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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Frage, von wem sie kämen, antwortete er kurz: »Von der Herrschaft, Sir«, setzte den Hut wieder auf, knallte mit der Peitsche, weckte die Musik von neuem und fuhr klingelnd seines Weges.
    »Ist das Mr. Jarndyces Wagen?« fragte Richard unsern Postillon.
    »Ja, Sir. Fährt nach London.«
    Wir brachen die Briefe auf. Einer lautete wie der andere, und sie enthielten in einer festen schlichten Handschrift folgendes:
    »Ich möchte, meine Lieben, daß wir ohne große Umstände und gesellschaftlichen Zwang miteinander zusammenkommen. Ich schlage daher vor, daß wir uns wie alte Freunde begrüßen und ganz von der Vergangenheit schweigen. Für Euch wird es möglicherweise, für mich aber gewiß, eine Erleichterung sein. Also herzlichen Gruß
John Jarndyce.«
    Ich hatte vielleicht weniger Grund, überrascht zu sein, als meine beiden Gefährten, da ich noch niemals Gelegenheit gefunden hatte, dem Manne zu danken, der mein Wohltäter und so viele Jahre lang meine einzige Stütze auf Erden gewesen war. Ich hatte mir gar nicht überlegt, wie ich ihm danken könnte, da meine Dankbarkeit dazu zu tief in meinem Herzen lag, aber jetzt, wo ich mit ihm zusammentreffen sollte, ohne es tun zu dürfen, fühlte ich, wie schwer das war.
    Die Briefe frischten bei Richard und Ada eine Erinnerung wieder auf, die sie beide hatten, ohne zu wissen, wie sie dazu gekommen waren, nämlich, daß ihr Vetter Jarndyce durchaus keinen Dank für Wohltaten, die er erwiesen, vertragen könnte.
    Um dergleichen aus dem Wege zu gehen, griffe er zu den seltsamsten Auskunftsmitteln und Ausflüchten und laufe unter Umständen sogar davon. Ada erinnerte sich noch dunkel, schon als ganz kleines Kind von ihrer Mutter gehört zu haben, daß er sich gegen sie ungewöhnlich hochherzig benommen habe; wie sie ihn aber, um ihm zu danken, besuchen gegangen sei und er sie zufällig durch das Fenster habe kommen sehen, sei er sofort durch die Hintertür ausgerissen und drei Monate lang verschwunden gewesen.
    Dieses Thema beschäftigte uns fast den ganzen Tag. Wir rieten hin und her, wie das Haus wohl aussehen möchte und ob wir Mr. Jarndyce gleich bei unserer Ankunft oder erst später zu Gesicht bekommen würden. Alles das besprachen wir sehr ausführlich und immer wieder und wieder.
    Die Straße war sehr steil für die Pferde und der Fußweg meistens gut; deshalb stiegen wir aus und gingen die ganze Strecke bergauf. Und das gefiel uns so sehr, daß wir unsern Spaziergang noch auf der Ebene fortsetzten, als wir bereits oben auf der Höhe angekommen waren.
    In Barnet wechselten wir die Pferde und gingen voraus über eine Heide und ein altes Schlachtfeld, ehe uns der Wagen einholte. Durch diese Verzögerung verlängerte sich unsere Reise so sehr, daß der kurze Tag zu Ende ging, ehe wir St. Albans erreichten, in dessen Nähe Bleakhaus liegen sollte.
    Wir waren schließlich so unruhig und aufgeregt, daß selbst Richard, als wir über das Pflaster der alten Straße rasselten, eingestand, er möchte am liebsten umkehren.
    Was Ada und mich betraf, so zitterten wir am ganzen Leibe, trotzdem er uns mit großer Sorgfalt in Plaids eingehüllt hatte. Als wir um eine Ecke herumbogen und Richard uns sagte, daß der Postillon sich nach uns umsähe und uns zunickte, standen wir beide im Wagen auf und suchten mit unserm Blick auf der weiten Ebene in der sternhellen Nacht unser Reiseziel.
    Auf einer Höhe vor uns schimmerte ein Licht. Der Postillon, der schon lange für unsere erwartungsvolle Stimmung ein großes Verständnis an den Tag gelegt hatte, deutete mit der Peitsche darauf und sagte: »Das ist Bleakhaus!« dann fuhr er im Galopp, obgleich es bergauf ging, so rasch dahin, daß die Räder den Kies von der Straße wie Schaum von einem Mühlenrad uns um den Kopf wirbelten.
    Jetzt verloren wir das Licht, sahen es wieder, verloren es abermals, und dann blieb es und strahlte uns durch eine Allee hell entgegen. Es kam aus dem Fenster eines altmodisch aussehenden Hauses mit drei Dachgiebeln an der Vorderseite und einer kreisrunden Auffahrt.
    Eine Glocke ertönte, als wir vorfuhren, und unter dem Schall ihrer tiefen Stimme in der stillen Nachtluft und des Hundegebells in der Ferne und in einem Lichtstrom aus der geöffneten Tür und dem Dampf der erhitzten Pferde stiegen wir mit Herzklopfen und ziemlich verwirrt aus.
    »Liebe Ada, liebe Esther, willkommen! Willkommen! Es freut mich, euch zu sehen! Rick, wenn ich jetzt eine Hand übrig hätte, würde ich sie Ihnen geben.«
    Der Herr, der

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