Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
mir war klar, dass das Schlimmste bereits geschehen war: Ich war öffentlich von Kris Parks als Schlampe beschimpft worden. Und hatte es überstanden.
    Aber dass alle dachten, ich hätte es bereits hinter mir, war für mich kein ausreichender Grund, es auch hinter mich zu bringen. Ich meine, das Ganze war für mich immer noch ein unwahrscheinlich großer Schritt. Sex bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Das Ende der Unschuld. Ganz zu schweigen von der Gefahr, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken oder ungewollt schwanger zu werden. Hallo? Wer will sich den Stress schon freiwillig antun?
    Besonders wenn – das muss man ganz klar sehen – die Schule schon stressig genug ist.
    Mit anderen Worten: Ich hatte meine Entscheidung getroffen.
    Jetzt musste ich nur noch David informieren.
    Was möglicherweise ein weiterer Grund dafür war, weshalb ich beim Essen kaum einen Bissen runterbrachte. Ich meine, David ging ja höchstwahrscheinlich davon aus, dass ich mich ihm in ein paar Stunden hingeben würde. Daran bestand kein Zweifel. Ich hatte das Glitzern in seinen Augen gesehen, als er das Pachisi-Brett auspackte. (Er hatte wirklich ein Pachisi-Spiel mitgebracht!) Hätte bloß noch gefehlt, dass er mir über den Würfelbecher hinweg zuzwinkerte!
    Tja, ich würde seine Jungmann-Träume zerstören müssen. Er würde mich hassen.
    Kein Wunder, dass ich keinen Bissen runterbrachte.
    Ich war richtig erleichtert, als die First Lady David und mir erlaubte, vom Tisch aufzustehen, und wir ins Wohnzimmer gingen, um uns den neuesten Film mit Adam Sandler anzuschauen. (Der Präsident bekommt nämlich alle neuen Filme, bevor die DVDs auf dem Markt sind! Echt wahr!) Das lenkte mich etwas von dem ab, was sich ereignen würde, sobald alle anderen ins Bett gegangen waren. Ein bisschen jedenfalls. Lenkte es mich davon ab, meine ich. Bis der Film dann auf einmal überraschend schnell zu Ende war und David mich zu meinem Zimmer brachte, das im Haupthaus lag, nicht in einer der Blockhäuser. Dort sagte er: »Gute Nacht, Sam.« Und zwar in diesem speziellen Tonfall. Diesem Das-sag-ich-jetzt-extralaut-für-meine-Eltern-Tonfall.
    Weil ja klar war, dass keiner von uns wirklich schlafen würde.
    Jedenfalls nicht so bald.
    Das stellte er sich jedenfalls bestimmt so vor.
    Ich spürte, wie mich die volle Panikattacke erfasste, als ich die Tür hinter mir zuzog. Mein Zimmer war übrigens ein sehr gutes Beispiel dafür, wie unluxuriös der Sommersitz des Präsidenten ist. Es war ein ganz normales Zimmer mit holzgetäfelten Wänden und einer königsblauen Überdecke auf dem breiten Bett.An den Wänden standen Regale, die mit Bestimmungsbüchern über – kein Witz! – Vögel gefüllt waren. Nebenan lag ein kleines Badezimmer und vom Fenster aus blickte man auf den See hinaus. Aber das war auch schon das Spektakulärste.
    Aber dieser Raum war wohl der Ort, an dem David und ich es tun würden. Wenn alle schliefen, würde David leise zu mir schleichen…
    Vielleicht war mir deshalb plötzlich so… flau im Magen.
    Das lag nämlich sicher nicht nur an den Marshmallows, mit denen die Süßkartoffeln überbacken gewesen waren.
    Das Erdnussbuttersandwich half ein bisschen.
    Aber nachdem ich es gegessen hatte, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich meine, ich konnte mich ja nicht bettfertig machen, weil ich nicht wusste, wie David reagieren würde, wenn er mich in meinem Schlafanzug sah. Ob der Anblick möglicherweise die Leidenschaft in seinen Lenden entfachen und es nur noch schwieriger für ihn machen würde, mit der Enttäuschung klarzukommen, wenn ich ihm sagen musste, dass ich nicht bereit war, mit ihm zu schlafen. Nicht dass mein Schlafanzug besonders sexy ausgesehen hätte. Er war aus Flanell und mit kleinen Koffern und dem Schriftzug » Bon voyage « bedruckt. (Meine Großmutter hatte ihn mir zum Geburtstag geschenkt, als ich in meiner Eigenschaft als Jugendbotschafterin zum ersten Mal nach New York geflogen war.)
    Nein, es war bestimmt ratsamer, vollständig angezogen auf ihn zu warten. Also blieb ich, wie ich war. Ich setzte mich auf die Bettkante und wartete. Es würde bestimmt nicht lang dauern. David konnte jederzeit kommen. Sobald er sicher war, dass seine Eltern fest schliefen. Es war schon nach Mitternacht, also würde er bestimmt bald auftauchen. Präsidenten müssen immer wahnsinnig früh aufstehen, weswegen Davids Eltern sicher schon selig schlummerten. Ja, er würde gleich kommen.
    Jede Minute konnte es so weit sein.
    Und ich war

Weitere Kostenlose Bücher