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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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erstickt.
    »Hab ich das richtig gehört?«, frage ich. »Du willst heiraten?«
    »Jetzt sieh mich doch nicht so erstaunt an, Evie. Einmal im Leben kommt ein Zeitpunkt, an dem Brautjungfer zu sein nicht mehr genügt. Und da bin ich jetzt.«
    »Verflucht noch mal, Valentina, das ist ja wunderbar«, sage ich.
    »Ja, wirklich«, ergänzt Charlotte und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. »Das ist ganz wunderbar. Aber wen heiratest du denn? Und wann soll der große Tag sein?«
    »Also«, erklärt sie, »er wird auf jeden Fall noch vor Ende nächsten Jahres stattfinden. Wobei manche Einzelheiten momentan noch nicht abschließend geklärt sind. Ich befinde mich noch in der Frühphase der Planung.«
    »Gut, aber wie Charlotte schon meinte – wen denn?«, will ich wissen.
    »Das ist die Einzelheit, die noch nicht geklärt ist.«
    Charlotte und ich blicken sie ratlos an.
    »Du hast also noch gar niemanden gefunden?«, meint Charlotte dann.
    »Nein, noch nicht. Aber um den Teil mache ich mir keine übermäßigen Sorgen. Ich meine, wie schwer kann es schon sein zu heiraten? Überall sieht man doch heutzutage dicke, hässliche Frauen, die es tun. Mit ein bisschen Einsatz meinerseits sollte das doch für mich ein Kinderspiel sein.«
    »Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, bei dem Heiraten wie eine Matheprüfung klingt«, bemerke ich.
    »Außerdem«, fährt sie fort, als hätte ich nichts gesagt, »ist Selbstvertrauen alles. Das und die eigenen Ziele klar abstecken. Ich bin eine energische Verfechterin der Ansicht, dass, sobald man sich entschieden hat, was man will, man es sich auch holen sollte. Mehr ist da nicht zu tun. Du solltest dir eine Scheibe von mir abschneiden, Charlotte.«
    »Charlotte«, sage ich, »bitte tu das nicht. Uns allen zuliebe, tu es nicht.«
    Plötzlich schnappt Valentina nach Luft.
    »Was denn jetzt?«, frage ich.
    »Er da drüben.« Sie deutet auf den Tisch neben der Tür. »War das nicht der Trauzeuge von Grace und Patrick?«
    Edmund, der tatsächlich Trauzeuge bei Graces Hochzeit war, bemerkt, dass wir zu ihm hinübersehen, und winkt mir. Ich winke zurück, wohl wissend, dass Valentinas Männerradar auf Hochtouren läuft.
    »Ja«, entgegne ich mit einem mulmigen Gefühl.
    »Ich wusste es.« Sie grinst und öffnet ihre Handtasche.
    Ich werfe Charlotte einen Blick zu, und sie weiß genau, was ich denke. Edmund mag ein ruhiger, bescheidener Typ sein und eher solides Mittelfeld im Hinblick auf sein Aussehen. Aber als jemand, der einmal halb Cheshire erben wird, könnte er nicht begehrter sein, wenn er den Schlüssel zum ewigen Leben in Händen hielte. Nun, da ich darüber nachdenke, wundert es mich, dass sie ihn jetzt erst entdeckt.
    »Weißt du was, mir fällt gerade ein, dass er mir während meiner Lesung auf die Beine gesehen hat«, teilt sie Charlotte mit. »Und das kann nur eines bedeuten.«
    »Dass du eine Laufmasche hattest?«, frage ich.
    » Nein .« Valentina sieht mich streng an. »Es bedeutet, dass er Geschmack hat. Gut, was wisst ihr sonst noch über ihn?«
    Wir schweigen.
    »Ach, kommt schon. Spuckt es aus. Charlotte?«
    »Er ist Arzt. Chirurg«, rutscht es Charlotte heraus. Sie hält dem Druck nicht stand.
    »Tatsächlich?«, schnurrt Valentina. »Was für ein Zufall.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe selbst einmal mit dem Gedanken gespielt, in den medizinischen Bereich zu gehen«, erzählt sie. »Doch dann wurde mir klar, wie vielen Achtzigjährigen man dabei den Hintern abwischen muss. Was noch? Raus damit, Charlotte.«
    »Tja«, berichtet unsere Freundin zögerlich, »ich glaube, sein Vater ist eine Art … Lord.«
    »Wie bitte?!«, haucht Valentina. »Und das erzählt mir keiner? Nie erfahre ich hier etwas.«
    Jetzt wühlt ihre Hand hektisch in der Tasche herum und bringt eine so große und willkürliche Ansammlung von Gegenständen zum Vorschein, dass ihre Vorbesitzerin Mary Poppins gewesen sein könnte.
    Zuerst die Handcreme, dann die Augencreme, Gesichtscreme, Pickelcreme und Nagelcreme. Dann kommen die Schminkartikel, und zwar in solchen Mengen, dass selbst ein Kandidat bei einem Transvestiten-Wettbewerb ihre Ausrüstung unter Umständen für zart übertrieben hielte. Sie klappt den Spiegel auf und frischt rasch ihr Make-up auf.
    Nebenbei tupft sie der armen Charlotte mit ihrem Rougepinsel noch die Wangenknochen ab und erwähnt, wie stark ihr Erscheinungsbild davon profitieren würde, wenn sie sich die Mühe machte, sie mehr zu betonen.
    »Also gut«, sagt sie schließlich,

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