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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Außerdem haben wir Samantha Madison eingeladen. Sie ist Schülerin der Adams Highschool in Washington D.C., die uns freundlicherweise ihre Turnhalle als Aufnahmestudio für die heutige Sendung zur Verfügung gestellt hat…« Der Rest des Satzes ging im Johlen der Schüler unter, die kreischten: »Random, ich liebe dich!«, was Random aber ignorierte. »Sie hat unseren Präsidenten unter Einsatz ihres Lebens vor einem Attentat bewahrt und wurde dafür zum Dank zur Jugendbotschafterin der Vereinten Nationen ernannt. Mr President, Samantha… Hallo und willkommen.«
    »Hallo, Random!« Der Präsident lächelte breit. »Vielen Dank, dass Sie mich heute eingeladen haben. Ich würde gern die Gelegenheit nutzen, Ihnen zu sagen, dass ich wirklich ein Megafan von Ihnen bin, Random. Sie sind ein echt krass cooler Moderator!« Das Publikum kicherte höflich. Ich sah, dass die First Lady, die neben meiner Mutter saß, sich mit einem Lächeln zu ihr hinüberbeugte und ihr etwas zuflüsterte. Meine Mutter lachte.
    Ich fragte mich, wie sehr sie wohl noch lachen würde, wenn sie wüsste, was am Thanksgiving-Wochenende wirklich in Camp David passieren sollte.
    »Oh, vielen Dank, Mr President«, sagte Random wieder mit merkwürdig tiefer Stimme. Mir entging nicht, dass er einen interessierten Blick auf Kris Parks’ Unterwäsche warf, die unter ihrem kurzen Schottenrock aufblitzte, als sie sich zu dem Mädchen hinter sich umdrehte und diesem etwas zuflüsterte.
    »Tja, Mr President«, las Random dann vom Telepromter ab, der direkt unter den Kameras hing, in die wir alle nicht schauen durften. »Dann erzählen Sie uns doch ein bisschen was über Ihre Kampagne ›Rückkehr zur Familie‹.«
    »Aber gern, Random«, sagte der Präsident. »Wissen Sie, ich bin wirklich sehr betroffen darüber, dass heutzutage immer mehr Ehen geschieden werden und dass die Zahl der alleinerziehenden Eltern in einem erschreckenden Maße ansteigt. Dabei war und ist die Familie traditionellerweise das Rückgrat der amerikanischen Gesellschaft.
    Aber wenn das Rückgrat des Landes geschwächt ist, bedeutet das, dass Amerika geschwächt ist. Die Bedeutung einer intakten Familie kann deshalb gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich bin heute Abend hergekommen, um Ihnen zu sagen: Ich befürchte, dass die amerikanische Familie geschwächt ist… und ich spreche hier nicht von einer finanziellen Schwächung, sondern von der Unfähigkeit der einzelnen Familienmitglieder, miteinander zu kommunizieren. Mir ist natürlich bewusst, dass heutzutage ein ungeheurer Druck auf den Eltern lastet, die schwer arbeiten, um ihren Kindern das privilegierte Leben zu ermöglichen, das ihnen selbst früher vielleicht vorenthalten war. Ich glaube, dass sie trotzdem mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen sollten – und zwar nicht nur, indem sie zu Sportveranstaltungen gehen, an denen ihre Kinder teilnehmen, oder ihnen bei den Hausaufgaben helfen –, sondern wirkliche Zeit. Zeit, in der sie sich mit ihren Kindern unterhalten. Kurz gesagt: Es geht darum, die Kommunikationskanäle zwischen Eltern und Kindern wieder zu öffnen.« Davids Vater machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Er liest grundsätzlich nie vom Teleprompter ab und benutzt auch keine Stichwortkarten. Er redet immer frei. David kann das übrigens auch – öffentlich extemporieren , meine ich (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »aus dem Stegreif sprechen« bedeutet).
    Weil ich – im Gegensatz zu ihm – immer irgendetwas Geschriebenes brauche, hatte ich kleine Karteikärtchen vorbereitet, die in meiner Jeanstasche steckten. Ich wartete nur noch auf mein Stichwort, das Random mir sicher gleich geben würde. Aber erst einmal redete der Präsident noch ein bisschen weiter darüber, wie Eltern die Kommunikationskanäle zwischen sich und ihren Kindern öffnen könnten. Sobald er fertig war, sollte ich sagen, was die Kinder ihrerseits dazu beitragen konnten.
    Und zwei Tage später würde ich nach Maryland fahren und zum ersten Mal mit meinem Freund schlafen. Jedenfalls sah es im Moment ganz danach aus, als würde sich das nicht mehr verhindern lassen.
    »Ich wünsche mir, dass unsere Nation in den Schoß der Familie zurückkehrt«, sagte der Präsident. »Einen Abend pro Monat sollten wir alle den Fernseher ausgeschaltet lassen und uns einfach mal wieder zusammensetzen und miteinander reden. Ich weiß, das hört sich nicht nach besonders viel an. Reicht ein Abend im Monat wirklich aus, um die Familie zu

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