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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Gott! Hast du verstanden, was ich damit sagen will?«
    Jane schluckte, doch dann nickte sie.
    »Gut.« Annie wandte sich an Cal. Ihre Traurigkeit verflog, und sie blitzte ihn mit ihren alten Augen an. »Es überrascht mich, daß jemand, der eine so schwere Grippe wie Janie hat, kräftig genug war, zu Fuß hierherzuwandern.«
    Während Cal leise fluchte, starrte Jane Annie verwundert an. »Was meinst du damit? Ich habe keine Grippe.«
    Cal packte ihren Arm und zog sie entschlossen davon.
    »Komm, Jane, Zeit, nach Hause zu fahren.«
    »Einen Moment! Ich will wissen, was sie damit gemeint hat.«
    Noch während Cal sie weiterzog, hörte sie, daß Annie krächzend kicherte. »Vergiß nicht, was ich über die Nabelschnur gesagt habe, Janie Bonner, denn ich bin mir sicher, daß du wegen Cal noch öfter die Wände hochgehen wirst.«

9
    »Du hast deiner Familie erzählt, ich hätte Grippe?« fragte Jane, während der Jeep den Berg hinunterfuhr. Es war leichter, über diese kleine Täuschung zu sprechen als über die große, durch die die Zukunft ihres Kindes gefährdet war.
    »Und, ist das etwa ein Problem für dich?«
    »Ich dachte, daß du mich deinen Eltern vorstellen wolltest. Deshalb hast du mich doch hierher gebracht.«
    »Alles zu seiner Zeit! Wenn ich denke, daß der geeignete Augenblick gekommen ist.«
    Seine Arroganz erboste sie. Das also hatte sie davon, daß sie während der letzten zwei Wochen so tolerant gewesen war. Seine Alleinherrschaft müßte dringend ein Ende nehmen. »Ich hoffe nur, daß du den Moment bald für gekommen hältst, denn ich bin nicht länger bereit, mich von dir halten zu lassen wie eine Gefangene.«
    »Wovon redest du? Als wärst du eine Gefangene! Da habe ich mir eine Riesenmühe gemacht, damit du endlich einmal arbeiten kannst, ohne daß dich ständig irgend jemand stört, und zum Dank beschwerst du dich!«
    »Wag es ja nicht, diese Diktatur als Gefallen hinzustellen!«
    »Ich wüßte nicht, wie man es sonst bezeichnen sollte.«
    »Wie wäre es mit Geiselnahme? Inhaftierung? Einzelhaft? Und damit du mir nicht schon wieder vorhalten kannst, ich täte irgend etwas hinter deinem Rücken, teile ich dir mit, daß ich morgen abermals aus meinem Gefängnis ausbrechen werde, um Annie beim Bepflanzen ihres Gartens unter die Arme zu greifen.«
    »Du willst was?«
    Denk lieber an Annie und ihren Garten, sagte sie sich, als an die Tatsache, daß dein Kind ein Außenseiter wird.
    Sie nahm ihre Brille ab und polierte sie so verbissen, als hätte sie es mit einer komplizierten Gleichung zu tun. »Annie will, daß jemand ihren Garten macht. Wenn die Kartoffeln nicht innerhalb der nächsten Tage gesetzt werden, wachsen sie nicht mehr. Außerdem pflanzen wir Zwiebeln und Rüben an.«
    »Du wirst einen Teufel tun. Wenn sie einen Garten will, heuere ich Joey Neeson an, damit der ihr hilft.«
    »Er ist ein Taugenichts.«
    »Du kennst doch Joey gar nicht.«
    »Ich wiederhole nur, was ich gehört habe. Und außerdem will sie keine Fremden im Haus haben.«
    »Tja, das ist bedauerlich, denn du hilfst ihr nicht!«
    Sie öffnete den Mund, um einen erneuten Angriff zu starten, doch ehe sie auch nur das erste Wort herausgebracht hatte, packte er ihren Kopf und drückte ihn so tief in den Sitz, daß ihre Wange an seinem Oberschenkel lag.
    »Was machst du da?« Sie strampelte heftig, aber er hielt sie weiter nach unten gedrückt.
    »Meine Mom. Sie kommt gerade aus dem Schuhgeschäft.«
    »Offenbar bin ich nicht die einzige, die den Verstand verloren hat! Du haust ganz schön über die Stränge!«
    »Meine Familie triffst du dann, wenn ich es will!« Während er sie festhielt, lenkte er mit dem Knie und winkte.
    Verdammt! Warum waren seine Eltern nicht noch zwei Monate länger herumgereist? Selbstverständlich konnte er nicht verhindern, daß es zu einer Begegnung zwischen ihnen und der Professorin kam; aber er hatte mit noch ein wenig Schonzeit gerechnet. Nun war durch den morgendlichen Marsch seiner ältlichen Frau über den Berg alles im Eimer.
    Er blickte hinab. Ihre Wange war an seinen Schenkel gedrückt, und ihr Haar lag weich unter seiner Hand. Normalerweiße saß ihre Frisur stets furchtbar ordentlich, aber jetzt hatte sich der Knoten ziemlich aufgelöst. Seidige blonde Strähnen ergossen sich über seine Finger und über den verblichenen Stoff seiner Jeans. Sie hatte wirklich schönes Haar, selbst wenn sich augenblicklich darin Zweige und trockene Blätter tummelten. Die Nadel, mit der sie den Knoten

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