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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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Professionelle Me s ser, keines von den Kinderspielzeugen, die heutzutage im Internet ang e boten wurden. Blanche machte ein Smith and Wesson Issue am Griff aus. Das militärische Messer zeichnete sich durch seine Leichtigkeit aus, dennoch war es extrem scharf und lag gut in der Hand. Außerdem fiel ihr ein Neck Bowie ins Auge, ein handliches Stahlmesser mit den Perrin-typischen Zwe i finge r mulden. Sie besaß das G leiche.
    Blanche erkannte einen Kämpfer , wenn sie einen vor sich hatte, und C a mille war eine gut durchtrainierte Jägerin, das stand fest. Dazu passten die veralterten Schusswaffen nicht, die sie gestern Abend bei sich hatten.
    „Ich nenne mich jetzt Blanche“, unterbrach sie die Stille, die un angenehm wurde.
    „Und ich mich Cameron.“
    So viel zu Camilles Schattennamen.
    „Um deine Fragen zu beantworten“, fügte sie nach kurzer Pause hinzu , „ w ir waren dabei , ein Waffenlager der Georgier hochgehen zu lassen, als Alex ’ Anruf reinkam. Für unsere Berettas hatten wir nicht genug Munition dabei, also haben wir uns die alten Macs geschnappt, die dort überall ruml a gen.“ Ihre Mundwinkel verzogen sich angewidert. „Ein Re-Import über Bulgarien aus den USA. Die sind mindestens dreißig Jahre alt.“
    Interessant. Wenn das die Ausrüstung des Georgischen Kartells war, wü r de Enzo kurzen Prozess mit ihnen machen. Mal sehen, wie teuer sie ihm diese Info verkaufen konnte. Mit ein bisschen Glück waren sie danach quitt.
    „Und was du als Schlägertrupp bezeichnest“, nun lächelte Cam wieder, a ber es sah stählern aus , „ist eine Gruppe ausgezeichnet ausgebildeter Käm p fer, die ich zum Schutz gegen die Dämonen ausgebildet habe.“
    „Du?“
    Camille alias Cameron nickte. Stellte sich die Frage, wie sie zu ihrer Au s bildung gekommen war. Blanche spürte, dass sie reden wollte, also schwieg sie und ließ sie kommen.
    „Nachdem du fort warst“, begann Camille, „haben sie das Heim geschlo s sen und uns nach Chartres verfrachtet.“
    Davon hatte sie gehört.
    „Dort ging es uns besser und wir haben endlich erfahren, wer – oder be s ser was – wir sind.“
    Da hatten sie mehr Glück gehabt als Blanche.
    „Nachdem man uns tausend Tests unterzogen hatte, wurden wir in kleine Gruppen eingeteilt und verschiedenen Häusern zugeordnet. Da die meisten von uns ziemlich hitzig sind, hat man uns das Kämpfen untersagt.“ Sie lachte kurz und bitter auf. „Als ob wir uns je um ihre Verbote geschert hätten, was , Leonie? Oh, Pardon, Blanche.“ Sie verzog den Mund zu einem schmallipp i gen Grinsen, das wie ein Zähnefletschen aussah.
    Bei allen Höllenhunden, was war mit dem kleinen blonden Mädchen g e schehen, das für gewöhnlich Schutz hinter ihrem Rücken gesucht hatte?
    „Nach allem , was wir hinter uns hatten, konnte uns niemand vom Käm p fen abhalten. Nachdem klar war, wessen Blut in uns floss, schworen wir, es den Dämonen heimzuzahlen.“ Camilles Miene verdüsterte sich. „Jemand hat uns das Kämpfen gelehrt und Waffen besorgt. Er war es, der uns zu freien Chasseuren ausgebildet hat.“
    Jemand ? Meinte sie diesen Alex oder was? Na toll. Diese Knalltüte hatte einem Haufen Kids Knarren in die Hand gedrückt und zu Kindersoldaten gedrillt? Was für eine Ausbildung sollte das bitteschön sein? Wenn Miceal davon erfuhr, würde er Alex in den Arsch treten, dass er durch die Decke ging.
    „Deine Überheblichkeit kannst du dir sparen“, zischte Cam, der Blanches Gesichtsausdruck nicht entgangen war. „Wir konnten schließlich nicht mit unseren Trophäen hausieren gehen wie der Kalte Engel. Dennoch haben wir effektiv und gründlich gearbeitet, ohne großes Aufsehen zu erregen.“
    Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Zugegeben, sie hatte einen g e wissen Ruf errungen, und wurde manchmal tatsächlich Kalter Engel g e nannt. Aber diesen bescheuerten Spitznamen hatte sie sich nicht ausgesucht und sie gab einen Scheiß auf die Anerkennung der selbst ernannten Killer g i l de. Sie war ein verfluchter Einzelgänger wie jeder in ihrem Job. Und sie erl e digte ihre Aufträge sauber und still, von Trophäen konnte keine Rede sein – also wo lag das Problem?
    Wie es aussah , hatte sie es mit einem Fall von akuter Eifersucht zu tun, weil Miceal ihr den Abberufer anvertraut hatte, statt Cam. Was sie einmal mehr daran erinnerte, warum sie keinen Wert auf Teamwork legte. Auße r dem hatte sie es nicht nötig, sich vor Idioten zu rechtfertigen … Nur, dass Camille keine Idiotin war.

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