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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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schließlich, »dass ich heute unbedingt mit dir reden wollte.«
    »Wirklich? Warum denn?«
    »Weiß auch nicht. Als ich dich vorhin da durch die Bankreihen schreiten sah, sahst du einfach unglaublich aus. Wunderschön. Und das hat mich ins Grübeln gebracht.«
    »Worüber?«, frage ich.
    »Warum ich dich jemals habe gehen lassen.«

53
     
    I CH ENTSCHLIESSE MICH zu einem Spaziergang, vielleicht hilft ein bisschen frische Luft gegen das Unwohlsein.
    Doch nach zwanzig Minuten Kampf gegen den Wind, der mir die Frisur zerzaust, während gleichzeitig die Hochzeitsfeier immer lebhafter wird, muss ich erkennen, dass es zwecklos ist. Auf dem Weg zurück laufe ich meiner Mutter in die Arme.
    »Hallo, Mum.«
    »Um Himmels willen«, ruft sie.
    »Was ist denn los?« So schlimm können meine Haare doch wohl nicht aussehen!
    »Evie, hast du Meeresfrüchte gegessen?«, erkundigt sie sich mit besorgter Miene.
    Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. »Ich glaube eigentlich nicht, obwohl …«
    Jetzt, wo ich darüber nachdenke, fallen mir ein paar Kanapees mit undefinierbarem Zeug darauf am früheren Abend ein.
    Der Blick meiner Mutter lässt überhaupt nichts Gutes vermuten.
    Dann betaste ich mein Gesicht und weiß Bescheid. Ganz offensichtlich habe ich Meeresfrüchte gegessen. Und zum ersten Mal seit fünf Jahren habe ich allergisch darauf reagiert. Was mir an einem Tag wie heute gerade noch gefehlt hat.
    »Diese blöden Kanapees«, schimpfe ich. »Dabei wollte ich sie nicht mal essen. Das war nur aus Langeweile, während ich bei Georgias Tante Vera festhing.«
    »Keine Panik«, besänftigt mich meine Mutter, die offenbar beschlossen hat, ausnahmsweise die Gelassene und Vernünftige zu sein. »Geh und spritz dir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht. Vielleicht lässt dann die Schwellung etwas nach. Komm, ich schmuggle dich rein.«
    Zusammen schleichen wir durch die Flügeltür und bemühen uns, so unauffällig wie zwei Amateurfassadenkletterer den Raum zu durchqueren.
    Ich habe die Hand über das Gesicht gelegt, als hätte ich Kopfschmerzen, Mum läuft zehn Zentimeter vor mir. Der Plan lautet, dass niemand an ihr vorbeisehen und einen Blick auf mich erhaschen kann. Was an sich prima wäre, wenn sie mich nicht ständig zum Stolpern bringen würde, so dass ich um ein Haar mit dem Gesicht nach unten in einem Berg Makronen lande.
    Als wir endlich die Damentoilette erreichen, hole ich tief Luft und sehe in den Spiegel.
    »Um Himmels willen!«, ächze ich.
    »Ach, komm schon. So schlimm ist es nicht«, sagt meine Mutter.
    »Darf ich dich daran erinnern, dass das vorhin genau deine Worte waren?«, grummle ich. »Und wir sprechen noch nicht mal von deinem Gesicht.«
    Ich würde nicht gerade behaupten, dass ich wie der Elefantenmensch aussehe; aber bei meinen zugeschwollenen Augen und den fleckigen Wangen könnte er vermutlich momentan einen Schönheitswettbewerb gegen mich gewinnen. Plötzlich schwingt die Tür auf, und Grace kommt herein.
    » O mein Gott ...« Sie sieht aus, als wäre sie Zeugin eines Autounfalls geworden.
    »Bitte nicht schreien«, sage ich, »sonst breche ich doch noch zusammen.«
    »Was ist denn mit dir passiert?«, will sie wissen. »Du siehst aus, als hätte dich jemand verprügelt.«
    »Na, herzlichen Dank«, gebe ich zurück. »Jetzt fühle ich mich schon um einiges besser. Das ist eine allergische Reaktion auf irgendein Schalentier.«
    »Ich dachte, du hattest seit Jahren keine mehr«, sagt sie.
    »Hatte ich auch nicht. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit Jahren keine Schalentiere mehr gegessen habe.«
    »Und warum hast du es heute getan?«, fragt sie.
    »Ich habe es gar nicht bemerkt – ach, ist doch auch egal. Tatsache ist, dass ich aussehe, als hätte ich den Kopf in einen Bienenkorb gesteckt. Was zum Henker soll ich denn jetzt machen?«
    Meine Mutter seufzt. »Sehr viel kannst du nicht tun, außer abwarten, dass es abschwillt«, stellt sie sehr praktisch fest. »Und die positive Seite daran sehen.«
    »Und die wäre?«, erkundige ich mich.
    »In Papua-Neuguinea gibt es Stämme, die so was sehr attraktiv finden«, informiert sie mich. »Die stellen alles Mögliche an, um so eine Wirkung auf ihrem Gesicht zu erzielen.«
    Danke, Mum. Vielen Dank.

54
     
    I N ERMANGELUNG einer Papiertüte, um meinen Kopf zu verhüllen, ziehen Grace und ich uns in die dunkelste Ecke zurück.
    »Dieses Mädchen da lässt Valentina wie eine Dilettantin aussehen«, bemerkt Grace mit Blick auf Beth.
    Obwohl sie bereits

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