Blau wie Schokolade
hoffen? Durfte ich nachfragen? Ich fasste mir ein Herz. »Hat diese Dame vor kurzem ihr Haus renoviert? Kommt sie zufällig aus Chicago?«
»Du kennst sie anscheinend.« Jay grinste.
Mein Herz tat einen Luftsprung.
»Allerdings.« Ich kannte diese Frau, ich kannte sie! Ruhig, du wildes Herz! »Hoffentlich ist sie bald wieder verfügbar. Der Wahlkampf ist bald vorüber. Das wäre ein guter Zeitpunkt, um sie zu fragen, ob sie mit dir nach Westen fährt. Hab gehört, sie hat den Ozean noch nicht gesehen.«
»Das halte ich für eine hervorragende Idee.«
»Aber vielleicht solltest du bis dahin darauf aufpassen, ihr mit deiner kühlen Art nicht die Brüste abzufrieren.«
»Ich werde mein Bestes tun.« Jay warf einen Blick auf das erwähnte Körperteil. »Ich möchte auf keinen Fall, dass sie ihre Brüste verliert.«
Wir schauten uns lange in die Augen, und mir wurde so heiß, dass ich befürchtete, zwischen meinen Beinen würde Dampf aufsteigen. Dann grinsten wir beide wie die Trottel. Als gäbe es morgen nichts mehr zu grinsen. Jay griff nach meinem Haar, wickelte eine Locke um seinen Finger und betrachtete sie.
Mein Herz pochte zum Zerspringen, mein Atem wurde immer flacher, während ich zusah, wie diese kräftigen Finger zärtlich mit meinem Haar spielten. Die Locke glich goldener Seide.
Jay stützte sich mit den Armen links und rechts von mir am Geländer ab. Sein Gesicht war mir so nah, dass ich nicht widerstehen konnte. Ich legte die Hand auf seine Wange. Seine Haut war warm, rau und sexy.
»Es tut mir leid. Es tut mir so unglaublich leid.« Seine tiefe Stimme ging mir durch Mark und Bein. »Ich komme mir total bescheuert vor. Und was ich dir für Schmerzen bereitet habe. Uns beiden. Das ist unentschuldbar.«
»Das ist entschuldbar, glaub mir, Jay.« Ich starrte auf seine Lippen. Er drehte den Kopf und drückte einen Kuss auf meine Handfläche.
Ich schloss die Augen. Ich spürte seine Hitze, seine Anspannung, die knisternde Anziehungskraft zwischen uns. Ich liebe dieses Knistern. Seit Johnny hatte ich es nicht mehr empfunden.
Nur noch wenige Zentimeter trennten mich von dieser kräftigen Brust und den starken Schultern, vor dem Fall in ekstatische Freude. Ich legte Jay die Hand in den Nacken und fühlte sein weiches Haar.
Obwohl ich wacklig auf den Beinen war, wollte ich diesen Mann mit jeder Faser meines Körpers. Ich reckte den Kopf und küsste ihn auf die Wange. Dabei kam ich ihm so nah, dass er meine Brüste fühlen konnte.
Er seufzte und erzitterte.
Ich rührte mich nicht, blieb mit den Lippen an seiner Wange, und er drehte den Kopf nur wenige Zentimeter, bis sich unsere Lippen fanden. Es war die reine Glückseligkeit.
Ein glühender, drängender Kuss, der viele weitere Küsse versprach.
Kurz löste Jay seine Lippen von meinen. »Ich habe noch nie eine Frau geküsst, die für mich oder mit mir gearbeitet hat, nicht mal eine, die auch nur entfernt mit meiner Arbeit zu tun hatte, das solltest du wissen, Jeanne.«
Ich küsste ihn wieder, und abermals war es pure Glückseligkeit. Die Liebe floss durch meinen Körper wie Honig und Schokolade, als er mich fest in seinen Armen hielt. »Du küsst mich ja gar nicht, ich küsse dich. Merkst du nicht, wie ich dir einen Kuss aufzwinge?«
Jay lachte, und seine Lippen senkten sich wieder auf meine. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte mich gegen ihn, Brust an Brust, Oberschenkel an Oberschenkel.
Einen Kuss nach dem anderen gab ich ihm, und bald fragte ich mich, ob ich wohl einen Orgasmus bekommen würde, so unschuldig ich da auf meiner Veranda unter den Sternen stand.
Das Geschmuse wurde immer heftiger und heißer, und bald begannen unsere Hände zu wandern, doch kurz bevor mir die Knie versagten, löste sich Jay von mir, und ich lehnte mich keuchend gegen das Geländer.
Er stöhnte vor Verlangen und trat einen Schritt zurück. Er atmete tief durch und suchte ebenfalls am Geländer Halt. Unsere sehnsüchtigen, tiefen Blicke suchten und fanden sich. Es war offensichtlich, dass auch Jay kurz vor einem Orgasmus gewesen war. »Jeanne Stewart, uns bleibt nur noch sehr wenig Zeit in diesem Wahlkampf.«
»Ja, ich weiß.« Ich bekam kaum noch Luft, gewisse Teile von mir standen in Flammen.
»Wenn es vorbei ist, bist du arbeitslos. Du wirst nicht mehr für mich arbeiten.«
»Ja, ich weiß.« Auch wenn ich keine Luft mehr bekam, ging es mir blendend.
»Wir könnten offiziell zusammen sein.«
»Ja, ich weiß.« O Freude! Mein Herz tat
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