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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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ihn nicht wieder zurückbekam, und der Engel ihr daraufhin Flügel schenkte, damit sie sich den Ball selbst holen konnte. Solche Bilder malte sie schon mit fünf Jahren, Tom. Ist das nicht wunderbar?«, schwärmte Donna.  
    »Eine tolle Geschichte, Donna. Sie hat viel von dir, ohne Frage.«
    Donna holte mittlerweile die fünfte Zigarette an diesem Abend hervor, und der Kellner war immer da. Egal wo er im Restaurant weilte, er war zu Stelle.
    Die Stunden waren verzogen wie die Sandkörner in der Wüste.
    »Entschuldigst du mich bitte, ich gehe nur schnell auf die Toilette, dann werden wir aufbrechen, wenn es dir recht ist. Das Tanzlokal wartet auf uns.«
    »Okay. Ich warte.«
    Tom überlegte sich auf der Toilette, wie er Donna sagen konnte, dass jeder sein Essen selbst bezahlen sollte. Er war nicht geizig, doch er hatte gelernt, dass Frauen es für besser fanden, dann selbst zu bezahlen, wenn sie nicht eindeutig eingeladen wurden. Ach, ich lade sie trotzdem ein, sagte er sich. Er kam nach fünf Minuten zurück.
    Was er sah, verschlug ihm die Sprache. Donna stand an dem Tisch des Besitzerpaares und sie lachten. Sie lachten! Diese Menschen, die er noch nie zuvor hatte lachen sehen. Donna hatte sie zum Lachen gebracht. Tom eilte zu dem Tisch. Es saß noch ein dritter, gut gekleideter Mann mit am Tisch.
    »Ist er das?«, fragte der Mann in Richtung Donna, als Tom neben ihr stand.
    »Ja. Das ist er.«
    »Ist er schon so weit?«, fragte der Mann weiter.
    »Noch nicht. Ich werde ihm noch einiges beibringen müssen. Aber ich bin sehr zuversichtlich.«
    Donna und die drei am Tisch lachten.
    Tom schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, wie ihm geschah.
    »Was muss sie mir noch beibringen? Um welches Thema geht es hier?«
    Sie lachten weiter.
    »Aha. Ich habe verstanden. Sie ist ein heißes Eisen!«, scherzte Tom.
    Alle Gäste des Restaurants blickten zu diesem Tisch und spitzten die Ohren.
    Tom fand die Situation, im Mittelpunkt zu stehen, sehr erregend und zugleich auch wieder beklemmend. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte.
    »Der Abend ist noch lang«, sagte Tom mit einem Lächeln.
    Der gut gekleidete Mann wünschte Donna viel Glück mit dem . Sie verabschiedeten sich von Donna und Tom und sagten tatsächlich, dass sie sich über ein Gespräch freuen würden, wenn sie wieder im Moffit’s weilten. Tom wunderte sich nur noch. Als sie vom Tisch etwas entfernt waren, fragte er Donna: »Was hast du mit denen gesprochen?«
    »Du musst nicht alles wissen.«
    Tom biss auf die Zähne. Er musste sich wohl oder übel mit dieser Antwort zufrieden geben.
    »Halt, wir müssen doch noch zahlen, ich ...«, sagte Tom als er Donna in die Jacke half.
    »Hab‘ ich schon erledigt. Du bist eingeladen.«
    Tom musste erneut lächeln. Was für eine Frau hatte er da nur an seiner Seite?

Kapitel 16
     
     
    Der Hardwick Tanzsalon ist ein im Vermonter Stil eingerichtetes gemütliches Unterhaltungslokal. Wertvolle Errungenschaften von bekannten Seefahrern, die zuerst Vermont für sich entdeckt hatten, dekorierten die Wände. Bilder, die viele der bekannten überdachten Brücken aus Vermont zeigten, sorgten für den nötigen, ruhigen Ausgleich.
    Tom gefiel es hier, aber er vermutete im Laufe des Abends, dass es nicht Donnas Geschmack, so kurz vor Mitternacht, treffen würde. Er versuchte mit viel gutem Zureden den Tanzsalon interessanter zu gestalten als er war, doch Donna interessierte das nicht. Sie wollte tanzen. Erotisch tanzen. Spaß haben.
    Donna erzählte einige Minuten von ihren Auftritten als Tänzerin. Bei Tom begann sich Schweiß auf der Haut zu bilden.
    Sie verabschiedete sich für einige Minuten und fand auf dem Weg zur Toilette wieder zwei anregende Gesprächspartner. Sie sprachen kurz, bevor Donna hinter einer weiß gestrichen Brettertür verschwand.
    Sie könnte sich auch mit wilden und ausgehungerten Tigern unterhalten, wenn sie vor ihr stünden, dachte Tom.
    Donna kam ohne Jacke zurück. Ihr Top hatte sie gewechselt. Sie trug jetzt einen engen Satin-BH.
    Der Hardwick Tanzsalon hatte bereits seine Attraktion, seitdem Donna hier weilte, doch nun ... sie sprengte alle Ketten. Nur gut, dass die Musik aus einer Musikbox kam, die Musiker hätten bei diesem Anblick ihre Instrumente auf den frisch gewachsten Holzboden fallen lassen, dachte Tom.
    Sie trat neben ihn. Ihr Duft vermischte sich mit dem des Wachses und des Holzes. Eine sinnliche, natürliche Note entstand. Tom atmete wieder schwer.
    » Ist dir nicht kalt?«
    » Nein, mir ist

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