es war ihr auch gleichgültig«, sagte er. »Für Rachael spielte es keine Rolle, ob du sie siehst oder nicht. Wahrscheinlich wollte sie es sogar, damit ich auch bestimmt erfahren sollte, wer es getan hat.« Er küsste Iran. »Und du hast die ganze Zeit hier oben auf mich gewartet?«
    Â»Nur eine halbe Stunde. Er passierte erst vor einer halben Stunde.« Iran gab ihm den Kuss sehr zart zurück. »Es ist schrecklich, so unnütz.«
    Er ging zurück zu seinem geparkten Schwebewagen, öffnete die Tür und setzte sich ans Steuer. »Unnütz war es nicht«, sagte er. »Sie glaubte, einen Grund zu haben.« Einen Grund für einen Androiden, dachte er.
    Â»Wo willst du hin? Willst du nicht mit hinunterkommen und – bei mir bleiben? Vorhin kam eine schreckliche Mitteilung im Fernsehen. Buster Friendly behauptet, Mercer sei nur ein Schwindel. Was hältst du davon, Rick? Hältst du es für möglich, dass das stimmt?«
    Â»Alles stimmt«, sagte er. »Alles stimmt, was je ein Mensch gedacht hat.« Damit ließ er den Motor an.
    Â»Bist du auch in Ordnung?«
    Â»Ich komme schon zurecht«, sagte er und dachte dabei: Ich werde sterben. Auch das ist wahr. Er schlug die Tür zu, winkte Iran zu und erhob sich in den Nachthimmel.
    Früher hätte ich nun Sterne gesehen, dachte er. Vor Jahren. Aber jetzt gibt’s nur noch Staub. Niemand hat in letzter Zeit einen Stern zu Gesicht bekommen, zumindest nicht von der Erde aus. Vielleicht gehe ich irgendwohin, von wo aus ich Sterne sehen kann, dachte er, während sein Wagen an Geschwindigkeit und Höhe zulegte. Er steuerte weg von San Francisco und auf die unbewohnte Einöde im Norden zu. Dorthin würde kein Lebewesen gehen, außer es fühlte sein Ende nahen.

21
    Im frühen Morgenlicht dehnte sich das Land unter ihm in scheinbar unendliche Weiten, grau und mit Abfall übersät. Felsbrocken von der Größe ganzer Häuser lehnten aneinander, und er dachte: wie eine Lagerhalle, aus der alle Waren abtransportiert wurden, übrig blieben nur Trümmer von Kisten und Transportbehältern, die an und für sich bedeutungslos waren. Früher einmal wuchsen hier Gras und Getreide, und Tiere weideten. Ein bemerkenswerter Gedanke, dass hier etwas geerntet worden sein soll.
    Was für eine eigenartige Gegend, dass all das sterben konnte.
    Er ging mit dem Schwebewagen tiefer hinab und flog eine Weile über dem Boden dahin.
    Was würde wohl Dave Holden jetzt von mir halten, überlegte er. In gewisser Weise bin ich der größte Prämienjäger, der jemals gelebt hat. Noch kein anderer hat innerhalb von vierundzwanzig Stunden sechs Nexus-6 erledigt, und wahrscheinlich wird das auch keinem mehr gelingen. Vielleicht sollte ich ihn anrufen.
    Ein felsübersäter Hang kam auf ihn zu. Er riss den Schwebewagen hoch. Die Müdigkeit, dachte er. Ich sollte nicht mehr am Steuer sitzen. Er schaltete die Zündung aus, ließ den Wagen ausschweben und landete ihn dann. Taumelnd hüpfte das Fahrzeug über den Hügel. Steine flogen weg. Dann kam es schließlich hopsend und schleifend zum Stehen, die Nase hügelwärts gerichtet.

    Rick hob den Hörer ab und wählte die Vermittlung in San Francisco. »Geben Sie mir das Mount-Zion-Hospital.«
    Gleich darauf tauchte ein anderes Gesicht auf dem Schirm auf. »Hier Mount-Zion-Hospital.«
    Â»Bei Ihnen liegt ein Patient namens Dave Holden«, sagte er. »Kann ich ihn sprechen? Geht es ihm gut genug?«
    Â»Einen Augenblick, ich werde mich erkundigen, Sir.« Der Bildschirm verdunkelte sich vorübergehend. Zeit verging. Rick nahm eine Prise Dr. Johnson Snuff und schauderte. Ohne Heizung im Wagen war die Temperatur abgefallen.
    Dann erschien die Telefonistin wieder und teilte ihm mit: »Dr. Costa sagt, dass Mr. Holden absolut keine Anrufe bekommen darf.«
    Â»Hier ist die Polizei – Dienstsache«, sagte er und hielt seinen Ausweis vor den kleinen Schirm.
    Â»Einen Augenblick bitte.« Wieder verschwand die Telefonistin. Und wieder zog Rick eine Prise Dr. Johnson Snuff auf. Das Menthol schmeckte widerlich, so früh am Morgen. Er drehte das Wagenfenster runter und warf die kleine gelbe Blechbüchse hinaus ins

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