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Bleib ungezaehmt mein Herz

Titel: Bleib ungezaehmt mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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schlangen sich um seine Taille, drängten ihn noch tiefer in ihren Schoß hinein. Mit äußerster Willensanstrengung gelang es Marcus, stillzuhalten, als er fühlte, wie Judith den Gipfel der Lust erreichte. Am liebsten hätte er für immer und ewig in diesem warmen, samtigen Abgrund verharrt, während er in der köstlichen Festigkeit ihres Schoßes um sein Fleisch schwelgte, sich völlig dem sinnlichen Genuß hingab, aber er konnte den glutvollen, mächtigen Ansturm in seinem Innern nicht länger beherrschen. Ein scharfer Verlustschmerz durchzuckte ihn, als er sich zwang, sich aus Judiths Schoß zurückzuziehen. Er nahm Judith in die Arme und drückte sie an sich, während sein eigener Höhepunkt pulsierte und sich sein heißer Strom aus ihm ergoß.
    »Gott im Himmel!« japste Judith. »Was für ein wundervolles Gefühl.«
    Marcus fiel neben ihr in die Kissen zurück, die Augen fest geschlossen, und eine ganze Weile sagte er nichts. Schließlich fragte er mit seltsam ausdrucksloser Stimme: »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Wovon?«
    Er drehte sich herum und stützte sich auf einen Ellenbogen. »Daß du noch Jungfrau warst.« Sein Blick fiel auf das Blut, das an ihren Schenkeln haftete, als sie in schamloser Selbstvergessenheit neben ihm lag. »Warum zum Teufel hast du es mir nicht gesagt?« fragte er, und seine Augen wurden hart, als die lustvolle Erinnerung an ihre Vereinigung von einem Gefühl der Verwirrung und des Schuldbewußtseins überschattet wurde.
    »Hast du gedacht, ich wäre keine Jungfrau mehr?« wollte sie wissen.
    »Wie konnte ich glauben, du wärst noch Jungfrau? Du hast dich wie eine erfahrene Frau benommen. Wie hätte ich wohl darauf kommen sollen, daß du noch unberührt warst?«
    »Ist das so wichtig?« Judith setzte sich auf. Unbehagen mischte sich in ihr Hochgefühl.
    »Natürlich ist es wichtig.« Er ließ sich wieder in die Kis-sen zurücksinken. »Es ist nicht meine Gewohnheit, Jungfrauen zu deflorieren.«
    »Aber wir haben nur getan, was wir beide wollten.« Sie war ehrlich verwirrt. »Es ist nichts passiert, was nicht hätte passieren sollen.«
    Marcus blickte sie aufmerksam an. »Nein«, erwiderte er langsam. »Vielleicht stimmt das. Nichts ist passiert, was nicht hätte passieren sollen.«
    In seiner Feststellung schwang ein schneidender Unterton mit, der Judith gleichzeitig irritierte und bestürzte. Sie rutschte vom Bett und ging zur Frisierkommode, wo sie Wasser aus einem Krug in eine Schüssel goß. »Du klingst ärgerlich. Ich verstehe nicht so ganz, warum.« Sie wrang einen Waschlappen im Wasser aus und wusch ihre Schenkel. »Womit habe ich dich verärgert?«
    Marcus starrte zu dem geblümten Betthimmel hoch und versuchte, die heillose Verwirrung in seinem Kopf zu ordnen. Vielleicht tat er Judith unrecht. Warum hätte sie einen solchen Vorfall bewußt herbeiführen sollen? Und sicher hätte auch die begabteste Schauspielerin ihre Leidenschaft, ihre Begierde, ihre Erfüllung nicht Vortäuschen können, oder?
    »Komm ins Bett«, sagte er. »Es ist schon fast Morgen, und wir brauchen Schlaf.«
    »Aber willst du mir nicht erklären, was du hast?« Sie trat ans Bett, ihre Augen riesig vor Müdigkeit und Kummer, einem Kummer, von dem Marcus geschworen hätte, daß er echt war. Reumütig streckte er die Arme nach ihr aus und zog sie zu sich herunter.
    »Tristesse de l'amour«, sagte er sanft. »Verzeih mir. Es kommt manchmal vor, und du hast mich wirklich überrascht. Ich fühle mich ein bißchen schuldbewußt, aber das legt sich nach ein paar Stunden Schlaf. Und jetzt mach die Augen zu.« Er schloß ihre Lider mit seinen Fingerspitzen, streichelte ihre Wange, bis er fühlte, wie sie sich neben ihm entspannte und ihre Ängstlichkeit den sanften Wogen der Erschöpfung wich.
    Judith atmete tief den salzigen Schweißgeruch seiner Haut und den immer noch spürbaren Duft ihres Liebesspiels ein, als sie in traumlosen Schlaf hinüberglitt. Die ganze Sache war völlig neu für sie, kein Wunder, daß sie auch einige verwirrende Aspekte hatte.
    Judith erwachte von einem grollenden, lauten Tosen. Einen Moment lang lag sie ruhig da, versuchte sich zu orientieren, musterte verständnislos das fremde Bett, die geblümten Bettvorhänge. Dann kehrte plötzlich die Erinnerung zurück, und sie setzte sich mit einem Ruck auf. »Was ist das für ein Lärm?«
    »Kanonen.« Marcus stand am Fenster. Er hatte seine Hosen an und war gerade dabei, sein Hemd überzuziehen. »Die Schlacht ist im

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