Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
McCracken.«
    »Aber jetzt können Sie etwas tun«, sagte Blaine und sah Carlisle an, bis der seinen Blick erwiderte. »Sie wissen genau, sie hätten Sie getötet. Sie würden Sie auch jetzt noch töten, wenn sie wüßten, daß Sie ihre Aktionen genau beobachten. Aber Sie könnten die letzte Trumpfkarte ausspielen.«
    »Wie?«
    »Die Delphi, Mr. Carlisle. Sie wissen, daß sie damals falsch gehandelt haben, und Sie wissen, daß sie heute falsch handeln. Es ist zwar schon lange her, aber die meisten werden der Organisation noch angehören. Genügend jedenfalls. Sie können mir sagen, wer sie sind. Helfen sie mir zu verhindern, daß ihr Tag jemals kommen wird.«
    Einen schier endlosen Augenblick lang stand Carlisle starr und ausdruckslos da, während er in Gedanken die verlorenen Jahre durchstreifte. Dann nickte er langsam, ganz langsam.
    Auf der Good Hope Street hielt ein Mann, der sich in den Schatten zweier ausgebrannter Gebäude verbarg, ein Walkie-talkie an Ohr und Mund.
    »Wir greifen jetzt ein«, erklang eine Stimme aus dem Gerät.
    Der Mann sah zum Kopf der Gasse hinüber, wo er gerade noch den riesigen Indianer hatte ausmachen können. »Bringt eine Armee mit«, sagte er.
    Sal Belamo wartet noch immer an Ort und Stelle, als Blaine und Kristen aus dem Kanalisationsschacht auf die Straße kletterten.
    »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen, Boß.«
    »Da liegst du gar nicht mal so falsch. Ist irgend etwas passiert?«
    »Nada.«
    »Johnny?«
    »Ich kann ihn nicht sehen, aber …«
    »Wir müssen hier weg, Blainey«, sagte Wareagle, der unvermittelt aus den Schatten auftauchte.
    »Indianer?«
    »Schnell.«
    McCracken stellte keine weiteren Fragen. Johnny drehte sich um und ging zum Kopf der Gasse zurück, und die anderen folgten ihm. Sie erreichten die Good Hope Street, und McCracken fiel augenblicklich auf, daß die bedrohlich wirkenden jungen Männer, an denen sie auf dem Hinweg vorbeigekommen waren, verschwunden waren. Die Nacht schien noch dunkler geworden zu sein.
    Wareagle erstarrte. McCracken schob Kristen hinter ihn. Sie gingen im Gänsemarsch den Bürgersteig entlang. Plötzlich flammten am rechten Ende des Häuserblocks drei große Scheinwerfer auf.
    »Gottverdammte Scheiße«, keuchte Belamo auf.
    »Kehrt um und flieht in die andere Richtung«, flüsterte Wareagle ihnen zu. »Ich halte sie hier auf.«
    Doch bevor sie kehrtmachen konnten, leuchteten auch auf der linken Seite des Häuserblocks Scheinwerfer auf. Sie vernahmen deutlich die Geräusche, mit denen Gewehre an Schultern gedrückt und entsichert wurden. Dann durchschnitten im Norden und Süden zwei Hubschrauber die Dunkelheit über den Dächern.
    »Lassen Sie die Waffen fallen und heben Sie die Hände!« befahl eine Stimme über das Lautsprechersystem eines der Hubschrauber.
    McCracken, der mitten im gleißenden Lichtschein eines Scheinwerfers stand, ließ die Pistole zu Boden fallen. Belamo und Wareagle folgten mit ihren Gewehren seinem Beispiel. Sie alle hoben die Arme.
    »Bewegen Sie sich nicht! Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    »Sollen wir abhauen, Boß?« flüsterte Belamo Blaine zu.
    »Einer von uns muß mit dem kleinen Geschenk, das Carlisle mir gegeben hat, hier herauskommen.«
    »Sechs Scharfschützen mit Nachtsichtvisieren auf den Dächern, Blainey«, erklärte Wareagle. »Hinter starker Deckung.«
    »Kristen«, flüsterte Blaine.
    »Ich bin bereit. Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
    Sie war ihre einzige Chance. Da die meisten Gewehre fraglos auf sie drei gerichtet waren, würde sie es vielleicht schaffen, wenn die Männer für ausreichende Ablenkung sorgten.
    »Johnny«, murmelte McCracken. »Sal.«
    Wareagle nickte und spannte die Schultern.
    »Verdammt«, murmelte Sal.
    McCracken wollte die Hand zu der Tasche senken, in der die Diskette steckte, die Carlisle ihm gegeben hatte, Kristen zitterte; ihre Finger befanden sich auf Schulterhöhe.
    »Warte, Blainey«, sagte Wareagle plötzlich.
    McCracken sah in die Richtung, in die auch der große Indianer schaute. Während die Hubschrauber über ihnen kreisten, näherte sich vom östlichen Ende der Good Hope Street eine Phalanx von Soldaten, deren Stiefelschritte auf dem Straßenbelag dröhnten. Der Mann, der sie anführte, war unbewaffnet. Die Soldaten hinter ihm hatten ihre Gewehre geschultert. Der Anführer blieb zwei Meter vor dem angespannten McCracken stehen und salutierte.
    »Tut mir leid, wenn wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten, Captain. Aber das schien uns das

Weitere Kostenlose Bücher