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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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Worten, Gesten, mit ihrer Mimik und mit ihrem Körper. Alles so unnatürlich unglaublich.
    Donna entschuldigte sich schnell. Sie ging sich frisch machen. Sie kam nach fünf Minuten zurück und strahlte übers ganze Gesicht.
    »Was ist? War es so schön?«, scherzte Tom.
    »Es war eine weitere Erfahrung.«
    »Mmh?«
    »Am Waschbecken sah eine ältere, schon ergraute Dame in den Spiegel. Ich fragte sie, wieso sie sich denn so intensiv betrachte? Ich bin nicht mehr so jung und hübsch wie du, mein Kind, sagte sie nachdenklich und betrübt. Ich drückte sie an mich und gab ihr einen Kuss und sagte ihr, wenn ich in ihrem Alter noch so aussehe, dann werde ich täglich mit einem Lächeln erwachen.«
    »Du verzauberst einfach alle Generationen. Deine Gesten ... ich bin begeistert. Wie machst du das nur?«
    »Ich bin ich!«
    Das sagte alles. Sie beschrieb sich exzellent. Sie war einfach nur sie selbst.
    »Warst du schon außerhalb in Urlaub?«, fragte Tom.
    Donna erzählte von ihren zwei wilden Wochen in Spanien und auf Mallorca. Sie wurde von einem europäischen Sender wegen ihres Charterfolgs gefilmt und durfte sogar einen kurzen Bericht kommentieren. Wie hätte es auch anders sein sollen? Auch dort verdrehte sie den Männern reihenweise den Kopf. Sie wären ihr alle zu Füßen gelegen, wenn sie es gewollt hätte. Doch sie wollte einfach nur zwei Wochen Urlaub mit ihren Freundinnen machen. Der Schluss der Geschichte war zu erwarten. Die Orte, die sie besucht hatte kannten den Namen Donna und ihr Äußeres. Ihr Herz, das kannte keiner. Verstehen, nein, verstehen würde es auch keiner. Tom verstand sie und die Sprache ihres Herzens.
    »Hast du die Sprache gelernt?«
    »Wenn ich in ein fremdes Land fliege, dann muss ich auch die dortige Sprache ein wenig beherrschen. Sonst fliege ich nicht hin.«
    Sie rief einen braungebrannten Kellner an den Tisch. Hatte sie zuvor schon mit ihm gesprochen? Sie unterhielt sich mit ihm auf jeden Fall einige Minuten angeregt auf Spanisch.
    Toms Augen wurden wieder größer.
    »Okay, ich hab‘ kein Wort verstanden, aber deine Demonstration, die hab‘ ich verstanden.«
    »Und du, warst du schon außerhalb der Staaten?«, fragte Donna.
    »Leider nein. Washington, New York und Boston, das war’s.« Er seufzte. »Asien möchte ich gerne bereisen. In fremde Kulturen eintauchen. Es ist dort alles so anders.«
    Donna schmunzelte. »Das hast du ja geschrieben.«
    Sie fügte noch eine Geschichte mit an, in der sie einem Soap Star aus den Staaten, der auch auf Mallorca im Urlaub war, mit ein paar Eiswürfeln heiß machte. Er wollte etwas von ihr. Sofort. Sie stand auf und ließ ihn sitzen und sagte, mach es dir selbst, du bist doch ein Star!
    Donna stülpte die Nudeln ihres Menüs nur noch um die Gabel und ließ sie dann wieder herunterrutschen. Sie hatte auch keinen Appetit mehr.
    Nachdem sie gespeist hatten und der Tisch abgeräumt war, sprach Tom ein anderes Thema an. Donna schien durchaus daran gefallen zu finden, über das Thema zu sprechen.
    »Jetzt, da wir mit dem Essen fertig sind, ein ganz anderes Thema. Welchen Sex bevorzugst du?«, fragte Tom kess. Er wunderte sich über sich selbst. Er sprach mit ihr seit Nachmittag, und jetzt am Abend fiel bereits das Wort. Darüber sprechen ist doch nicht verfänglich, dachte er zu seiner eigenen Beruhigung.
    Donna schien das erste Mal von einer Frage von Tom leicht irritiert zu sein.
    »Sex? Eine schöne Sache, ohne die ich nicht leben könnte!«
    »Schön gesagt. Doch was gefällt dir besonders?«
    Tom, was machst du?
    »Also, SM auf keinen Fall. Wem es gefällt, bitte schön, der soll es machen. Ist ja jetzt neuerdings in Mode. Shades of Grey und so. Aber wie viele das dann wirklich zu Hause machen, ich weiß nicht«, sagte Donna.
    »Allerdings finde ich es schon prickelnd, den Bettpartner mit Handschellen am Bettpfosten zu fesseln. Wenn ich mir das so bildlich vorstelle. Ja, das gefällt mir. Die Kuschelvariante liebe ich über alles, wenn ich dazu aufgelegt bin. Was mich sehr reizt ist Sex an verrückten Orten. Ich sage nur Aufzug, Küchentisch oder im Wald.« Sie sah Tom dabei tief in die Augen.
    Tom erwiderte ihren Blick.
    »Was mir auch sehr gefallen würde, wäre das Kamasutra einmal rauf und einmal runter zu praktizieren.«
    Tom schluckte. War er dieser Frau gewachsen? Sie sprach nicht nur mit dem Mund, sondern mit ihrem ganzen Körper. Alleine Donna dabei zuzusehen, wie sie über Sex sprach war erträglicher , wie mit manch anderer Frau

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