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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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mein Klingelton. Der Song von Gwen Stefani.
    »Was ist los?«, fragte Kris lauernd. »Willst du nicht rangehen?«
    Frustriert zog ich mein Handy aus der Jeanstasche. Ich wollte es gerade ausschalten, aber bevor ich dazu kam, erhaschte Kris einen Blick auf das Display, auf dem Davids Name blinkte.
    »Oooooh!«, sagte sie laut. »Es ist der Sohn vom Präsidenten!«
    Augenblicklich waren sämtliche Objektive direkt auf mich gerichtet.
    Ich konnte Davids Anruf nicht ignorieren. Nicht in so einem Moment.
    Obwohl mir ganz flau im Magen war, meldete ich mich. »Hallo?«
    »Sam?« David schaffte es auch diesmal, etwa eintausend verschiedene Emotionen in dieses eine Wort zu legen: Erleichterung darüber, dass ich endlich ans Handy ging, Glück darüber, meine Stimme zu hören, Verwirrung und Frustration, weil ich ihm in den vergangenen zwei Tagen die kalte Schulter gezeigt hatte… und vielleicht sogar eine winzig kleine Spur von Wut. »Endlich gehst du mal ran! Wo warst du denn die ganze Zeit? Ich versuche schon seit Samstagabend, dich zu erreichen.«
    »Ja«, sagte ich und konnte die auf mich gerichteten Kameras beinahe körperlich spüren. »Ich weiß. Tut mir leid. Hier geht es gerade ziemlich hektisch zu. Wie geht es dir?«
    »Du denkst, dass es bei dir hektisch zugeht?« David lachte. »Hast du in letzter Zeit mal Fernsehen geschaut? Hast du gesehen, was Samstag los war? Echt schade, dass du nicht da warst. Du wärst begeistert gewesen.«
    »Ja«, sagte ich. »Kann gut sein. Äh… du hör mal, David, gerade ist irgendwie nicht so der ideale Zeitpunkt zum Telefonieren.«
    »Tja, wann wäre denn ein guter Zeitpunkt, Sam?«, fragte er und klang jetzt gar nicht mehr so, als würde er lachen. »Wir haben seit Donnerstag nicht mehr miteinander gesprochen. Hast du in deinem Terminkalender vielleicht auch irgendwann mal ein Zeitfenster für mich frei?«
    »Ach komm«, sagte ich. »Du bist doch derjenige, der an UNSEREM Samstag was mit seinen Eltern machen musste.« Aber schon in dem Moment, in dem ich das sagte, merkte ich, wie ungerecht das war. Ich meine, er hatte mich ja eingeladen mitzukommen.
    Und es ist auch nicht so, als wären seine Eltern… na ja, eben normale Eltern.
    »Was hast du denn, Sam?«, fragte David verwirrt. »Und sag mir jetzt nicht, du hättest nichts. Bist du sauer auf mich oder so?«
    Plötzlich wurde mir bewusst, wie still es in der Turnhalle geworden war. Was merkwürdig war, weil ja eine ganze Menge Leute um mich herum damit beschäftigt waren (oder es zumindest sein sollten), ziemlich lärmenden Tätigkeiten nachzugehen, wie zum Beispiel Stühle auseinanderzuklappen und in Reihen aufzustellen.
    Aber nichts davon wurde getan. Stattdessen standen alle bloß rum und sahen mich erwartungsvoll an. Selbst Catherine hielt ihren Pinsel senkrecht in die Luft (»Tropf bloß keine Farbe auf den Hallenboden!«, zischte Frau Rider) und sah mich an. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war das Klicken der Kameras.
    »Ich habe nämlich das Gefühl«, sagte David in mein Ohr, und seine Stimme klang jetzt weniger verwundert als vielmehr wütend, »dass du irgendwie sauer auf mich bist, seit ich dich am Donnerstag gefragt habe, ob du an Thanksgiving mit uns wegfährst. Ich versteh das nicht. Was habe ich dir getan?«
    »Nichts«, sagte ich und erdolchte Kris Parks mit Blicken, weil sie so zufrieden grinste wie eine Katze, die gerade einen Kanarienvogel verspeist hat. Und zwar nur, weil ich dabei fotografiert wurde, wie ich mit meinem Freund stritt. »Du, ich muss jetzt Schluss machen. Ich erklär dir alles später.«
    »Was erklärst du mir?«, fragte David. »Warum du jetzt auflegen musst oder warum du sauer auf mich bist?«
    »Bin ich gar nicht. Echt nicht. Ich erkläre es dir später.«
    »Wirklich? Oder gehst du dann einfach wieder nicht dran, wenn ich anrufe?«
    »Wirklich«, versprach ich ihm. Und in der verzweifelten Hoffnung, dass er etwas verstehen würde, was ich selbst nicht verstand, sagte ich dann noch: »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, sagte er. Aber es klang ein bisschen genervt. Und dann legte er auf.
    Ich steckte das Handy weg und ging mit roten, brennenden Wangen, den Blick starr auf meine Füße gerichtet, zu dem Banner zurück, an dem ich gerade gemalt hatte.
    »Alles okay?«, fragte Catherine leise und reichte mir den Pinsel, den ich liegen gelassen hatte.
    »Bestens«, sagte ich und versuchte, die Buchstaben, an denen ich saß (das E, N und T von »Mr President«), mit

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