Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Lotto gewinnt und nach ein paar Jahren doch wieder von Hartz IV leben muss, weil er mit dem plötzlichen »Geldsegen« nicht fertig wurde. In einem solchen Fall sollte man ohnehin wohl eher von »Geldfluch« sprechen. Plötzlich hat er nämlich 1 000 Freunde, von denen er vorher gar nichts wusste, und wird mit garantiert risikolosen Investitionsmöglichkeiten, Spendenaufrufen und herzzerreißenden Bettelbriefen überschüttet. Das alles hat sich der Lottogewinner mit Sicherheit nicht gewünscht, aber genau das sind die Begleiterscheinungen plötzlichen Reichtums.
Das eben Gesagte möchte ich hier noch präzisieren, um Missverständnisse zu vermeiden: Ich darf mir durchaus große Dinge wünschen und sie können auch in Erfüllung gehen, aber nur wenn dahinter ein echter Herzenswunsch steckt, wenn ich mich mit ganzer Energie für die Verwirklichung dieses Wunsches einsetze und wenn sich der Wunsch im Einklang mit meinen tiefsten Überzeugungen befindet.
Die Wunscherfüllung wird sich aber ganz sicher nicht einstellen, wenn man den Wunsch einfach nur so flapsig dahinsagt wie bestimmte Menschen von der Presse oder aus der Comic-Abteilung eines Hugo Egon Balder. Übrigens gibt es bei allen Differenzen, die ja in der Johannes B. Kerner Show offen zutage getreten sind, eine bemerkenswerte Übereinstimmung. Herr Balder und ich beschäftigen uns beide mit derselben Sache, die eben ihre zwei Seiten hat: Er befasst sich vor allem mit dem Un-Sinn, ich eben mit dem Sinn des Lebens.
Ich wiederhole hier noch einmal meine Mahnung: »Man muss gut aufpassen, was man sich wünscht, denn Wünsche materialisieren sich häufig in einer Form, die man sich so nicht gewünscht hat.«
In dem Film Teuflisch mit Liz Hurley als Teufel wünscht sich der geborene Versager Elliot Richards, der von Brendan Fraser gespielt wird, reich zu sein und mit Alison, einer Kollegin, in die er unsterblich verliebt ist, verheira tet zu sein. Der Teufel gewährt ihm den Wunsch. Als Elliot aufwacht, ist er tatsächlich steinreich und mit seiner Angebeteten verheiratet. Der Haken ist nur: Er ist nun ein kolumbianischer Drogenbaron und seine Frau betrügt ihn mit dem Gärtner. Als er sich wünscht, ein Frauenversteher zu sein, wacht er auf und ist schwul. Als er sich einen athletischen Körper wünscht, wacht er im Körper eines Superathleten auf, aber mit einem winzig kleinen Penis, für den seine Angebetete nur Hohn und Spott übrig hat. Jeder erfüllte Wunsch verwandelt sich schnell in einen Albtraum.
Daher ist es wichtig herauszufinden, was unser innerster Wunsch ist, was einem im Leben am wichtigsten ist. Darum geht es.
Wünsche materialisieren sich häufig in einer Form, die man sich so nicht gewünscht hat.
Wunscherfüllung ist letztlich nur ein Aspekt des Gesetzes des Karmas. Ich stoße etwas an, es kommt ins Rollen und wenn ich nicht gut aufpasse, kann es durchaus sein, dass ich davon überrollt werde. Deshalb sollte ich mir sehr klar darüber sein, was genau ich mir wünsche. Wenn ich das weiß und mir etwas wünsche, spreche und handele ich anders und aus diesem anderen Sprechen und Handeln entsteht meine neue Realität.
Denken muss durch Fühlen verstärkt werden
Pierre Franck betont ebenso wie Rhonda Byrne in The Secret die Wichtigkeit des Fühlens. Ich muss mir vorstellen, dass mein Wunsch bereits wahr geworden ist, ich muss ihn mit jeder Faser meines Wesens fühlen. Wenn ich in einer Stadtwohnung lebe, aber eigentlich viel lieber auf dem Land leben möchte, muss ich öfter aufs Land fahren und mich zurück in meiner Stadtwohnung so bildhaft wie möglich daran erinnern, wie es dort gewesen ist. Ich muss die Gerüche riechen, als ob ich da wäre. Ich muss die Geräusche hören, als ob ich da wäre. Ich muss alle meine sinnlichen Fähigkeiten mobilisieren, damit mein Traum Wirklichkeit werden kann.
Als ich Pierre Franckh einmal zu Hause besuchte, zeigte er mir einen kompletten Wandschrank voller Ordner mit begeisterten Leserbriefen und E-Mails. Anscheinend funktioniert das Wünschen eben doch, allen Skeptikern, die immer wieder versuchen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, zum Trotz.
Und noch eine Frage zum Schluss dieses Kapitels: Warum wünschen sich eigentlich so viele Menschen ein anderes Leben? Doch sicher nicht, weil sie so gesund, glücklich, erfüllt und zufrieden wären, oder was meinen Sie?
Ein Experiment
Falten Sie ein Blatt Papier längs in der Mitte. Schreiben Sie nun auf die linke Seite zehn Dinge, die Sie auf keinen Fall
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