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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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herunterzukurbeln. Als der Mann im Auto zögerte, holte er seine Dienstmarke hervor und drückte sie gegen die Scheibe.
    Novak öffnete das Fenster.
    Der Beamte beugte sich hinunter, um ihn anzusehen, mit versteinertem Gesicht und scharfem Blick. »Ich bin Sergeant Reed, Sir«, sagte er. »Würden Sie mir bitte erklären, wer Sie sind und was Sie hier tun?«
    »Ich habe angehalten, um zu telefonieren«, sagte Novak.
    »Mein Name ist Michael Novak.«
    »Ziemlich langes Telefonat, Mr Novak«, sagte Reed.
    Novak schwieg. Er musste daran denken, dass Allbeury alles andere als begeistert sein würde. Mangelnde Konzentration.
    Verdammter Idiot, schimpfte er auf sich selbst.
    »Würden Sie bitte aussteigen, Sir?«
    »Wozu?«, fragte Novak. Es war keine Aufsässigkeit; er fragte einfach nur.
    »Uns liegt eine Meldung vor, dass ein Mann, auf den Ihre 265
    Beschreibung zutrifft, in einem Wagen, dessen Beschreibung auf Ihren Wagen passt, in dieser Gegend gesehen wurde.«
    Novak zögerte. Er überlegte, ob er um Erlaubnis bitten sollte, Clare anzurufen, oder ob sie nichts davon wissen sollte, damit sie sich keine Sorgen machte, dass er der Polizei »half«.
    Er entschied sich für die zweite Alternative.
    Er stieg aus dem Wagen.
    »Würden Sie Ihr Telefon bitte mitnehmen, Sir?«, fragte Reed.
    »Wenn Sie möchten.« Novak beugte sich ins Auto und nahm das Handy aus der Halterung.
    »Die Schlüssel bitte auch«, sagte Reed.
    »Warum?«
    »Weil wir Sie gern kurz auf dem Revier sprechen würden, sofern Sie keine Einwände haben. Und ich bin sicher, Sie möchten Ihr Auto lieber abschließen.«
    Novak blickte in seine wachsamen Augen, die ihn genau musterten.
    »Keine Einwände«, sagte er, »aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einen guten Grund für das alles nennen könnten.«
    »Ist Mord gut genug für Sie?«, fragte Sergeant Reed.

    Drinnen im Haus hatten Tony und Sandra gerade Irina – die ihr Abendessen verweigert hatte, weil sie durch die ständige Abwesenheit ihrer Mutter, durch die Fremden im Haus ihrer Oma und nicht zuletzt durch die schmerzgeladene Atmosphäre viel zu aufgeregt war – ins Bett gebracht, damit sie ein Schläfchen machte.
    »Daddy?« Zum ersten Mal, seit er gekommen war, sprach das Kind mit ihm. »Warum ist Mami nicht hier?«
    Sandra warf Tony einen kurzen Blick zu, sah, dass er kaum in der Lage war, seine Tränen zurückzuhalten, und schluckte 266
    schwer, um ihre eigenen Tränen zu unterdrücken. Dann kam sie ihm zu Hilfe.
    »Mami kann nicht hier sein, mein Schatz«, sagte sie sanft,
    »aber sie möchte, dass du jetzt schön schläfst und von schönen Dingen träumst.«
    »Was für Dinge?«, fragte Irina.
    »Wie wär’s mit Arnold, dem Schweinchen?«, erinnerte Sandra sich an eins der Lieblingsbücher des Mädchens.
    Irina kicherte leise. »Rina mag Arnold das Schweinchen.«
    Die Erkenntnis, dass dies womöglich für lange Zeit der letzte fröhliche Augenblick im Leben des kleinen Mädchens sein würde, traf die beiden Erwachsenen wie ein Schlag.
    »Ich hab dich lieb, Schatz«, stieß Sandra hervor und küsste sie.
    »Daddy hat dich auch lieb«, sagte Tony mit rauer Stimme.

    Für Tonys Geschmack hatten die Polizisten sich im Wohnzimmer ein wenig zu häuslich niedergelassen.
    »Constable Dean ist in der Küche und macht Tee«, sagte Inspector Keenan entschuldigend. »Ich hoffe, das geht in Ordnung, Mrs Finch?«
    »Ja.« Sandra ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Ich weiß, Sie haben gesagt, Sie brauchen keinen Arzt, aber
    …«
    »Nein«, unterbrach Sandra ihn. »Es geht mir gut.«
    »Tut mir Leid«, sagte Keenan sanft, »aber es geht Ihnen nicht gut.«
    »Nein«, sagte sie.
    »Ich glaube, du solltest jemanden holen«, sagte Tony. Er fand, dass Sandra noch nie so alt ausgesehen hatte. »Vielleicht brauchst du etwas, damit du schlafen kannst.« Er wusste, dass dies auch für ihn selbst galt, doch was er jetzt wirklich wollte, 267
    brauchte, mehr als alles andere, war ein großer Drink, vorzugsweise eine ganze Reihe von Drinks – alles, was ihn vergessen ließ, was er vorhin gesehen hatte.
    Denk nicht daran.
    Karen Dean, in einem dunkelblauen Kostüm mit weißer Bluse, das lange, dunkle Haar zu einem dicken Zopf geflochten, schaute herein und fragte, ob sie ihnen den Tee bringen sollte.
    Keenan dankte ihr; dann brachte er mit ihrer Hilfe Sandra aus dem Wohnzimmer in die Küche und kehrte zu Tony zurück.
    »Sind Sie einverstanden, Sir, dass wir die Fragen jetzt hinter uns bringen?«, fragte

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