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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Amüsement?«
    »Wovon redest du?«
    Sie spuckte ihm die Worte regelrecht ins Gesicht. »Universität von Michigan. Summa cum laude.«
    »Ach, das!« Er entspannte sich ein wenig, so daß sein Gewicht etwas leichter auf ihr lag.
    »Gott, ich hasse dich«, flüsterte sie. »Selbst mit einer Samenbank wäre ich besser bedient gewesen als mit dir.«
    »Das ist genau der Ort, an den du von Anfang an hättest gehen sollen.«
    Trotz seiner bösen Worte klang er weniger gereizt, aber sie hatte immer noch das Gefühl, als hätte sie Säure geschluckt. Sie mußte es unbedingt wissen, obgleich ihr vor der Antwort graute, und so zwang sie die Worte heraus.
    »Wie hoch ist dein IQ?«
    »Keine Ahnung. Anders als bei dir, steht er mir nicht auf der Stirn geschrieben.« Er rollte sich auf die Seite, so daß sie endlich wieder auf die Beine kam.
    »Dann wenigstens deine Ergebnisse bei den Schuleignungstests. Wie waren die?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr.«
    Sie bedachte ihn mit einem flammenden Blick. »Der Lügner bist du! Jeder erinnert sich an die Ergebnisse.«
    Er wischte sich ein paar nasse Blätter von den Jeans, während er sich ebenfalls erhob.
    »Sag es mir, verdammt!«
    »Dir muß ich überhaupt nichts sagen.« Er klang verärgert, aber der drohende Unterton in seiner Stimme hatte sich gelegt.
    Was für sie nicht allzu beruhigend war. Abermals gewann ihre Hysterie die Oberhand. »Du sagst es mir auf der Stelle, sonst schwöre ich, daß ich Mittel und Wege finde, dich umzubringen! Ich mische Glasscherben in dein Essen!
    Ich ersteche dich mit einem Schlachtermesser, während du schläfst! Ich warte, bis du unter der Dusche stehst, dann werfe ich einen Fon dazu! Ich – ich schlage dir den Schädel mit einem Baseballschläger ein, wenn du eines Abends nach Hause kommst!«
    Er hörte auf, an seinen Jeans herumzuklopfen, und sah sie eher neugierig als erschrocken an. Die Tatsache, daß sie ihm infolge dieses Anfalls noch irrationaler erschien als zuvor, erbitterte sie. »Sag es mir!«
    »Du bist wirklich ein blutrünstiges Weib.« Leicht verwundert schüttelte er den Kopf. »Was die Sache mit dem Fon betrifft… Da brauchtest du ein Verlängerungskabel oder so, damit du bis unter die Dusche kommst. Oder vielleicht hattest du ja gar nicht die Absicht, das Gerät anzustellen, bevor du es mir an den Schädel schleuderst.«
    Sie knirschte mit den Zähnen, denn inzwischen kam sie sich mehr als dreckig reingelegt vor. »Wenn das Ding nicht angestellt wäre, bekämst du ja wohl kaum einen Schlag.«
    »Das stimmt!«
    In der Hoffnung auf Ernüchterung atmete sie tief ein.
    »Sag mir deine Ergebnisse. Das bist du mir schuldig!«
    Er zuckte mit den Schultern, bückte sich und hob ihre Brille auf. »Vierzehnhundert oder so. Vielleicht ein bißchen weniger.«
    »Vierzehnhundert!« Sie versetzte ihm einen weiteren Faustschlag und stürmte in Richtung Wald davon. Er war ein Heuchler und ein Schwindler, und sie fühlte sich hundeelend. Nicht einmal Craig war so clever wie er.
    »Verglichen mit dir bin ich ja trotzdem immer noch dämlich«, rief er ihr hinterher.
    »Sprich nie wieder mit mir.«
    Er folgte ihr, aber dieses Mal berührte er sie nicht. »Also bitte, Rosebud, du mußt dich wenigstens soweit beruhigen, daß ich dich für das, was du mir angetan hast, in Stücke reißen kann – denn das ist viel schlimmer als meine verdammten Ergebnisse.«
    Sie wirbelte zu ihm herum. »Mir hast du nichts angetan.
    Meinem Kind hast du etwas angetan, siehst du das denn nicht? Wegen dir wird ein unschuldiges Geschöpf zur Intelligenzbestie.«
    »Ich habe nie behauptet, ich wäre dumm. Das hast du einfach angenommen.«
    »Du sagst ständig ›he‹ und ›nich‹. Während unserer ersten gemeinsamen Nacht hast du dich ausgedrückt wie ein Armleuchter.«
    Um seine Mundwinkel herum zuckte es. »Dafür, daß ich vielleicht hin und wieder umgangssprachliche Ausdrücke verwende, brauche ich mich ja wohl kaum bei dir zu entschuldigen.«
    »Überall im Haus liegen Comic-Hefte herum!«
    »Ich habe mich lediglich bemüht, deinen Erwartungen gerecht zu werden.«
    In diesem Augenblick war es um sie geschehen. Sie wandte ihm den Rücken zu, legte die Arme um den Stamm des nächststehenden Baumes und ließ die Stirn an die Rinde sinken. Sämtliche Erniedrigungen, denen sie als Kind ausgeliefert gewesen war, tauchten vor ihrem geistigen Auge auf: die Sticheleien, die Grausamkeiten, die entsetzliche Isolation. Sie hatte nirgendwo hingepaßt, und nun sollte ihr Kind

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