Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
dieselben Torturen erleiden.
    »Ich gehe mit dem Baby nach Afrika«, schluchzte sie.
    »Fort von der Zivilisation. Dort unterrichte ich es selbst, damit es nicht mit anderen Kindern, die es nur hänseln würden, aufwachsen muß.«
    Eine überraschend sanfte Hand legte sich auf ihren Rücken und rieb ihn beschwichtigend. »Das wirst du ihm keinesfalls antun, Rosebud.«
    »Du stimmst mir zu, sobald du erkennst, was für eine Brillanz in ihm steckt.«
    »Ist es das, was dein Vater in dir gewittert hat? Hatte er Angst vor dir?«
    Sie erstarrte, doch dann machte sie sich von ihm los und suchte in ihrer Jacke nach einem Taschentuch. Umständlich schneuzte sie sich, tupfte die Augen trocken und rang um Selbstbeherrschung. Wie konnte sie sich vor ihm nur so gehenlassen? Kein Wunder, daß er sie für irre hielt.
    Ein letztes Mal versank sie in ihrem Taschentuch. Er hielt ihr ihre Brille hin, und sie setzte sie auf, ohne auf das Moos zu achten, das an einem Bügel hing. »Tut mir leid, diese grauenhafte Szene. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Noch nie in meinem Leben habe ich einen Menschen geschlagen.«
    »Ist doch ein ganz gutes Gefühl, findest du nicht?« Er grinste, und zu ihrer Überraschung tauchte mitten in seiner harten Wange ein Grübchen auf. Verwundert starrte sie es an, ehe sie zu weiteren Gedanken in der Lage war.
    »Gewalt ist keine Lösung, und ich hätte dich wirklich verletzen können.«
    »Jetzt werd' nicht gleich wieder wütend, Rosebud, aber bei körperlichen Auseinandersetzungen hättest du nicht die geringste Chance.« Er nahm ihren Arm und führte sie zum Haus zurück.
    »Das ist alles meine Schuld – von Anfang an. Hätte ich nicht einfach sämtlichen Vorurteilen gegenüber Sportlern und Südstaatlern Glauben geschenkt, wären mir deine geistigen Fähigkeiten sicher nicht verborgen geblieben.«
    »Wow! Erzähl mir von deinem Vater.«
    Beinahe wäre sie gestolpert, aber seine Hand an ihrem Ellbogen hielt sie fest. »Da gibt es nichts zu erzählen. Er war Buchhalter bei einer Firma, die Papierlocher hergestellt hat.«
    »Ein kluger Mann?«
    »Intelligent, aber nicht überragend.«
    »Ich glaube, allmählich verstehe ich.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Er hatte keine Ahnung, was er mit dir anfangen sollte, stimmt's?«
    Sie beschleunigte ihre Schritte. »Er hat sein möglichstes versucht. Ich möchte wirklich nicht darüber reden.«
    »Ist dir jemals der Gedanke gekommen, daß deine Probleme als Kind vielleicht mehr mit der Einstellung deines Vaters zu tun hatten als mit deinem Superhirn?«
    »Du verstehst eben leider gar nichts.«
    »Mein Diplom besagt etwas anderes.«
    Darauf konnte sie nichts mehr erwidern, denn inzwischen hatten sie das Haus erreicht, wo Annie sie erwartete.
    Sie starrte ihren Enkel böse an. »Was ist nur mit dir los?
    Wenn du eine schwangere Frau derart aufregst, wirkt sich das bestimmt auf das Baby aus.«
    »Was soll das heißen?« Seine Kampfeslust war zurückgekehrt. »Wer hat gesagt, daß sie schwanger ist?«
    »Sonst hättest du sie bestimmt nicht geheiratet. So vernünftig bist du nicht.«
    Jane war gerührt. »Danke, Annie.«
    »Und was dich betrifft!« Annie fuhr zu ihr herum.
    »Warum, in aller Welt, führst du dich mit einem Mal wie eine Wahnsinnige auf? Wenn du jedesmal bei Ärger mit Calvin so lostobst, wird sich das Baby an seiner Nabelschnur erwürgen, bevor es überhaupt zum ersten Mal Luft geholt hat.«
    Jane dachte daran zu erklären, daß dies aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich war; aber dann verkniff sie sich ihre Besserwisserei. »In Zukunft werde ich vorsichtiger sein.«
    »Wenn er dir das nächste Mal auf die Nerven geht, ziel einfach mit der Schrotflinte auf ihn.«
    »Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten, alte Fledermaus«, knurrte Cal. »Sie hat auch so schon mehr als genügend auf Lager, wie sie mich fertigmachen will.«
    Annie legte den Kopf schief und sah Jane traurig an.
    »Hör mir zu, Janie Bonner. Ich weiß nicht, was zwischen dir und Calvin vorgefallen ist, ehe er dich am Ende geheiratet hat; aber nach dem, was ich eben gesehen habe, scheint es keine Liebesheirat gewesen zu sein. Er hat dich geheiratet, und ich bin froh darüber; aber ich sage dir, falls du irgendwas Hinterhältiges getan hast, damit er dir in die Falle geht, sorgst du klüglich dafür, daß weder Amber Lynn noch Jim Bonner dir je auf die Schliche kommen. Sie sind nicht so tolerant wie ich, und wenn sie jemals krumme Touren vermuten, dann gnade dir

Weitere Kostenlose Bücher