Bleib bei mir, Gabriella
„Kennen Sie Marjorie Dunham?“ Er nickte. „Sie ist nicht nur die Filialleiterin, sondern auch eine gute Freundin. Marjorie, Rafe ist mein Bodyguard. Wenn er mir folgt, tut er es, weil Blake ihn damit beauftragt hat.“
„Das ist eine ausgezeichnete Idee.“ Marjorie zeigte nach draußen, wo immer mehr Menschen sich vor den Schaufenstern drängten. „Es hat sich herumgesprochen, dass du hier bist.“
„Das sollte es auch. Dieser Auftritt soll Aufmerksamkeit erregen.“
„Blake hat uns beide damit überrascht, was? Hast du nach dem langen Flug von London hierher wenigstens ein bisschen schlafen können?“
„Oh, ich bin nicht direkt aus London gekommen. Ich habe einen Zwischenstopp in New York eingelegt.“
Die ältere Frau lächelte mitfühlend. „Hast du mit dem, was in London passiert ist, abgeschlossen?“
Gaby erstarrte, und für Rafe sah es so aus, als wäre sie plötzlich ganz woanders.
Aber dann beantwortete sie Marjories Frage. „Ja. Zumindest hoffe ich es.“ Sie zögerte einen Moment. „Ich bin nach Dallas gekommen, um das alles hinter mir zu lassen. Aber nun zeig mir bitte, welche Schmuckstücke ich vorführen soll.“
„Ich habe ein Collier, das perfekt zu deinem Kleid passt. Du kannst es tragen, während du Small Talk machst.“
Gabby folgte Marjorie nach oben. Rafe blieb ihr dicht auf den Fersen. Sie setzte sich auf einen Hocker, und die Filialleiterin zeigte ihr das Collier. Ein so spektakuläres Schmuckstück hatte er noch nie gesehen. Es bestand aus vier Reihen Brillanten und Rubinen, und als Marjorie es ihr umlegte, wünschte Rafe, er dürfte es tun. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil es ihm ein Vergnügen wäre.
Gabby drehte sich zu ihm um. „Was denken Sie?“
Die Juwelen ließen ihre Augen noch leuchtender, ihr Lächeln noch strahlender erscheinen. Sie funkelten auf ihrer Haut, genau in dem V, das die gekreuzten Träger des Kleids bildeten. Rafes Blick ging unwillkürlich dorthin, doch dann wurde ihm bewusst, dass er ihr viel lieber ins Gesicht sah.
Ihre Wangen waren leicht gerötet. Er bezweifelte, dass es Rouge war. Das dezente Make-up betonte die ausdrucksvollen Augen, aber es war ihr warmes Braun, das seinen Blick immer wieder anzog.
„Ich denke, dass Sie davon einige Stücke an den Mann bringen können“, erwiderte er. „Wenn Sie herumgehen, wird jeder Sie darauf ansprechen.“
„Genau das wollen wir.“
Marjorie kam um den Tresen herum. „Blake arbeitet an der neuen Kollektion mit den intensiv gelben Diamanten. Ich glaube, er möchte, dass du dich mit Penny triffst, damit du eine Garderobe zusammenstellen kannst, die zu ihren Entwürfen passt.“
„Gute Idee. Ich rufe sie an.“
„Jetzt möchte ich dich einigen Kunden vorstellen, die du noch nicht kennst. Wir geben ihnen eine E-Mail-Adresse, unter der sie dich später um Rat fragen können. Welcher Schmuck zu welcher Garderobe passt, wie viel sie für hochwertige Stücke ausgeben müssen, welcher Schliff und welche Verarbeitung zu welchem Stein passt, so etwas. Falls es dir zu viel wird, melde dich; dann beantworten wir ihre Mails. Aber je mehr Kundenkontakte du hast, desto besser für unser Flaggschiff.“
„Wollt ihr so etwas auch in den anderen Filialen veranstalten?“
„Nach deinem Aufenthalt in Italien kommst du wieder her, und dann fliegst du an die Westküste. Bis dahin werden wir wissen, ob unsere Strategie erfolgreich angelaufen ist.“
Gabby wirkte wenig begeistert.
„Was ist denn?“, fragte Marjorie.
„Die Kampagne ist auf sechs Monate angelegt, und ich helfe Blake wirklich gern. Aber danach möchte ich mehr Zeit in Italien verbringen und mir vielleicht sogar ein Haus dort kaufen.“
„Du hast genug vom Jetset?“
„Auf Dauer ist so ein Leben ziemlich ermüdend.“ Gabby wandte sich wieder Rafe zu. „Ich habe gehört, wie Blake Ihnen gesagt hat, dass alle Anwesenden überprüft sind. Ich muss mich jetzt unter sie mischen. Vielleicht ist es für uns beide leichter, wenn Sie sich an die Seite stellen. Falls ich Sie brauche, werfe ich Ihnen einen Blick zu. Ansonsten komme ich allein zurecht.“
„Blake will, dass ich bei Ihnen bleibe.“
„Sie behalten mich doch im Auge. Ich möchte mich nur ungehindert bewegen können. Wenn ich mit jemandem nach hinten gehe, sage ich Ihnen Bescheid, und Sie können uns begleiten.“ Gabby strahlte ihn an. „Versuchen wir es eine Weile, okay? Wenn es nicht funktioniert, können Sie wieder an mir kleben.“
An ihr kleben. Das durfte er
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