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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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geht, jeden Abend dein Tagebuch zu schreiben, bringt das, was schief geht, viel mehr Spaß als alles, was mühelos von der Hand geht.«
    »Ich weiß nicht, ob Richard sich auch so darüber freuen kann, wenn alles in einer Katastrophe endet.« Arden hatte Lizzie bereits zwei Lektionen über die Themen Tageslicht-Verschwendung und Budget erteilt.
    »Nichts wird in einer Katastrophe enden«, sagte Susan. »Trink deinen Cognac.«
    »Susan Blakes Allheilmittel«, sagte Lizzie. »Alkohol.«
    Das Haus, in das man sie einquartiert hatte, hätte unter normalen Umständen geräumig und luftig gewirkt, doch bei diesen vielen Leuten – plus die gesamte Ausrüstung und die Scheinwerfer – wurde die Atmosphäre rasch beengt. Nachdem Lizzie an den Außendrehorten, wo sie nur Ware ausgesucht und sich wie eine normale Touristin verhalten hatte, beinahe schon professionell vor der Kamera gestanden hatte, spannten ihre Nerven sich sofort wieder zum Zerreißen an, als es daran ging, in dem großen Küchen-Fernsehstudio die einleitenden Worte zu sprechen.
    »Ferdinand Point war der Meinung, dies seien die Stars sowohl in der Küche als auch auf der gedeckten Tafel.«
    Sie blickte vom unbeirrbaren Auge der Kamera hinunter auf das mittlerweile viel zu warme Huhn und die zwei Körbe Gemüse.
    »Wenn seine Zutaten so waren, wie er sie wollte – erntefrisch und von bester Qualität –, empfand er es als geradezu kriminell, die Kunst des Kochens dafür zu missbrauchen, ihren essenziellen Geschmack zu verfälschen. Alles, was Monsieur Point in einem Gericht vereinte, musste …«
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon.
    »Scheiße«, sagte Bill Wilson.
    »Cut«, sagte jemand anders.
    Das Telefon verstummte, und Lizzie wartete auf ihr Zeichen.
    »Action.«
    »Alles, was Monsieur Point in …«
    »Cut«, sagte Wilson.
    Lizzie schirmte ihre Augen gegen die Scheinwerfer ab. »Was hab ich gemacht?«
    »Du glänzt ein bisschen, Liebes«, sagte der Regisseur. »Kann jemand sie abpudern?«, rief er laut; dann wandte er sich wieder mit gesenkter Stimme an Lizzie: »Alles okay?«
    »Ganz schön heiß hier«, sagte sie.
    »Das gehört dazu.«
    »Ich weiß.« Ein junger Mann tupfte mit einer Puderquaste in ihrem Gesicht; dann verschwand er wieder in der Dunkelheit hinter den Lichtern. »Ich bin so weit, Bill«, sagte Lizzie.
    »Von vorn, bitte«, sagte er.
    »Oh«, sagte sie. »Ab ›Ferdinand Point war der Meinung‹?«
    »Ganz von vorn.«
    Lizzie blickte hinunter auf das Huhn und betete, dass ihre Hände – falls sie je dazu kommen sollte, etwas zu kochen – nicht so schweißig waren, dass ihr der Vogel aus den Fingern und auf den Boden rutschte.
    Sie fing wieder von vorne an.
    »Meine Liebe, du warst wundervoll«, sagte Wilson eine Stunde später zu ihr und küsste sie auf die heiße, feuchte Wange. »Und sieht das Huhn nicht fantastisch aus?«
    »Sehr«, sagte Richard Arden und küsste sie ebenfalls.
    »Kommt bloß nicht auf die Idee, es zu essen«, sagte Lizzie, kurzfristig erblindet, als die Scheinwerfer erloschen.
    »Warum nicht?« Susans Gesicht erschien im Blickfeld. »Es riecht göttlich.«
    »Aber es war von Anfang an nicht besonders frisch. Und dann lag es viel zu lange in der Hitze. Als es schließlich in den Ofen kam, blieb es nicht annähernd lange genug drin … und ich glaube nicht, dass eine Salmonellen-Epidemie der Roadshow sonderlich gut tun würde.«
    »Trotzdem riecht es fantastisch«, sagte Susan.
    »Dann lügt der Geruch offensichtlich«, bemerkte Lizzie. »Ich kann nur sagen, Ferdinand Point würde sich im Grab umdrehen.«
    Als sie den ersten Teil der Reihe im Kasten hatten, flogen Lizzie, Susan und Arden von Lyon nach Nizza, mieteten sich wieder einen Wagen und fuhren über die Grenze nach San Remo. Die anderen folgten im Zug.
    Als Lizzie im Palazzo Grande Hotel eincheckte (das Christopher wegen seiner rollstuhlfreundlichen Ausstattung ausgewählt hatte), teilte man ihr mit, dass Il Dottore – wie alle an der Rezeption ihren Mann nannten – mit Signora Spence und den ragazzi bereits eingetroffen war und sie in einer der beiden Suiten erwartete, die er reserviert hatte. Die eine war nur für sie beide, hatte Christopher betont, als er die Arrangements getroffen hatte, während sich die andere – eine Dreizimmersuite – Gilly und Jack, Edward und Sophie teilten.
    »So haben wir mehr Privatsphäre«, hatte Christopher damals gesagt.
    Und Lizzie hatte gespürt, wie sich in ihrem Innern alles zusammenschnürte.
    Seine

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