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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tat wäre vollbracht?«
    »Ich bin eine schlechte Lügnerin. Wenn ich lüge, sieht man mir das immer sofort an.«
    »Dann scheint uns wohl nichts anderes übrigzubleiben, oder?«
    Langsam wallte Hoffnung in ihr auf. »Ich fürchte, nein.«
    »Also gut, Rosebud. Du hast gewonnen, die Party ist eröffnet.« Er schob seinen Zeigefinger unter das pinkfarbene Band. »Bist du sicher, daß du keine Handschellen mitgebracht hast?«
    »Ganz sicher.« Sie schluckte so heftig, daß ihre Kehle an seinen Finger stieß.
    »Dann bringen wir's wohl am besten hinter uns.«
    Wie an einem Hundehalsband zog er sie an der Schleife hinterher, und ohne loszulassen überquerte er mit ihr die Diele und stapfte entschlossenen Schrittes die mit einem dicken Teppich ausgelegte Treppe in den ersten Stock hinauf. Als sie einander berührten, versuchte sie, ihm auszuweichen, doch er hielt sie unerbittlich fest, und sie blinzelte furchtsam. Natürlich war es reine Einbildung, aber plötzlich kam er ihr noch größer und breiter vor. Ihr Blick wanderte von seiner Brust zu den Lenden, und mit einem Mal riß sie die Augen auf. Wenn sie sich nicht irrte, war er doch nicht so gelassen, wie er sich gab. Unter seiner engen Jeans nahm sie eine Wölbung wahr.
    »Hier herein, Rosebud.«
    Sie stolperte, als er sie durch die Tür des Schlafzimmers zerrte – denn immer noch war sie in die Überlegung vertieft, weshalb er sich von einer derart erbärmlichen Verführerin erregen ließ. Aber schließlich war sie eine Frau und er besaß die Mentalität eines Höhlenmenschen, war obendrein betrunken und hatte offenbar erkannt, daß jede Frau besser als keine war. Vermutlich mußte sie noch dankbar sein, daß sie von ihm an der Schleife und nicht an ihren Haaren in seinen Unterschlupf geschleift wurde.
    Er betätigte einen Schalter und über einem riesigen, mit dünnen Decken versehenen Bett glühten gedimmte, in die Decke eingelassene Lämpchen auf. Die der Tür gegenüberliegende Wand bestand aus einer Reihe von Fenstern, vor denen ein halbes Dutzend Rollos heruntergelassen war.
    Außer dem Bett gab es in dem Raum noch eine Kommode, einen bequemen Stuhl, zwei Nachttische und sonst nichts.
    Er ließ die Schleife los, wandte sich ab und machte sich an der Tür zu schaffen.
    Als sie das Geräusch des einschnappenden Schlosses vernahm, rang sie entsetzt nach Luft. »Was tun Sie da?«
    »Ein paar von meinen Kumpels haben Schlüssel zu meiner Wohnung. Ich schätze, daß du auf Gesellschaft nicht allzu versessen bist. Wenn ich mich natürlich irre …«
    »Um Himmels willen, Sie irren sich nicht.«
    »Bist du sicher? Ein paar SVBs sind auf Gruppen spezialisiert.«
    »SVBs. Du meinst die Stufe drei. Ich gehöre erst zur Stufe eins. Könnten wir wohl bitte das Licht ausmachen?«
    »Und wie soll ich dich dann sehen?«
    »Durch die Ritzen der Rollos fällt genügend Mondlicht in den Raum. Ich bin sicher, daß das zum Sehen ausreicht.
    Und außerdem ist es geheimnisvoller, wenn man nicht alles so genau sieht.«
    Ohne auf seine Erlaubnis zu warten, flitzte sie los und schaltete die Beleuchtung aus. Sofort war der Raum in breite, durch die Ritzen der Rollos fallende Streifen silbrigen Mondlichts getaucht.
    Er trat ans Bett, wandte ihr den Rücken zu, und sie schaute zu, wie er sich mit einem Ruck seines Polohemds entledigte. Als er es zur Seite warf, spannten sich seine Schultermuskeln an. »Du kannst deine Kleider auf den Stuhl da legen.«
    Ihre Knie zitterten, als sie auf den bezeichneten Stuhl zuging. Nun, im Augenblick der Wahrheit, lahmte sie die Furcht beinahe. Es war eine Sache gewesen, sich diese Begegnung bloß vorzustellen; aber jetzt, mit einem vollkommen Fremden tatsächlich ins Bett zu gehen…
    »Vielleicht würden Sie ja gerne erst noch ein bißchen reden? Damit man sich besser kennenlernt.«
    »Hier oben habe ich keine Lust mehr zu reden.«
    »Ich verstehe.«
    Er zog seine Schuhe aus. »Rosebud?«
    »Ja?«
    »Laß die Schleife an.«
    Verzweifelt klammerte sie sich an der Rückenlehne des Stuhles fest.
    Er wandte sich ihr zu und schnipste den Knopf seiner Jeans auf. Streifen von Mondlicht fielen auf seine nackte Brust und Hüften, und seine Erregung zeigte sich so deutlich, daß es ihr unmöglich war, woanders hinzuschauen.
    Hatte das etwa sie bewirkt?
    Dann allerdings nahm er ihr die Sicht, indem er sich auf die Bettkante setzte, um sich die Socken auszuziehen. Es kamen gerade und schmale Füße zum Vorschein, wesentlich länger als die von Craig. Bisher war

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