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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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bin, wenn man mir ein Erdnussbuttersandwich vorsetzt, das meine Großmutter mir liebevoll geschmiert hat. Sie schneidet sogar die Kruste ab.
    Natürlich meckern meine Eltern immer rum, weil ich noch nicht mal bereit bin zu kosten, was sie mit so viel Hingabe gekocht haben, aber im Laufe der Jahre habe ich sie so erzogen, dass sie mich in Ruhe lassen. Ich meine, es ist ja nicht so, als würde ich verhungern.
    Aber das war mein erstes Thanksgivingsessen mit David und seinen Eltern. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt, sie zu »erziehen«.
    Deshalb musste ich dasitzen und so tun, als würde ich alles essen, was sie mir auf den Teller legten, obwohl ich es in Wirklichkeit nur in verschiedenen Häufchen kunstvoll neu arrangierte (einmal habe ich probiert, das Zeug, was ich nicht mochte, in meine Serviette fallen zu lassen, aber die Methode hat sich nicht bewährt), während ich es insgeheim kaum erwarten konnte, nachher in meinem Zimmer das verpackte Erdnussbuttersandwich zu verschlingen, das in meiner Reisetasche auf mich wartete. Direkt neben dem Verhütungsschaum und den Kondomen, die Lucy mir besorgt hatte.
    Und an die ich nicht zu denken versuchte.
    David versuchte das eindeutig auch. Nicht an Sex zu denken, meine ich. Denn als wir in Camp David angekommen waren (nach einem kurzen Flug im Präsidentenhubschrauber »Marine One«), hatte er als Allererstes die mitgebrachten Brettspiele ausgepackt, weil das Wetter so schlecht war (es regnete).
    Es regnete nicht nur, es schüttete , nein, es goss in Strömen, und zwar so heftig, dass ich mich, bevor David mich zu Hause abholte, ernsthaft gefragt hatte, ob die »Marine One« bei diesem Wetter überhaupt starten können würde.
    Das Wetter war übrigens nicht der einzige Störfaktor an diesem Wochenende in Camp David. Nein, als ich aufgewacht war, hatte ich auch noch festgestellt, dass an meinem Kinn ein Pickel wucherte. Vom Stress. Er war noch nicht richtig zu sehen, aber ich konnte ihn fühlen. Und er tat weh.
    Ich deutete sowohl den Regen als auch den Pickel als ominöses (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »Unheil bringend« bedeutet) Vorzeichen. Und wie sich herausstellte, sollte ich recht behalten.
    Ich habe früher immer geglaubt – bevor ich die Wahrheit herausfand –, unser Präsident würde in Saus und Braus leben. Zum Beispiel stellte ich mir vor, das Weiße Haus wäre der volle Luxustempel, die Böden wären mit wertvollen Tierfellen bedeckt und so.
    Okay, das Weiße Haus ist schon eine ziemlich beeindruckende Villa, aber es ist nicht besonders groß und längst nicht so elegant wie zum Beispiel das Haus von Jacks Eltern in Chevy Chase. Ja, klar, es ist auf jeden Fall eleganter als ein amerikanisches Durchschnittshaus – es gibt dort ein Schwimmbad und eine Bowlingbahn und solche Sachen –, das schon. Aber der Teil der Einrichtung, der richtig elegant ist, ist auch richtig alt und wertvoll und darf gar nicht benutzt werden. Alles andere sind schlichte Möbel, wie man sie auch bei uns oder bei Catherine zu Hause findet. Eben ganz normale Sachen.
    Und Camp David ist sogar noch schlichter. Klar, das Camp ist riesengroß, mit vielen Blockhäusern, die um das Hauptgebäude herumstehen und so. Und einen Pool und einen Fitnessraum gibt es auch.
    Aber es ist nicht wirklich luxuriös. Jedenfalls nicht so, wie man es vom Sommersitz eines Staatsoberhaupts erwarten würde. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Gründungsväter unseres Landes verhindern wollten, dass bei uns so etwas wie eine aristokratische Herrscherklasse entsteht. Deshalb kriegt der Präsident zum Beispiel auch kein so tolles Gehalt. Jedenfalls verglichen mit meinen Eltern.
    Natürlich haben Davids Eltern noch das Geld, das Davids Vater in der freien Wirtschaft als Manager verdient hat, bevor er erst Gouverneur und dann Präsident wurde. Aber trotzdem.
    Na ja, was ich sagen will: Camp David ist jedenfalls kein Schloss. Es ist eher ein… na ja, eben ein Camp.
    Und dadurch irgendwie nicht so der Traumort, um seine Jungfräulichkeit zu verlieren.
    Oder nicht zu verlieren. Ich hatte nämlich in den vergangenen vierundzwanzig Stunden viel nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass ich es nicht war.
    Bereit, meine ich.
    Ja, ich weiß, ich hatte geübt. Und wie. Und WIE.
    Und ja, ich weiß, dass ich im Fernsehen behauptet hatte, ich hätte Ja zum Sex gesagt. Das gesamte Land – einschließlich meiner eigenen Großmutter – war der Meinung, ich wäre bereits sexuell aktiv.
    Und

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