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Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet

Titel: Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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zum Buddhismus. Kill-Bill -Darstellerin Uma Thurman ist schon als Buddhistin geboren worden, da ihr Vater Robert Thurman ein langjähriger Freund des Dalai Lama ist. Richard Gere ist ebenfalls ein enger Freund des Dalai Lama, Kylie Minogue und Harrison Ford wohl auch; Tina Turner, Cindy Crawford und Leonardo DiCaprio sind ebenso Buddhisten wie Tiger Woods oder Mehmet Scholl, der sich ein Bild des Dalai Lama auf den Oberarm hat tätowieren lassen. Also muss da doch etwas dran sein. So viele Prominente können sich doch wohl nicht irren, oder?
    Ich selbst bewege mich ja seit vielen Jahren im Rahmen des Buddhismus und finde es persönlich sehr gut, dass sich Prominente dazu bekennen und die Verbreitung im Westen fördern. Was ich aber oft vermisse, ist einerseits der gesunde Menschenverstand, andererseits eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der buddhistischen Theorie und Praxis.
    Der Begriff Erleuchtung ist heute zu einem ganz normalen Bestandteil der deutschen Sprache geworden. Dazu möchte ich an dieser Stelle meine Begriffsdefinition geben: Für mich ist Erleuchtung eine Erfahrung, in der ich zum Beispiel in einer Frage, die mich vielleicht schon seit Jahren beschäftigt, Klarheit erlange. Natürlich gibt es auch andere Definitionen dieses häufig missverstandenen Begriffs. Wikipedia zum Beispiel definiert Erleuchtung folgendermaßen: »Erleuchtung (ahd.: arliuhtan – Lehnübersetzung zu lat.: illuminare »erhellen«, »erleuchten«) bezeichnet nach der am weitesten verbreiteten Auffassung eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der das Alltagsbewusstsein eines Menschen überschritten wird und eine besondere dauerhafte Einsicht in eine, wie auch immer geartete, gesamtheitliche Wirklichkeit erlangt wird.«
    Allein diese doch so unterschiedliche Definition dieses Begriffes zeigt, dass es sehr sinnvoll ist, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen, was mit welchen Worten eigentlich gemeint ist und welche Bedeutung ich einem Wort gebe. Für jede Kommunikation ist es zudem sehr wichtig, dass ich auch weiß, welche Bedeutung dasselbe Wort für meinen Gesprächspartner hat. Auf diese Weise können wir Missverständnisse und Unklarheiten von vornherein ausschließen oder zumindest auf ein erträgliches Mindestmaß reduzieren – was zum Beispiel auch in Diskussionen mit dem Ehepartner hilft.
    Aber unabhängig davon, wie man Erleuchtung auch definieren mag, verändert die Erfahrung der Erleuchtung auf jeden Fall das ganze Leben – und zwar auf tief greifende Art und Weise, wie ich selbst erleben durfte.
    Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß
    Als wir den Film Toni Hagen – 14 000 Kilometer unterwegs zur Menschlichkeit (früherer Titel: Der Ring des Buddha ) produzierten, haben wir im Rahmen der Dreharbeiten auch den Dalai Lama in seinem Exil im nordindischen Dharamsala besucht. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten: Gleich würde die Tür aufgehen und ich würde dem Weihnachtsmann – pardon, dem Dalai Lama – von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
    Ich fühlte mich unglaublich erhaben, alles war super, überall standen Menschenschlangen, die sich vom Dalai Lama, dem »Ozean der Weisheit«, eine Khata umhängen lassen wollten. Ein Wort von ihm, ein Lächeln von ihm und dann gingen die Menschen in höchster Verzückung wieder von dannen. Das Ganze hinterließ bei mir einen ziemlich merkwürdigen Eindruck.
    Aber auch bei mir waren ja die Erwartungen so hochgesteckt, dass sie kaum erfüllt werden konnten. Ein Teil von mir glaubte, wenn ich nur den Dalai Lama sehen könnte, dann wäre alles gut, denn schließlich ist er doch der Höchste der Höchsten. Die Menschen brauchen eben eine Person, zu der sie aufschauen können. Sie wollen glauben, dass es einen Menschen gibt, der all das verwirklicht hat, was sie sich wünschen, und der all das überwunden hat, was ihnen selbst täglich Schwierigkeiten bereitet – dass es einen Menschen gibt, der ihnen den Weg zeigen kann und sie führt.
    Die Menschen wollen glauben, dass es einen Menschen gibt, der all das verwirklicht hat, was sie sich wünschen, und der all das überwunden hat, was ihnen selbst täglich Schwierigkeiten bereitet.
    Der Dalai Lama ist ein sehr, sehr umgänglicher Mensch. In dem gut eineinhalbstündigen Interview, das wir mit ihm machen konnten, beeindruckte mich vor allem, wie offen und ehrlich er uns gegenüber war. Ich hatte den Eindruck, dass er nicht versuchte, etwas zu sein, was er nicht war. Wir stellten ihm zum Beispiel die

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