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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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DVDs als für BHs.«
    »Machst du Witze?«, schnaubte Lucy. »Manche von den BHs bei uns kosten über achtzig Dollar. Ich bin echt überrascht,Sam,dass du dir das gefallen lässt.Von diesem Stan, meine ich. So bist du doch sonst gar nicht.«
    »Was soll ich denn dagegen machen?«, fragte ich mürrisch. »Demonstrieren?«
    »Keine Ahnung«, sagte Lucy. »Irgendwas eben.«
    Die hatte leicht reden. Schließlich musste sie nicht mehr arbeiten, seit Mom und Dad es ihr verboten hatten. Aber ich brauchte meinen Job. Jedenfalls wenn ich mir weiterhin Zeichenmaterial kaufen wollte.
    Eigentlich hätte ich es in dem Moment schon merken müssen. Ich meine, die Tatsache, dass Lucy in der Potomac Videothek auftauchte, hätte ich als erstes Warnsignal interpretieren müssen, dass etwas mit ihr los war.
    Aber ich war zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt. Und die sollten bald noch größer werden.
    D ie zehn wichtigsten Gründe, warum ich meinem Freund eine ganz miese Freundin bin:
    10. Statt am Samstagabend etwas mit ihm zu machen, springe ich für jemanden ein, der verhaftet worden ist, weil er – oder im konkreten Fall sie – gegen ein Projekt demonstriert hat, das dem Vater meines Freundes sehr am Herzen liegt.
    9. Und dann rufe ich ihn noch nicht mal an…
    8. Meinen Freund, meine ich. Obwohl er mich extra gebeten hat. Ich habe ihn nicht einmal angerufen, als ich vom Arbeiten nach Hause kam und in den Nachrichten sah, dass Hunderte verhaftet worden sind, weil sie sich vor dem Hotel, in dem er gerade zu Mittag gegessen hat, auf die Straße gelegt und so getan haben, als wären sie tot.
    7. Und als er angerufen hat (mein Freund), habe ich die Mailbox drangehen lassen, weil ich einfach nicht fähig war, mit ihm zu reden.
    6. Obwohl ich mir denken konnte, dass es ihm höchstwahrscheinlich nicht sonderlich gut ging.
    5. Weil diese Leute seinen Vater anscheinend echt hassen.
    4. Aber ich habe zu viele eigene Probleme. Zum Beispiel muss ich mir erst überlegen, ob ich wie er der Meinung bin, dass wir lang genug zusammen sind, um… na ja, um ES zu tun.
    3. Da bin ich mir nämlich nicht so sicher.
    2. Jedenfalls meistens nicht.
    Aber der Hauptgrund, warum ich eine so furchtbare, schlimme Freundin bin, ist:
    1. Ich habe ihn auch am nächsten Tag nicht angerufen. Und bin auch nicht drangegangen, als er angerufen hat.

7
    »Die sahen alle so… verdreckt aus«, lautete Catherines Kommentar zu den Demonstranten. Den Demonstranten, die im Fernsehen gezeigt worden waren. Die vor dem Four Seasons Hotel gelegen und sich tot gestellt hatten, als Dauntra verhaftet worden war. Die Demonstranten, mit denen Dauntra verhaftet worden war.
    »Na ja, die haben da ja auch demonstriert«, erklärte ich. »Die haben so getan, als wären sie tot, und haben sich auf die Straße gelegt. Darum sahen die so verdreckt aus.«
    »Es war aber nicht bloß Dreck von der Straße«, sagte Catherine entschieden, während sie in der Schüssel auf der Obsttheke in der Schulcafeteria nach einem Apfel suchte, der keine braunen Stellen hatte. »Die sahen irgendwie aus wie… Obdachlose. Ich meine, wieso haben die sich nicht ordentlicher angezogen?«
    »Na ja, die werden wohl kaum ihre besten Klamotten anziehen, wenn sie sich auf die Straße legen und tot stellen, Cath«, sagte ich.
    »Ich meine ja nur. Wenn sie wollen, dass sich die Leute für ihr Anliegen interessieren, sollten sie lieber ihre Piercings rausnehmen und sich netter anziehen. Wie soll man sich denn mit solchen Leuten identifizieren? Ich finde es schon hart genug, dass sie den Präsidenten so fertigmachen.Aber müssen die dabei auch noch so… verlottert aussehen?«
    »Die haben den Präsidenten nicht fertiggemacht«, widersprach ich. »Die haben bloß gegen seine Politik protestiert.«
    Bevor ich Gelegenheit hatte, das Thema zu vertiefen, kam Kris Parks angeschossen. »Hey!«, keuchte sie. »Wieso bist du denn noch hier? Du hast doch versprochen, dass du uns beim Dekorieren der Turnhalle hilfst!«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete. Erst als Catherine mir den Ellbogen in die Rippen rammte und zischte: »Für die Diskussionsrunde morgen! Hast du das vergessen?«
    »Ach so, ja«, sagte ich und versuchte, mir meine Gereiztheit nicht anmerken zu lassen. Ich hatte nämlich auf nichts weniger Lust, als in der Pause zusammen mit Kris Parks und ihren widerlichen Genossinnen vom »Richtigen Weg« Klappstühle aufzustellen.
    »Los, schnell!« Kris packte mich am Arm. »Ich habe doch allen schon

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