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Bleib ungezaehmt mein Herz

Titel: Bleib ungezaehmt mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Taktik sofort. Das letzte, was sie wollte, war, daß Marcus in Zukunft ihre Schritte außerhalb des Hauses überwachte. Es würde ihre Spielpläne mit einem Schlag zunichte machen. Sie lächelte versöhnlich, und ihre Stimme klang betont vernünftig. »Ich war bei Sebastian, Marcus. Wir hatten schon eine ganze Weile keine Gelegenheit mehr, uns in Ruhe zu unterhalten.«
    Marcus wußte, wie sehr Bruder und Schwester aneinander hingen, wie stark das Band zwischen ihnen war. Er schaute Judith prüfend an. Das wirkte ausgesprochen ablenkend. Denn je aufmerksamer er Judith betrachtete, desto intensiver wurde er sich ihrer Nacktheit bewußt. Er fühlte, wie es zwischen seinen Schenkeln zu pochen begann und seine Männlichkeit sich erregte. Judiths Blick glitt unweigerlich an Marcus hinunter, und sie kam mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. »Aber da keiner von uns um diese Zeit schläft, kann ich mir eine ganze Reihe von Zerstreuungen vorstellen.«
    Er nahm ihre Hände und drückte sie fest, blickte ihr dabei forschend ins Gesicht, während er sich selbst sagte, daß sie ihm eine durchaus einleuchtende Erklärung für ihre Abwesenheit gegeben hatte.
    »Ich mir auch.« Er zog sie zum Bett und ließ sich in die Kissen fallen, Judith mit sich ziehend. »Warst du in der Wohnung deines Bruders?«
    Judith erstarrte unter seiner liebkosenden Hand. »Wir hatten eine Menge zu bereden.« Dann rollte sie sich herum, küßte seine Brustwarzen und ließ ihre Zunge um die harten Knospen kreisen und glitt dabei mit der Hand an seinem Körper hinab.
    Marcus fing ihre Hand mitten in der Bewegung ab. »Ich glaube, du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Judith.«
    Pest und Hölle! Er zwang sie ja direkt zu lügen. »Natürlich waren wir in Sebastians Wohnung.«
    Ob sie log? Welchen Grund hatte er, ihr zu glauben? Der perverse Ansporn der Desillusion trieb ihn weiter diesen zerstörerischen Pfad hinunter. »Warum habe ich nur das Gefühl, daß du alles andere als aufrichtig bist?« fragte er. Mit einer Hand hielt er immer noch ihr Handgelenk umfangen, mit der anderen streichelte er ihren Rücken.
    »Ich weiß wirklich nicht, warum«, murmelte Judith dicht an seiner Brust. Sie liebkoste ihn immer noch mit ihren Lippen und ihrer Zunge; ihre Zärtlichkeiten schienen jedoch nicht die erhoffte Ablenkung zu bewirken.
    »Wenn du mich anlügst, meine liebe Judith, dann wirst du feststellen, daß meine Geduld und Toleranz gewisse Grenzen haben. Du bist meine Frau und als solche meiner Ehre und meinem guten Ruf verpflichtet. Ehre und Lügen sind schlechte Bettgenossen.«
    »Verdammt noch mal!« Judith setzte sich auf und funkelte ihn wütend an. »Hör auf, mir zu drohen. Warum sollte ich dich belügen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Marcus. »Andererseits... warum solltest du es nicht tun?«
    Judith schloß die Augen bei dem Schmerz, den seine Bemerkung in ihr wachrief... ein Schmerz, den sie gar nicht das Recht zu fühlen hatte, denn sie log ja wirklich. Aber wessen Schuld war es denn?
    Marcus lehnte sich gegen die Kissen zurück und betrachtete Judith unter halb gesenkten Lidern im blassen, grauen Licht des neuen Tages. Er spürte ihren Schmerz so deutlich, wie er seinen eigenen fühlte, und er versuchte, die richtigen Worte zu finden, um dieses Durcheinander zu entwirren und wenigstens etwas aus dieser Nacht zu retten.
    »Judith, ich kann nicht zulassen, daß du dich die ganze Nacht lang herumtreibst und dich irgendwelchen geheimen Beschäftigungen widmest - mit oder ohne deinen Bruder. Möglich, daß du es von früher her so gewöhnt bist, aber deine Stellung ist jetzt eine andere. Die Marquise von Carrington, meine Frau, muß über jeden Zweifel erhaben sein... was immer auch Judith Davenport getan haben mag. Und du weißt das auch verdammt gut.«
    »Und wieso nimmst du dann an, ich hätte etwas getan, was nicht über jeden Zweifel erhaben ist?« gab sie giftig zurück. »Ich habe dir gesagt, ich war mit meinem Bruder zusammen. Warum genügt das nicht?«
    »Du vergißt anscheinend, daß ich weiß, worauf du und dein Bruder es abgesehen habt. Ahnungslose Opfer mit Fächerspiel zu schröpfen...«
    »Das ist vorbei«, unterbrach sie ihn und errötete. »Du hast inzwischen keinerlei Rechtfertigung mehr für eine solche Anklage.«
    »Ich hoffe nicht«, meinte er. »Denn ich möchte dir etwas sagen, Judith.« Er umfing ihr Kinn, und seine Augen und seine Stimme waren so hart wie Stahl. »Sollte ich jemals herausfinden, daß du und dein

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