Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
es geholfen hat. Kritiker werden nun vermutlich einwenden, dass das alles Quatsch ist, aber ich entgegne ihnen: »Wer heilt, hat recht!«
Der Auftritt von Eric Pearl mag ja tatsächlich auf viele Zuschauer ziemlich abstoßend gewirkt haben, denn als er auf der Bühne stand, pries er seine Methode als die einzig wahre an, die jeder im Publikum an einem Wochenende erlernen könne. In Teilen glich sein Auftritt einer amerikanischen Verkaufsshow, was viele der Zuschauer, die ja teilweise selbst aus den alternativen Heilberufen kamen, ziemlich irritiert hat, da er ja dadurch ihre eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen infrage stellte.
Ich bin aber froh, dass es diese Vielfalt von Persönlichkeiten gibt, da jeder Mensch dort abgeholt werden muss, wo er gerade ist, weil er vielleicht noch gar nicht offen für diese Energien ist. Verschiedene Menschen fühlen sich von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Methoden und Theorien angezogen. So kann jeder in der Vielfalt des Angebotenen genau das finden, was ihm zusagt.
Nachdem ich dem Publikum noch von meinen Erfahrungen in der Hotelbar erzählt hatte, spürte ich, wie sich die Zuhörer sichtlich entspannten. Hinterher kamen viele auf mich zu und erzählten mir, dass sie nun wieder eine Verbindung gespürt hätten und sich wieder zugehörig fühlten. Das Phänomen ist eben, dass man, wenn man etwas lediglich von außen betrachtet, es nur mit dem Verstand betrachtet – und Betrachten mit dem Verstand heißt automatisch: beurteilen, bewerten, einordnen, kategorisieren und vergleichen. Denn genau das ist die Aufgabe des Verstands.
Wenn man aber selbst etwas unmittelbar erlebt und direkt daran beteiligt ist, nimmt man dieselben Dinge auf völlig andere Weise wahr. Plötzlich bekommen sie eine andere Bedeutung und die Beurteilung verliert ihren Stellenwert. Statt etwas von außen zu sehen, erleben wir es jetzt von innen, weil wir uns selbst in diesem anderen Bewusstseinsfeld befinden. Die Zuschauer haben also im Grunde etwas völlig anderes gesehen als das, was die freiwilligen Teilnehmer auf der Bühne erlebt haben.
Heilung durch Bewusstheit
Während eines Großteils des Tages leben wir im Verstand und aus dem Verstand heraus, weil wir die Verbindung zu unserer Quelle verloren haben. Die Welt, die uns umgibt, stellt ständig Forderungen an uns; ununterbrochen prasseln Informationen aus allen Richtungen auf uns ein. Wir werden pro Tag vermutlich mit mehr Informationen und äußeren Reizen bombardiert, als die Menschen vor 100 Jahren in einem ganzen Jahr ausgesetzt waren. Kein Wunder, dass sich viele von uns ständig überfordert fühlen und erschöpft, ausgelaugt und müde sind.
Zudem wird das Tempo des Lebens immer schneller. Veränderungen ereignen sich in immer kürzeren Abständen; technologische Neuerungen setzen sich in Jahren und nicht mehr in Jahrzehnten durch; Berechnungen, für die früher Jahre benötigt worden wären, können heute in Minuten ausgeführt werden; Nachrichten, die noch vor 50 Jahren wochenlang unterwegs gewesen wären, erreichen den Empfänger nun in Sekundenbruchteilen.
Alles scheint schneller zu werden – und immer mehr.
Wenn früher jemand nach Asien oder Südamerika reiste, war er für Freunde und Angehörige wochenlang verschwunden, die obligate Ansichtskarte kam meistens erst an, wenn er bereits wieder zu Hause war. Heute haben wir mit dem Handy Verbindung in die hintersten Winkel der Erde und können in jedem Kuhdorf ein Internetcafé finden, von dem aus wir mit den Lieben zu Hause per E-Mail kommunizieren oder mit ihnen sogar übers Internet telefonieren können.
Als Folge davon leben wir immer mehr auf der Überholspur des Lebens und sind immer mehr gestresst. Es müssen immer mehr Informationen verarbeitet, noch mehr Herausforderungen bewältigt, ständig neue Fertigkeiten erlernt und immer mehr Aufgaben erfüllt werden. Und interessanterweise scheinen wir dafür aber immer weniger Zeit zur Verfügung zu haben.
Wenn wir uns dann entspannen und zum Beispiel in der Natur spazieren gehen, kann das ganze System sozu sagen heruntergefahren werden. Bäume stellen keine For derungen an uns, Blumen beurteilen uns nicht, Vögeln ist es vollkommen gleichgültig, ob wir Rechtsanwältin oder Fließbandarbeiter sind. Kurz: Die natürliche Welt akzeptiert uns immer genau so, wie wir sind – ohne Wenn und Aber.
In dem Augenblick, in dem der äußere Stress von uns abfällt, haben wir die Chance, zu uns selbst zu finden, bei uns selbst
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