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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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und Susan in einem Miet-Citroën ein. Das Team – eine ganze Horde, stellte Lizzie mit einem Anflug von Panik fest – kam später am Abend mit einem Minibus und einem Lkw, aus dem tonnenweise Equipment ausgeladen wurde.
    »Wer sind die alle?«, flüsterte Lizzie Susan zu.
    »Hab nicht die leiseste Ahnung.«
    »Ich dachte, Richard sagte etwas von einem ›intimen‹ Arbeitsumfeld.«
    »Vielleicht stimmt das ja auch«, meinte Susan zweifelnd. »Vielleicht sind einige von denen nur hier, um beim Ausladen zu helfen.«
    Eine Stunde später rief Lizzie in Marlow an und sprach zuerst mit Gilly, die ihr erzählte, dass sie und die Kinder wohlauf und voller Vorfreude waren; sie würden in weniger als einer Woche mit Christopher abreisen, um die Roadshow in San Remo zu treffen.
    »Christopher ist hier«, sagte Gilly. »Bleib dran.«
    »Wie geht es meinem Star?« Seine Stimme klang herzlich.
    »Der Star ist starr vor Angst.« Lizzie senkte die Stimme. »Ich bin nicht sicher, ob das hier das Richtige für die Kinder ist. Was, wenn das alles zu viel wird?«
    »Jack sitzt schon auf glühenden Kohlen.«
    »Es ist nicht nur Jack, um den ich mir Sorgen mache. Sophie ist noch so klein.«
    »Sophie ist sieben und sehr flexibel, wie alle unsere Kinder.« Christopher war in seiner typischen, fröhlichen, optimistischen Stimmung. »Du machst dir unnötige Sorgen, Liebling.«
    »Ich sage ja nur, dass du darauf vorbereitet sein solltest, das Ganze abzublasen, falls nötig.«
    »Wir werden gar nichts abblasen müssen«, sagte Christopher. »Im schlimmsten Fall bleiben die Kinder und ich im Hotel und verbringen einen ganz normalen Urlaub, während du schuftest.«
    »Das ist ja alles schön und gut.« Lizzies Panik war nur wenig gedämpft. »Aber ich weiß nicht mal, ob ich mit alldem hier zurechtkomme.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte Christopher. »Du würdest das auch auf dem Kopf stehend schaffen.«
    »Ich freue mich, dass du so denkst.«
    Sie schaffte es. Sobald die Fernsehleute alles aufgebaut hatten und nachdem Lizzie, Susan, Arden und Wilson genau besprochen hatten, was sie im Laufe der nächsten Tage tun würde, fühlte sie sich entspannter.
    »Einen halben Tag frei«, verkündete Arden, »um ein Gefühl für diesen Ort zu kriegen.«
    »Nicht viel Zeit, um die Ausgrabungsstätten zu besichtigen«, sagte Susan.
    Die Tatsache, dass Vienne zu den bedeutendsten Fundstätten antiker römischer Gebäude in Frankreich zählte, hatte bei Lizzies Entscheidung für die Stadt als erstem Drehort mit eine Rolle gespielt. Ursprünglich hatte sie gehofft, sie könne ihre erste Fernsehküche in einem der alten Stadthäuser einrichten, die man im Distrikt Saint-Roman-en-Gal ausgegraben hatte, und in antiken (oder zumindest antik aussehenden) Gefäßen kochen. Allerdings hatte sich herausgestellt, dass die Versicherungsauflagen, selbst wenn man ihnen die Erlaubnis erteilt hätte, beängstigend gewesen wären.
    Abgesehen davon, dass die unmittelbare Umgebung eine reiche Auswahl an fantastischen Drehorten für die Film-Einspieler bot, war auch die Nähe zu Lyon für Lizzie ein wichtiges Kriterium gewesen. Lyon galt vielen Kennern als gastronomische Hauptstadt der Welt und war überdies als Heimat von La Pyramide zu Ruhm gekommen: dem Restaurant des verstorbenen Fernand Point, ein legendärer Koch, dessen Küchenphilosophie seit vielen Jahrzehnten ungebrochen ganze Heerscharen von Küchenchefs inspirierte.
    »Zu wenig Zeit«, sagte Lizzie am Ende des ersten von drei vorgesehenen Drehtagen zu Susan. »Ich weiß gar nicht, wie wir das schaffen sollen.«
    »Verfall nicht wieder in Panik«, erwiderte Susan und schenkte ihr einen Cognac aus Ardens großzügigem Vorrat ein. »Du weißt genau, dass ihr es schafft.«
    »Aber bisher haben wir nichts weiter getan, als über den Markt zu laufen und die Küche auszustatten.«
    »Sodass ihr wahrscheinlich morgen das ganze Ding in einem Rutsch abdrehen könntet, wenn es hart auf hart käme.«
    »Vielleicht wenn alles live wäre, und das möge der Himmel verhüten«, sagte Lizzie. »Aber wenn der heutige Tag ein Maßstab war, wird aus jeder Pfefferschote, die ich mahle, eine eigene Produktion.«
    Susan lachte. Sie war an diesem Morgen mit auf dem place du marché gewesen, als Wilson, der mit einer kleinen, mobilen Kameraeinheit die ersten Aufnahmen gemacht hatte, darauf bestand, dass Lizzie denselben Pfirsich nicht weniger als fünf Mal kaufte, bevor er zufrieden war.
    »Du musst das so sehen, Lizzie: Wenn es darum

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