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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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gut?«, rief Donna von oben herunter.
    Tom überlegte. War das eine Falle?
    » Eigentlich nicht. Aber ich dachte ...« Er ging zur Treppe, so dass er nicht mehr schreien musste. Er sah sie nicht mehr. Sie musste bereits im Himmelbett ihren betörenden Duft im Bettzeug hinterlassen haben. Als Teenager würde er das Bettzeug nie wieder waschen. Doch aus diesem Alter war er raus. Aber einige Tage nach Donnas Abreise würde er sie noch neben sich wähnen. Eng von ihr umschlungen, sobald er sich in die Bettdecke wickelte.
    » Ich finde, das Bett ist groß genug für zwei.«
    Sie hatte nicht Unrecht.
    » Wenn ich dich nicht weiter störe, dann kannst Du hochkommen und bei mir schlafen.«
    War sagte Sie da? Sie – mich – stören.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, gerne.«
     
    »Hol‘ dir lieber deine eigene Decke, denn wenn ich diese in Beschlag habe, dann gebe ich sie nicht wieder her«, sagte Donna äußerst liebreizend.
    Tom holte sich aus dem Schrank eine quietschgelbe Baumwolldecke hervor, die er sonst zum Picknicken mitnahm. Sie war frisch gewaschen und duftete nach einem Gemisch vieler Baumarten. Der Duft von Vermont!
    Er legte sich neben sie und ließ einen solch gebührenden Abstand, dass er beinahe aus dem Bett gefallen wäre.
    Donnas erste Worte waren, dass ihr immer noch die Füße von den Schuhen wehtaten. Danach schwieg sie wieder.
    Die Decken waren ungerecht verteilt. Sie hatte alleine eine Decke, unter die bequem zwei gepasst hätten, und er streifte eine schon oft gewaschene Picknickdecke über den Körper. Donna zeigte eine Schwäche, sie fror.
    »Tom, jetzt ist mir kalt. Wenn du vielleicht den Kamin noch etwas ...« Sie blickte ihm sehr tief in die Augen.
    »Für dich würde ich auch einen ganzen Landfleck mit einem Vulkan darauf erobern, damit dir warm wird.« Tom schmunzelte, stand auf, ging hinunter ins Wohnzimmer und legte zu den glühenden Scheiten nochmals frische dazu. Das Feuer knisterte wieder. Er schloss auch das Fenster in der Küche, welches noch gekippt war.
     
    Er lag wieder neben ihr, und war so aufgeregt, dass er nicht einschlafen konnte. In dieser Nacht wäre der Schlaf eine Strafe, denn wenn er Donna ansah, war das ein Gefühl von Geborgenheit. Vor gut zwölf Stunden stieg sie aus ihrem silberfarbenen Ford und behandelte ihn zu Anfang wie einen Fremden. Und nun! An diesem Tag hatte sich vieles verändert.
    Im Schlafzimmer spendete nur noch eine ballonartig anmutende weiße Keramiklampe auf dem Nachttisch Licht.
    Tom rutschte zu Donna und beugte sich über sie. Sie sah zu ihm auf. Er wollte ihr einen Kuss geben. Sie drehte sich weg.
    »Ich will schlafen«, sagte sie nur.
    Er wunderte sich, versuchte es aber noch dreimal – vergebens. Tom wollte wieder zu seinem Teil vom Bett zurück, als Donna ihn stürmisch auf das Kopfkissen drückt und ihre Zunge in seinen Mund eindringen ließ. Sie schmeckte so gut.
    »So, jetzt ist gut. Jetzt schlafen wir!« Donna sprach ein Machtwort.
    Er hatte bekommen, was er wollte, einen einzigen Gute-Nacht-Kuss. Wie lange war es her, als er solch einen aus Liebe geschenkt bekam? Sehr lange.
    Miteinander zu schlafen – in der ersten Nacht – wäre der größte Fehler. Daher ließen sie es.   Sie waren sich seelisch so nahe, dieses Gefühl übertraf alles. Sex rückte da in den Hintergrund.
    Er sah sie weiter an. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, halb aufgedeckt, aber das reichte ihm. Ihm kam es vor, als ob er in einem Museum ein wertvolles Kunstwerk betrachtete. Egal was man sah, wenn man nur einen Blick auf das seltene Stück erhaschte. Donna war ein seltenes Stück. Ein Unikat, in das er sich verliebt hatte. Schmetterlinge zogen überall ihre Runden. Er war glücklich wie nie zuvor in seinem Leben. Er hatte hier und heute sein Gegenstück gefunden, nachdem er einunddreißig Jahre hatte suchen müssen.
    »Tut mir leid, Tom, dass ich jetzt so schüchtern bin, aber das bin nun mal Ich«, sagte sie für ihn überraschend und drehte sich zu ihm um.
    »Das verstehe ich doch, Donna. Mach dir keine Gedanken darüber. Ich mag dich so, wie du bist.«
    »Machst du bitte das Licht aus.«  
    »Ich will dich noch ein bisschen ansehen. Du bist ungeschminkt genauso schön wie mit der Verzierung im Gesicht.«
    »Danke, Tom, aber schalte bitte trotzdem das Licht aus, es ist drei Uhr durch.« Sie drehte sich von ihm weg.
    Das Dunkel der Nacht würde alles Schöne ertränken.
    Er drehte ihr auch den Rücken zu und schaltete die Nachttischlampe aus. Fünf Minuten vergingen,

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