Bleib bei mir, Greg
erklärte er schließlich.
„Das erwähnten Sie bereits bei Ihrer Ankunft.“
Er rieb sich die Stirn. „Ich kann mich kaum noch erinnern, wie ich hierher gekommen bin.“
„Sie sind bereits seit vier Tagen hier, Mr. Dumas.“
„Vier Tage? Wie ist das möglich?“
„Sie hatten den Beginn einer Lungenentzündung und sehr hohes Fieber.
Glücklicherweise haben mein Tee und die Salbe, die ich auf Ihre Brust aufgetragen habe, Ihnen geholfen, die Krankheit schnell zu überstehen.“
„Sind Sie Ärztin oder so etwas?“
Sie nickte. „Oder so etwas, ja. Ich habe getan, was ich konnte, um Ihnen zu helfen. Und es muss etwas genützt haben, sonst würden Sie jetzt nicht hier am Tisch sitzen und essen. Trotzdem werden Sie sich einige Tage noch sehr schwach fühlen. Sie müssen viel schlafen und sich erholen, sonst riskieren Sie einen Rückfall.“
Erst nachdem er Haferbrei sowie gebutterten Toast gegessen und seinen Tee ausgetrunken hatte, sprach er wieder. „Ich habe keine Zeit, mich auszuruhen.
Ich muss diese Frau finden, nach der ich suche.“
„Ich dachte, ich wäre diejenige, nach der Sie suchen.“
Er schaute sie an und schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Findet man den Namen Fiona in Schottland eigentlich öfters?“
„Nicht so oft, besonders nicht in Kombination mit dem Namen MacDonald.“
Er rieb sich erneut die Stirn. „Trotzdem können Sie nicht die Frau sein, nach der ich suche. Die, die ich meine, ist wahrscheinlich schon über dreißig.“
„Haben Sie Kopfschmerzen?“
„Was? Ein wenig.“
„Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr Fieber auch wieder steigen könnte. Warum legen Sie sich nicht ins Bett. Es ist nicht gut, wenn Sie sich überanstrengen.“
„Haben Sie nicht gehört, was ich sagte? Ich habe keine Zeit, im Bett herumzuliegen. Ich muss nach Glen Cairn und diese Frau finden.“
Fiona klatschte in die Hände. „Mr. Dumas, ich bin die einzige Fiona MacDonald, die in der Gegend von Glen Cairn lebt. Und Sie, Sir, sehen bereits wieder so blass aus, als ob Sie jeden Moment in Ohnmacht fallen könnten. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie mir jetzt erlauben, Sie bis zu Ihrem Bett zu begleiten.
Es wäre sehr viel einfacher, als Sie ohnmächtig durch das halbe Haus hinter mir herziehen zu müssen.“
5. KAPITEL
Greg schaute die zierliche Frau, die ihm gegenübersaß, erstaunt an. Er hatte das Gefühl, ein harmloses, niedliches Kätzchen hätte ihn plötzlich mit Zähnen und Krallen attackiert.
In seinem Kopf pochte es so unbarmherzig, dass er sie kaum noch hören konnte.
Er wollte ins Bett, und zwar sofort. Und genau das hatte Fiona vorgeschlagen.
Warum saß er dann also noch hier und versuchte vergeblich, den starken Mann zu spielen?
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, erhob er sich und ging so würdevoll wie möglich zur Küchentür hinaus. Als er den Flur erreicht hatte, lehnte er sich erschöpft gegen die Wand und betete, dass er sich nicht die Blöße geben und hier im Flur ohnmächtig werden würde.
Fionas Hund kam gemächlich aus dem vorderen Raum und schaute ihn nachdenklich an. Das große Tier tapste langsam auf ihn zu, und Greg wurde immer mulmiger zu Mute. Doch als der Hund sich leicht gegen ihn lehnte, wurde Greg plötzlich klar, dass das Tier ihm Hilfe anbot.
Greg legte zuerst vorsichtig, aber dann fester die Hand auf den Rücken des Hundes und stützte sich mit der anderen Hand an der Wand ab. So gingen sie langsam den Flur hinunter, bis sie das Gästezimmer erreicht hatten. Dort blieb die Bulldogge stehen und ließ ihn zuerst eintreten, bevor sie folgte.
„Danke, Junge“, murmelte Greg, taumelte zum Bett und ließ sich darauf fallen.
Nie war ihm ein Bett himmlischer erschienen als dieses jetzt. Außer in den Flitterwochen, dachte er kurz, aber er hatte nicht vor, diese Erinnerung heraufzubeschwören.
Er zog sich wieder aus bis auf die Boxershorts und schlüpfte unter die Decke. Als er sich auf die Seite drehte, sah er ein Glas Wasser auf dem Nachttisch stehen.
Er stützte sich auf dem Ellbogen auf und trank es gierig aus.
Als er das leere Glas wieder auf den Nachttisch zurückstellte, sah er, dass der Hund das Zimmer nicht verlassen hatte. Er saß vor ihm und sah ihn unverwandt an.
„Wie heißt du, mein Junge?“ fragte Greg, tätschelte leicht den Kopf des Hundes und wollte sich gerade wieder hinlegen, als er unvermittelt eine Antwort erhielt.
„McTavish.“
Hastig wandte er den Kopf und sah Fiona mit einem Tablett im
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