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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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er schließlich.
    »Na ja, wie gesagt, wir waren zweieinhalb Jahre zusammen, und eines Tages, aus heiterem Himmel, macht er Schluss.«
    »Verstehe.«
    Mir ist schmerzlich bewusst, dass der absolute Mangel an Details in dieser Geschichte mehr Verdacht erregt, als es Baronin von Porz, ein Speisezimmer und ein blutverschmierter Leuchter könnten. Ich muss unbedingt einige Lücken füllen.
    »Im Prinzip«, führe ich hastig aus, »hat er mich gefragt, ob ich mit ihm im Park spazieren gehen möchte. Wir laufen und laufen also, und als wir beim Pavillon ankommen, dreht er sich zu mir um und sagt: ›Evie, ich muss dir was sagen.‹«
    Einzelheiten, Evie, Einzelheiten. Ich hole tief Luft.
    »Ich hatte keine Ahnung, was kommen würde«, fahre ich fort. »Er hätte mir ebenso gut einen Antrag machen können.«
    Weiter so, Evie.
    »Mein Gott«, sagt Jack.
    »Mhmja«, mache ich und muss zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich einen traurigen Lady-Di-Ausdruck aufgesetzt habe.
    »Er hält also meine Hand und sagt: ›Evie, ich will nicht mehr mit dir zusammen sein.‹ Am liebsten hätte ich geheult, aber um uns herum wimmelte es von Teenagern auf Skateboards.«
    Lieber Himmel, was erzähle ich denn da?
    Jack drückt meine Hand, als wollte er mir mitteilen, ich müsse nicht weitererzählen, wenn ich nicht wolle. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Ekel vor mir selbst und Rührung ob seiner Freundlichkeit. So oder so läuft mein Herzschlag auf Hochtouren.
    Glücklicherweise wird Jack plötzlich durch etwas abgelenkt und ich ergreife die Gelegenheit, tief durchzuatmen und mich etwas zu beruhigen.
    »Sieh doch mal, da!« Er zeigt aufs Meer.
    Ich suche die Wasseroberfläche ab und frage mich, nach was ich eigentlich Ausschau halte.
    »Ich kann nichts erkennen«, sage ich.
    »Eine Robbe!«, ruft er.
    Fast will ich erzählen, dass ich vorhin schon eine gesehen habe. Aber da er sich dichter an mich drängt, um sie mir zu zeigen, sehe ich davon ab. Immer noch suche ich in den Wellen, aber dieses Mal kann ich keine Robbe erkennen. Zugegeben, das könnte auch daran liegen, dass ich mich schlecht konzentrieren kann mit seinem Arm um meiner Taille.
    »Ich sehe immer noch nichts«, sage ich etwas atemlos. »Offenbar hast du bessere Augen als ich.«
    Plötzlich merke ich, dass er mich ansieht, und wende ihm auch das Gesicht zu. Unsere Nasen sind maximal zwanzig Zentimeter voneinander entfernt. Dann lächelt er.
    »Was ist?« Ich überlege, ob ich immer noch Flecken oder Wildbeerenkompott zwischen den Zähnen habe.
    »Nichts«, gibt er leise zurück.
    Mein Herz schlägt jetzt wie verrückt. Er wird mich küssen, ich weiß es. Noch nie in meinem Leben war ich mir so sicher. Ich schließe die Augen, als er mich an sich zieht, die Hitze seines Körpers brennt sich in meinen hinein. Noch bevor wir uns berühren, kann ich die Weichheit dieser Lippen spüren. Ich kann beinahe seinen Mund schmecken, die Feuchtigkeit seiner Zunge fühlen … die Vorfreude macht mich so an, dass ich fast ohnmächtig werde.
    »Eviiiiieee!«
    O Gott.
    »Eviiee! Bist du das da drüben?«
    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, es wäre der Hund von Baskerville.
    »Evie, wir brauchen dich!«
    Manchmal könnte ich Valentina mit Freuden umbringen.

59
     
    I M LEBEN soll es angeblich darum gehen, seine Lektionen zu lernen, und heute habe ich eine wichtige gelernt. Niemals wieder werde ich den Schlüssel einer Freundin aufbewahren, die ihre Tage hat und daher zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit in ihr Hotelzimmer will, weil dort die Auswahl an Hygieneprodukten größer ist als auf dem Damenklo.
    Die Freundin, von der ich spreche, ist Charlotte – Valentina war nur zum Suchtrupp abkommandiert worden. Charlotte hatte die Chipkarte zu ihrem Zimmer in ihrer eigenen Handtasche nicht untergebracht, da diese zwar besonders hübsch, glitzernd und auf ihr Kleid abgestimmt ist, aber gleichzeitig auch so winzig, dass nicht mehr als ein Lippenstiftpröbchen und zwei Haarklammern hineinpassen. Was, wie ich anmerken musste, in meinen Augen dem Sinn einer Handtasche etwas zuwiderläuft.
    Die arme Charlotte war zerknirscht bis zur Selbstgeißelung, als sie erfuhr, wo ich die letzte halbe Stunde gewesen war. Was mich etwas versöhnt, aber nur halb. Denn nachdem Georgias Vater kurz angehalten und mit mir geplaudert und meine Mutter Jack abgefangen hat, um mit ihm über die Mitgliederbeiträge von Amnesty International zu diskutieren, habe ich es irgendwie geschafft, ihn

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