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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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annähernd zweieinhalb Stunden lang während des Essens das Vergnügen seiner Gesellschaft genießen durfte, hat sich Beth jetzt an Jack geheftet wie ein Blutegel. Wenn auch ein sehr hübscher Blutegel.
    »Warum gehst du nicht hin und trennst die beiden?«, schlägt sie vor.
    »Wie bitte? Bist du von allen guten Geistern verlassen?«
    »Ich dachte, er gefällt dir.«
    »Ja, eben. Es wird meine Chancen bei ihm sicher beträchtlich erhöhen, wenn er mich als Phantom der Oper zu Gesicht bekommt.«
    Sie nippt an ihrem Glas und betrachtet wieder mein Gesicht.
    »Es flaut schon ab«, stellt sie fest. »Wie lange dauert es normalerweise, sagtest du?«
    »Ein paar Stunden. Ich wünschte, es würde endlich dunkel.«
    Wieder nimmt Grace einen Schluck und starrt in die Ferne.
    »Geht es dir gut?«, frage ich. Warum, weiß ich auch nicht genau, aber Grace steht heute irgendwie neben sich.
    »Ja, ja. Ich bin nur ein bisschen müde. Scarlett findet es neuerdings ganz toll, um zwei Uhr morgens hellwach zu sein und spielen zu wollen. Das hängt mir jetzt nach.«
    »Was, und du hast um die Uhrzeit keine Lust auf ein bisschen Kinderliedersingen?«
    »Komischerweise nicht.«
    Plötzlich taucht Valentina an unserem Tisch auf. »Immer noch angeschwollen?«, sagt sie zu mir.
    Ich runzle die Stirn. »Warum fragst du nicht ›immer noch hässlich‹?«
    »Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.« Sie zuckt die Achseln. »Aber bitte: Immer noch hässlich?«
    Ich ermahne mich, sie einfach nicht zu beachten.
    »Wie viele Leute sind auf dieser Hochzeit?«, fährt sie fort.
    »Knapp über zweihundert.«
    »Unglaublich.« Sie schüttelt den Kopf. »Bei der Anzahl würde man doch wenigstens ein paar passende alleinstehende Männer erwarten.«
    »Es gibt haufenweise alleinstehende Männer hier«, sagt Grace.
    »Ich sagte passende alleinstehende Männer«, korrigiert Valentina. »Da besteht ein Riesenunterschied.«
    »Womit du wahrscheinlich meinst, dass sie aussehen sollten wie Orlando Bloom und das Bankkonto von Donald Trump haben«, sage ich.
    Valentina macht ein abfälliges Geräusch.
    »Ich weiß nicht, warum alle glauben, ich wäre so oberflächlich. Aber ja, so was in der Art wäre schon mal ein Anfang.«
    »Ist Seb nicht gerade Single?«, erkundigt sich Grace.
    »Ja, schon, aber er hat mir gerade erzählt, dass er mal eine Pause macht«, beeile ich mich zu sagen. »Er hat erst kürzlich eine Trennung hinter sich und möchte ein bisschen Zeit für sich.«
    »Das sagen doch alle«, meint Valentina. »Ich habe noch nie einen Mann getroffen, den man nicht überreden konnte. Wer ist denn dieser Seb?«
    »Ein Typ, mit dem ich auf dem College zusammen war. Du weißt schon, der Physikstudent.«
    Sie zieht eine Grimasse. Wenn es eines gibt, was ihr einen Mann verleidet, dann die Vorstellung, dass ich zuerst da war. Moment mal. Warum will ich ihr Seb überhaupt verleiden? Es kann mir doch völlig gleichgültig sein, ob Valentina Seb verführt.
    Ach, Evie, jetzt reiß dich mal zusammen.

55
     
    B IST DU SICHER, dass alles in Ordnung ist?«, frage ich Grace eine Stunde später, als wir wieder allein sind.
    Sie seufzt. »Hochzeiten bringen einen einfach ins Grübeln über die eigene Beziehung. Wenn wir früher auf einer waren, dann fragte ich mich nur in der Kirche, wenn das Brautpaar an uns vorbeilief, ob wir es wohl jemals auch tun würden. Jetzt, wo wir es wirklich getan haben, denke ich schon den ganzen Tag über unsere Ehe nach.«
    »Und? Deine Ehe ist doch okay, oder?«
    »Ach, an sich ist alles wunderbar«, sagt sie. »Patrick ist einfach in letzter Zeit ein bisschen merkwürdig.«
    »Inwiefern?«
    Sie überlegt. »Nichts Spezielles. Aber nimm zum Beispiel heute Morgen. An diesem Wochenende sind wir zum ersten Mal seit unserer Hochzeitsreise allein von zu Hause weg. Als wir in dieses traumhafte Zimmer mit dem sagenhaften Blick gekommen sind, habe ich wohl einfach erwartet … ich weiß auch nicht, dass wir in unsere üblichen Rollen schlüpfen.«
    »Und welche wären das?«, frage ich und hoffe, dass es nichts mit Schwestern und Ärzten zu tun hat.
    »Na ja, normalerweise«, erzählt sie weiter, »wäre ich die Vernünftige und würde schon mal meine Sachen in den Schrank hängen und dann vielleicht den Vorschlag machen, zu duschen und uns frischzumachen. An dem Punkt würde Patrick die Taschen fallen lassen, mir die Hand auf den Allerwertesten legen, ›Scheiß auf die Dusche‹ sagen und … den Rest kannst du dir ja denken.«
    »Und was war

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