Blätter treiben im Wind (German Edition)
Mackville und, dass er gestern, als er auf ihren Anruf wartete, begann den Pferdeflüsterer zu lesen.
»Was hast du gerade an?«, fragte Tom kess.
»Wieso willst du das wissen?«, fragte Donna erstaunt.
»Nur so ...«
»Vielleicht beginne ich mit der unerotischen Seite von mir ...«
»Ja gibt’s die denn?«, fuhr er dazwischen.
»Im Augenblick, ja. Zwischen meinen Zehen stecken gerade Zehenspreizer, damit der Lack dort bleibt, wo ich ihn hingepinselt habe. Um weiter nach oben zu gehen. Ich habe einen rosa Pyjama an – mit Blumen drauf.«
»Wenn ich mir das so vorstelle …«
»Was?«
»Das verrate ich dir ein anderes Mal«, sagte Tom. Er wollte wieder ein anderes Thema ansprechen.
»Das kann ich nicht leiden, Tom. Merk‘ dir das gleich zu Anfang. Wenn du einen Satz beginnst, besonders solch einen, dann führe ihn auch zu Ende. Und halte nicht mit deiner Meinung hinter dem Berg. Das mag ich überhaupt nicht.«
Donnas Blut pulsierte schneller. Sie konnte das nicht ausstehen.
»Ich werde es mir merken, Donna. Also, du siehst sicherlich unglaublich hübsch aus. Am liebsten würde ich dich in die Arme nehmen und fest an mich drücken.«
Wenn er nur wüsste, dachte Donna.
»So, so. Warten wir mal auf morgen«, ließ ihn Donna im Ungewissen. »Apropos morgen. Ich werde morgen zu dir kommen.«
Tom fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Er wollte es nicht wahr haben. Sie würde ihn wirklich besuchen kommen. Nun hatte sie es ausgesprochen, nachdem sie es ihm geschrieben hatte.
»Wie ich auf der Karte gesehen habe sind es circa 200 Meilen von Boston nach Mackville. Ich werde so gegen drei Uhr nachmittags eintreffen. Ist das für dich okay?«
»Sicher. Alles was du sagst. Ich werde dich erwarten.«
Was rede ich denn da. Du bist doch keine vierzehn mehr, Tom.
»Wie finde ich dein Haus?«
Tom erklärte ihr den Weg zu seinem Haus und sagte ihr auch, dass sie sich am besten in Mackville neben den Drugstore treffen sollten. Dort könnte Donna dann auch ihren Wagen parken und sie würden mit seinem Auto zu seinem Haus fahren.
»Dann hätten wir das geklärt. Was gehen dir gerade für Gedanken durch den Kopf, Tom?«
»Willst du das hören ?« Er legte diesen Satz in ein Schiff aus Rosen.
» Ja !«
»Ich streichle dich gerade mit meinen Händen. Zart. Langsam. Deine Haut vibriert« Toms Stimme klang mit jedem Wort weicher. »Deine Augen glitzern und fordern mich auf nicht aufzuhören. Doch ich höre jetzt auf, sonst kann ich den Hörer nicht länger halten.«
Donna fuhr sich langsam am Bein entlang. »Du bist gemein. Hör doch bitte nicht auf damit.«
»Morgen, Donna. Morgen«, bremste sich Tom selbst.
Der Anfang war getan. Sie redeten und redeten und redeten. Nichts richtig Wichtiges mehr. Das würde morgen folgen, aber zwei Stunden waren jetzt schnell verflogen. Schneller als es beide glauben konnten.
»Sieh mal auf die Uhr«, sagte Donna. »Ich muss morgen arbeiten.«
»Oh, ich will dich nicht länger aufhalten«, betonte er sarkastisch.
»Das tust du nicht, aber ich möchte morgen nicht wie ein Gespenst aussehen.« Donna schmerzte bei diesem Satz der Magen. Sie hätte noch so lange mit Tom sprechen wollen. Die ganze Nacht. Er entsprach all ihren Wünschen und nun auch noch diese Stimme. War das alles wirklich wahr? »Würdest du jetzt bitte auflegen, denn ich kann nicht.«
»Warum kannst du nicht?«
»Ich kann einfach nicht. Ich möchte deine Stimme nicht mehr missen. Nein, das möchte ich einfach nicht. Deshalb leg du auf, dann fühle ich mich nicht so schlecht«, streichelte Donna mit ihrer Stimme über Toms Ohr.
»Ich bin aber nicht bereit, deine geschmeidige Stimme zu verlassen. Ich möchte mich noch ein wenig darin verkriechen und wohl fühlen.«
Donnas Stimme war wie ein Haus mit Blumen die immer blühen.
»Bitte, Tom, sag nicht solche Worte. Du machst es nur noch schwerer. Bitte leg auf. Ich muss doch in mein Bett.«
»Ich hindere dich nicht daran, dass du in dein Bett kommst«, konterte er schmeichelhaft. »Ich müsste allerdings auch schlafen. Morgen früh holt mich Shawn zum samstäglichen Waldlauf ab. Meine Augen sollten mich nicht verraten, dass ich mit dir bis nach Mitternacht geplaudert habe.«
»Also dann ... leg auf.«
Das Zögern beider ging noch einige Minuten so weiter. Sie neckten sich und ließen ihren Stimmen noch Gehör. Keiner wollte sich trennen. Der Weg zur einzigartigen Liebe nahm seine zweite Hürde. Sie fesselten sich nur mit Worten. Tom nahm dann die schwere
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