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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Sie vor dem Haus im Auto gesessen, Mr Novak?«
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    »Wurde Joanne Patston ermordet?«, beharrte Novak.
    Sergeant Reed starrte ihn an.
    »Ja«, sagte er schließlich.
    »O Gott.« Novak erinnerte sich an die nervöse Frau, die die Hemden ihres Mannes im Garten auf die Wäscheleine hängte, während ihr Kind mit einem roten Ball spielte.
    War es ihr Mann? Novak hätte es gern gefragt, wäre direkt zum Punkt gekommen, ohne Zeitverschwendung. Doch
    Allbeury wollte nicht, dass die Polizei von seiner Beteiligung erfuhr, solange es zu vermeiden war.
    »Ich muss telefonieren«, sagte er. »Mit meinem Klienten.«
    »Klient?«, fragte der Polizist.
    »Ich bin Privatdetektiv.« Novak hielt inne. »Ich war wegen eines Auftrags dort.«
    »Wer ist Ihr Klient?«
    Novak mochte es nicht, sich bei der Polizei aufsässig zu geben, aber er hatte keine andere Wahl. »Ich bin doch nicht festgenommen, oder?«
    »Sollte ich Sie denn festnehmen?«, fragte Reed.
    »Nein«, sagte Novak. »Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir ein paar Minuten geben, um meinen Anruf zu tätigen.«
    »Nur zu.«
    Novak holte sein Telefon heraus und schaltete es ein.
    »Könnte ich alleine telefonieren?«, sagte er zu Reed.
    »Übertreiben Sie’s nicht«, sagte der andere Mann, stand aber auf.
    Novak wartete, bis Reed den Raum verlassen hatte, ignorierte die diversen Anrufe, die sein Display ihm anzeigte, und wählte Allbeurys Handynummer.
    Der Anwalt hob sofort ab. »Was ist los, Mike?«
    Novak erzählte ihm die Neuigkeiten.
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    »Ermordet?« Allbeurys Entsetzen war deutlich hörbar.
    »O Gott.«
    Novak zögerte, hoffte auf eine Richtungsvorgabe. »Die Sache ist die …«
    »Was hast du ihnen erzählt?«
    »Nichts. Dass ich Privatdetektiv bin und meinen Klienten anrufen muss. Ich hatte keine große Wahl, Robin, tut mir Leid.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, erwiderte Allbeury.
    »Bring dich nicht mir zuliebe in Schwierigkeiten. Sag die Wahrheit.« Er hielt inne, wählte seine Worte sorgfältig. »Sag, dass Mrs Patston in einer unglücklichen Ehe lebte und mich um Hilfe gebeten hatte – daher die Überwachung. Das Übliche. Ich bin Scheidungsanwalt, aber das hier war inoffiziell.«
    »Und wenn sie mehr wissen wollen?«
    »Mehr weißt du nicht.« Allbeury hielt inne. »Wenn sie mit mir sprechen müssen, werde ich mich selbstverständlich so schnell wie möglich bei ihnen melden.«
    Die Tür ging auf, und Reed kam wieder herein.
    »Sergeant Reed ist gerade zurückgekommen«, sagte Novak.
    »Mach dir keine Sorgen, Mike«, sagte Allbeury, »und finde heraus, so viel zu kannst.«
    »Mach ich«, sagte Novak. »Und Robin … könntest du Clare sagen, dass es mir gut geht?«
    Er beendete das Gespräch und erzählte Reed – der bereits wieder ihm gegenüber Platz genommen hatte –,was Allbeury ihn auszurichten gebeten hatte.
    »Also war es Mrs Patston, die Sie beobachtet haben?«
    »Weniger beobachtet«, sagte Novak, »als gesucht. Bei ihr zu Hause und bei ihrer Mutter.«
    »Mrs Patston wollte sich also scheiden lassen?«, fragte Reed.
    »Ich weiß keine Einzelheiten«, sagte Novak.
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    »Aber Ihr Klient ist Scheidungsanwalt?«
    »Ja. Aber ich glaube, er nimmt auch andere Fälle an.«
    »Glauben Sie.« Reed hielt inne. »Sie sagten, Mrs Patston hätte um Hilfe gebeten.«
    »Das hat Mr Allbeury mir erzählt.«
    »Und als Sie Mrs Patston persönlich getroffen haben?«, fragte Reed.
    »Das war nur, um ein Treffen zu arrangieren«, sagte Novak.
    »Warum haben Sie das nicht telefonisch gemacht?«
    Novak zuckte mit den Achseln. »Ich war gerade in der Gegend. Es erschien mir einfacher und persönlicher.«
    »Und haben Sie nur Mrs Patston gesehen? Oder war ihr Mann auch da?«
    »Nur sie. Und ihre kleine Tochter. Das arme Kind.«
    »Ja«, sagte Reed. »Sie wissen also nicht, warum die Dame unglücklich war – das ist doch der Ausdruck, den Sie benutzt haben?«
    Novak war schon im Begriff, Unwissenheit vorzuschützen, dann aber kehrte die Erinnerung wieder. Die Frau hatte so hübsch ausgesehen, so verletzlich, wie sie die Hemden an die Leine geklammert hatte, und dann war das kleine Mädchen zu ihr gerannt und hatte sich an seine Mutter geschmiegt. Und jetzt war ihre Mutter fort, für immer, und sie würden Tony Patston sowieso entlarven, aber wenn er sie nicht wenigstens auf die richtige Fährte setzte …
    »Mir ist lediglich bekannt«, sagte Novak, »dass von Gewalt in der Familie die Rede war. Aber soviel ich weiß, ist das unbewiesen.«
    »Gewalt

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