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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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Tom, warum bist du nur so schwach gewesen? Nein, du hast immer noch die Chance, ihr zu beweisen, dass du anders bist wie alle anderen in ihrem Leben. Du kannst ihr nun beweisen, dass du sie sehr gerne hast und nicht nur Sex von ihr willst. Du kannst sie im Arm halten und sie deine Nähe spüren lassen. Nicht nur Sex. In drei Sekunden ist mein Testament für diesen Abend unterschrieben, ich habe noch die Chance alles herumzureißen.
    » Donna, ich kann nicht!«
    Er umarmte sie und verließ ihre Mitte.
    » Was soll das jetzt?«, maulte sie ihn an.
    » Lass uns doch schützen, okay?«
    » Wieso?«
    » Ich kann einfach nicht ...«
    » Du kannst nicht? Bist du verrückt! Ich will dich, und du willst mich nicht. Ich dachte, du willst mein Ganzes.«
    » Will ich doch auch, Donna, aber wir können uns doch schützen.« Er klang verzweifelt.
    Sie wurde immer lauter. »Bist du verrückt? Ich will dich so, und du mich nicht. Noch nie wurde ich so gedemütigt!«
    Sie drehte sich von ihm weg, zog sich zusammen wie ein Igel, schnappte sich die Bettdecke, ihren Slip und ihr Nachthemd. Es dauerte keine zehn Sekunden bis er ein erstes Schluchzen vernahm.
    Er drehte sich von ihr weg, und dachte nach.
    Sie kann doch jetzt nicht weinen. Ich hab‘ ihr doch nichts getan. Ich wollte ... Ich wollte ... Du denkst, du tust Gutes, dass sie dich in einem besseren Licht sieht, und was kommt dabei heraus? Eine weinende Schönheit.
    Er konnte keine Frau weinen sehen. Dafür war er zu sensibel. Er musste vorsichtig sein, nicht selbst Tränen zu vergießen, aus dem Inneren seiner Seele. Ihm tat alles so leid. Er wollte doch nur ...
    Er drehte sich ihr zu, und legte die Hand auf ihre Schulter.
    »Lass mich in Ruhe!«
    »Bitte, Donna.«
    »Berühre mich nicht! Nie mehr!«
    »Was soll das jetzt, bitte. Donna, ich habe doch kein Verbrechen gegenüber dir begangen.«
    Ihr Weinen wurde lauter und intensiver. Sie wischte sich die Tränen mit der Bettdecke ab. Er drehte sich schnell zum Nachttisch um und nahm aus der oberen Schublade Taschentücher und reichte sie ihr. Er schaltete die Lampe an.
    »Du wolltest mich nicht. Du magst mich überhaupt nicht«, schluchzt sie. Sie schneuzte sich. Jede Minute benötigte sie ein neues Taschentuch. Ihre Tränen nahmen lange kein Ende.
    »Das stimmt doch nicht, Donna. Ich mag dich sehr.«
    »Deswegen stößt du mich auch weg, ja. Lass mich in Ruhe!«
    Er versuchte nochmals seine Hand auf ihren bedeckten Oberkörper zu legen, um sie zu streicheln, ihr nahe zu sein und um sie zu beruhigen. Ihr zu zeigen, dass er sie sehr mochte. Ihr sein Herz zu geben. Ihr vielleicht alles geben.
    Sie stieß mit den Ellenbogen um sich.
    »Berühre mich nie mehr! Ich hasse dich. Ich gehe ins Wohnzimmer schlafen.«
    »Das kannst du doch nicht machen.«
    Er versuchte erneut die Hand auf ihre Schulter zu legen.
    »Lass – mich – in – Ruhe!«, schrie sie zwischen dem Tränenfluss hervor, und schlug mit ihren Fäusten um sich. Sie traf Tom knapp unterhalb des linken Auges. Er drehte schnell den Kopf weg, hielt sich das pochende Auge mit einer Hand zu und versuchte so dem Schmerz die Luft zum Atmen zu nehmen.
    Donna schlug die Bettdecke weg und machte erste Anstalten aufzustehen. Sie lag zur Wand hin und rutschte nach unten.
    »Halt!« Er umklammerte, trotz seines heftigen Schmerzes am Auge, ihren Oberkörper und drückte sie ganz nah an sich. Er streichelt über ihre Rastalocken und wischt ihr, mit seinem Shirt, das er wieder übergestreift hatte, eine Träne nach der anderen aus ihrem Gesicht.
    Tom sprach nun die Worte, die er am ersten Tag vermeiden wollte. »Ich hab‘ mich doch in dich verliebt, Donna. So, jetzt ist es raus. Ich will dich nicht wegzustoßen. Glaube mir bitte.«
    »Warum machst du es dann?«
    »Ich hab‘ doch nur gesagt mit ...«
    »Interessiert mich nicht.«
    »Brauchst du noch ein Taschentuch?«
    Sie schniefte weiter. »Ja.«
    Welchen Gedanken von vorhin konnte er nun in Worte fassen, um ihr seine Bedenken verständlich zu machen.  
    »Meine vorletzte Freundin, Tracy, wollte mir einreden, dass sie ein Kind von mir bekommt. Sie meinte, sie ist so weit, und ging zum Frauenarzt.«
    »Und?«
    »Es war Nichts.«
    »Na siehst du.«
    »Aber das hat sich in meinem Gehirn eingeprägt. Verstehe mich doch auch ein wenig, bitte.«
    Tom hielt die weinende Donna weiter im Arm. Sie nahm gerade das achte Taschentuch.
    »Ich kann nicht mehr. Ich bin so leer«, flüsterte sie, »mein Körper ist so schwach.«
    »Rede, Donna. Lass

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