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Blau wie Schokolade

Blau wie Schokolade

Titel: Blau wie Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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generell keine Ruhe gab. Aus diesem Grund hielt Jay an ihm fest.
    Insgeheim jedoch verachtete Damon Charlie, weil der sein Vorgesetzter war, denn er wäre selbst gern das Alphatier gewesen. Anfangs tat er alles Mögliche, um Charlie in den Rücken zu fallen, doch es funktionierte nicht, weder bei den Mitarbeitern, die Charlie mochten, noch bei Jay, der Charlies Scharfsinn schätzte.
    Damon konnte mich nicht ausstehen, weil ich a) eine Frau war und er einen bösen Napoleonkomplex hatte, b) keine Frau war, die er unterbuttern konnte, c) weil er wusste, dass ich klüger war als er (das ist nicht geprahlt. Damon war so klug wie eine Spinne, nur dass er kein Netz spinnen konnte), und d) weil er sich zu mir hingezogen fühlte.
    Und er verachtete sich selbst wegen seiner Gefühle für mich, weil er wusste, dass ich ihn zum Kotzen fand.
    Doch wenige Tage bevor die Hölle in der Wahlkampfzentrale losbrach, hielt er es nicht mehr aus. Ich war schon sehr früh morgens im Büro, wie immer. Ich trug ein rosa Seidentop mit V-Ausschnitt, eine schwarze Hose und meine umwerfenden, also wirklich wahnsinnig heißen superspitzen schwarzen High Heels, die mich fast umbrachten. Dazu hatte ich kiloweise Ketten umgehängt, goldene mit schwarzen und rosa Perlen und Steinen, passende Ohrringe und rund zehn goldene Armreifen.
    Ich arbeitete gerade im hinteren Zimmer, als Damon hereingeschlendert kam. Meine Locken verdeckten mein Gesicht.
    »Jeanne«, grüßte er.
    »Damon.« Ich richtete mich auf und öffnete die oberste Schublade des Aktenschranks. Immer wenn dieser Gnom mich ansah, wusste ich, dass er mir in seinem verdorbenen Hirn die Klamotten vom Leibe riss.
    »Wir müssen ein Meeting mit allen Mitarbeitern einberufen und über die strategischen Ziele für den Rest des Wahlkampfs sprechen. Wir müssen uns überlegen, wie wir ganz, ganz hart zuschlagen können, wenn wir gewinnen wollen. Wir brauchen mehr Freiwillige für die Verteilung von Hauswurfsendungen, wir müssen mehr Werbetafeln aufstellen, je mehr, desto besser. Auf jedem verfluchten Grünstreifen muss eine Werbetafel stehen.«
    »Dann mach dich mal besser an die Arbeit, Damon. Die Zeit läuft davon.«
    Er stützte die Hände in die Hüften. Seit ich ihn kennengelernt hatte, hatte er gut zehn Kilo zugenommen. »Ich finde, das ist deine Aufgabe.«
    Ich schloss die Schublade des Aktenschranks, zog die nächste auf und suchte darin herum. »Na, so was! Ich aber nicht. Du willst Werbetafeln? Dann kümmere dich drum!«
    Es war mein Fehler, Damon den Rücken zuzukehren. Nie sollte man einer giftigen Natter das Hinterteil zuwenden. Ich hörte, wie Damon hinter mir schnaubte und schnaufte. Mit Sicherheit glotzte er mir auf den Po.
    »Was ist, Damon? Heute ist Montag. Montags gilt: Sag mir bloß nicht in diesem herrischen Ton, was ich zu tun habe, sonst tut es dir noch leid.« Ich wirbelte herum. Er ließ seinen Blick über Busen, Beine, Po gleiten, verweilte etwas länger auf meinen Brüsten.
    »Hey, Jeanne. Kann ich dich mal was fragen?« Er beobachtete mich auf unheimliche Weise.
    Als wären wir befreundet. Sonderbar. Sofort gingen bei mir alle Lampen an.
    »Was läuft da zwischen dir und dem Gouverneur? Ich weiß, dass da was im Busch ist. Ich bin ja nicht blöd. Ist es das, was ich denke?«
    Ich hielt inne, nestelte an meinen Ketten herum. »Was zwischen mir und dem Gouverneur läuft?«
    »Ja, was läuft da?« Damon verschränkte seine speckigen Arme.
    Ich beugte mich leicht zu ihm vor. Er tat es mir nach.
    Ich beugte mich noch weiter vor. Er ebenfalls.
    Ich flüsterte: »Wir haben wilden, leidenschaftlichen Sex, jeden Tag, jede Stunde, meistens auf dem Konferenztisch. Manchmal machen wir es hier auf den Aktenschränken. Einmal waren wir sogar unter deinem Tisch, und weißt du was? Du hast sogar davorgesessen und nichts gemerkt!«
    Ich lehnte mich zurück und hob mehrmals bedeutungsvoll die Augenbrauen.
    Erst wirkte Damon perplex. Dann wurde er sauer.
    »Letzte Woche hatten wir Sex vor dem gesamten Vorstand des Rotary Clubs. Die Leute fanden es toll und versprachen uns umfangreiche finanzielle Unterstützung. In der Woche davor waren wir an der Uni in Portland und ließen uns von einer Kunststudentin für ihr Studium beim Sex filmen.« Ich tat, als hielte ich eine Kamera. »Die Studenten waren begeistert und versprachen, beim Aufstellen von Werbetafeln zu helfen. Auf jeden Grünstreifen eine, oder?«
    »Sehr witzig, Jeanne.« Damon war puterrot. Als hätte er eine starke Entzündung

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