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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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den in ihrem Verlobungsring noch an Größe übertraf. Diamanten funkelten auch an ihren Ohren, und auf dem Kopf hielt ein goldenes Diadem den zarten Schleier, der ihr langes tiefschwarzes Haar, das sie offen trug, umrahmte.
    Ihr Gesicht strahlte wie nie zuvor - nicht zuletzt dank der fähigen Kosmetikerin. Die ausdrucksvollen dunklen Augen waren dezent betont, die Wangen mit einem Hauch von Rouge hervorgehoben und die vollen Lippen in einem leuchtenden Kirschrot geschminkt worden - um passend zu ihrem dunklen Typ und dem Stil des Kleides einen "dramatischen Effekt" zu erzielen, wie die Kosmetikerin ihr geraten hatte.
    Drama ... ja, das passt zu dieser Hochzeit, dachte Leigh. Der König bekommt seine Königin.
    Sie hoffte nur, dass sie die Rolle, die Richard ihr zugedacht hatte, auch angemessen durchstehen würde, wenn sie erst auf der Bühne stand. Bei dem Gedanken wurde ihr schon etwas flau. Sie war es nicht gewohnt, der Star zu sein.
    "Ihr Brautstrauß." Anne reichte ihr ein hinreißendes Arrangement aus cremefarbenen Rosen.
    Leigh hob den Strauß unwillkürlich an die Nase, um den Duft einzuatmen. "Hat Richard den auch ausgesucht?"
    "Ja. Ich hatte ihm ein Bouquet aus zarten Orchideenrispen vorgeschlagen, aber er bestand auf den Rosen."
    Ihr erster Kuss im Rosengarten ... hatte er daran gedacht? Lag den Rosen eine besondere Bedeutung bei, oder war es einfach für einen Mann die naheliegendste Sorte Blumen?
    "Ich muss zugeben, sie passen sehr gut zu diesem Kleid", bemerkte Anne nun anerkennend.
    "Ja", pflichtete Leigh ihr bei, und vermutlich war dies auch die einzige Bedeutung der Rosen - sie vervollständigten das Bild, das Richard sich von ihr gemacht hatte.
    Das Telefon läutete. Anne nahm den Hörer ab und lauschte. "Ja", sagte sie dann, legte wieder auf und lächelte Leigh zu. "Der Wagen ist vorgefahren. Es ist Zeit, dass wir aufbrechen. Sind Sie bereit?"
    Leigh atmete tief ein und blickte sich noch einmal in der luxuriösen Suite um. Den ganzen Tag hatte hier ein ständiges Kommen und Gehen geherrscht, Boten mit Lieferungen, die Kosmetikerin, die Friseuse. Alle hatten ausnahmslos den herrlichen Ausblick von der Suite auf Sydney Harbour bewundert. Leigh war zu aufgeregt und zu beschäftigt gewesen, um ihn schätzen zu können. Aber heute Abend würde sie als Richards Frau in diese Suite zurückkehren - vielleicht würde sie dann auf die funkelnden Lichter des Hafens blicken und von einer wirklich romantischen Hochzeitsnacht träumen.
    War sie bereit? Sie warf einen letzten Blick auf ihr Spiegelbild. Besser eine Königin mit einem König als ein einsamer Kuckuck. Überdies hatte sie Richard ihr Wort gegeben.
    "Ja, ich bin bereit", sagte sie fest.
    "Sie sehen wirklich umwerfend aus, Leigh", versicherte Anne ihr herzlich. "Ich glaube nicht, dass ich jemals einen schöneren Schwan gesehen habe."
    Leigh lachte. "Was wieder einmal beweist, was Experten alles leisten können. Vielen Dank für all die Mühe, Anne."
    "Es war mir ein aufrichtiges Vergnügen." Anne lächelte. "Sie sind wirklich eine perfekte Braut. Keine Wutausbrüche, keine Diskussionen, nicht einmal ein Nervenflattern."
    "Wahrscheinlich bekomme ich das große Zittern erst in der Kirche. Ja, wir sollten wirklich besser aufbrechen, sonst werde ich doch noch nervös."
    Der Wagen, eine große weiße Limousine, war mit cremefarbenen und goldenen Satinbändern geschmückt. Jedes noch so kleine Detail war bedacht worden. Anne half Leigh beim Einsteigen und setzte sich zu ihr. Leigh war dankbar, jemanden zu haben, der sie begleitete und ihr mit Wissen und Erfahrung zur Seite stand, auch wenn es sich dabei um eine bezahlte Hochzeitsdirektorin handelte. Zumindest fühlte sie sich auf dieser letzten Fahrt als unerwünschte Durant-Tochter nicht so allein.
    Pünktlich um vier Uhr fuhr die Limousine vor der Kathedrale vor. Anne bestand darauf, dass Leigh im Wagen wartete, bis die letzten Gäste von den Ordnern zu ihren Sitzen geleitet worden waren. Dann gab einer der Ordner das Zeichen.
    Mit geübter Hand half Anne Leigh beim Aussteigen, damit nichts in Unordnung geriet.
    Betont langsamen Schritts ging es in die Kathedrale, obwohl Leighs Herz zum Zerspringen pochte. Im Vorraum stellte Anne Leigh in einer Flucht mit dem Hauptgang auf, richtete die Schleppe aus und zupfte den Schleier zurecht. Dann betrachtete sie ihr Werk prüfend, nickte zufrieden und hob eine Hand zum Zeichen für den Organisten.
    "Perfekt." Sie lächelte Leigh aufmunternd zu. "Warten Sie die

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